Die Anstalt Wiesengrund und ihre Patienten, 1938–1946

"Die Anstalt Wiesengrund und ihre Patienten, 1938–1946"

Veranstalter
Sozialakademie Silberbach, Kosmanoser Kreis
Veranstaltungsort
Hotel Haus Silberbach
Gefördert durch
Deutsch-tschechischer Zukunftsfond
PLZ
95100
Ort
Selb OT Silberbach
Land
Deutschland
Vom - Bis
17.11.2021 - 19.11.2021
Deadline
10.11.2021
Von
René Milfait, Deutsch-tschechische Zusammenarbeit, Sozialakademie Silberbach, Kosmanoser Kreis

„Die Anstalt Wiesengrund und ihre Patienten, 1938–1946. Die Quellenlage, Schicksale, Erinnerung“

Veranstaltung mit Vorstellung des neuen deutsch-tschechischen Buches: NS-„Euthanasie“. Lebensunwertes Leben versus unantastbare Menschenwürde: Die Welt ohne die anderen. Das Hauptziel der Veranstaltung ist die Darstellung des aktuellen Kenntniszustandes zur Geschichte der größten Anstalt für Geisteskranke in Böhmen während der deutschen Besatzung und des Zweiten Weltkrieges.

"Die Anstalt Wiesengrund und ihre Patienten, 1938–1946"

Anhand der neu bearbeiteten Aufnahmebücher werden Untersuchungen über den Zustand und die Transporte von Patienten der Anstalt Dobřany/Wiesengrund vorgestellt. Ebenso soll das Treffen zur Erinnerung an die Opfer der NS-„Euthanasie“ dienen: erstes Zusammentreffen der Hinterbliebenen Verwandten.

In der ehemaligen Landesanstalt für Geisteskranke in Dobřany (Dobrzan, Wiesengrund) in Westböhmen sind von 1939 bis 1945 mehr als 5.000 Menschen gestorben. Damit zählt diese Einrichtung zu den grausamsten Orten der NS-„Euthanasie“ im Mitteleuropa.

Neben den organisierten Transporten im Rahmen der „Aktion T4“ (1939–1941) sind hier viele Patienten:innen auch später gestorben. Gleichzeitig funktionierte innerhalb der Anstalt auch das sog. Kinderheim als Kinderfachabteilung, in der die behinderten Kinder mit ausgewählten Diagnosen aus dem „Reichsgau Sudetenland“ getötet wurden. Zahlreiche Erwachsenenopfer stammten aus weitgelegenen Gebieten (z.B. Rheinland-Pfalz oder Sachsen) und wurden nach Wiesengrund im Rahmen der „Evakuierungstransporte“ gebracht.

Zielsetzung

Das Hauptziel der Veranstaltung ist die Darstellung des aktuellen Kenntniszustandes zur Geschichte der gröβten Anstalt für Geisteskranke in Böhmen während der deutschen Besatzung und des Zweiten Weltkrieges. Anhand der neu bearbeiteten Aufnahmebücher werden Untersuchungen über den Zustand und die Transporte von Patienten des Anstalts Dobřany/Wiesengrund vorgestellt. Die Dozenten werden vor allem auf einzelne Transporte eingehen, wobei die Daten zu den Transporten aus dem Rheinland völlig neu sind, und sie werden auch versuchen, die Interpretation der Transporte aus Dobřany/Wiesengrund im Rahmen der Aktion "T4" zu vervollständigen.

Ebenso soll das Treffen zur Erinnerung an die Opfer der NS-„Euthanasie“ dienen (Würdigung der Opfer, erstes Zusammentreffen der Verwandten und Hinterbliebenen aus Deutschland und Tschechien) und das neue Buch vorgestellt werden.

Mit Klavierkonzert: Karen Forbriger als Hinterbliebe Angehörige eines Opfers (auch Musiklehrerin) NS-„Euthanasie“, Dresden

+ Vorstellung des neuen DE-CZ Buches: NS-„Euthanasie“. Lebensunwertes Leben versus unantastbare Menschenwürde: die Welt ohne die anderen.

EJF-Akademie für Bildung und internationale Zusammenarbeit

Tagungsort: Hotel Haus Silberbach

Die Veranstaltung wird professionell gedolmetscht. Für die Förderung bedanken wir uns beim Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.

Programm

Mittwoch, den 17. November 2021

Nachmittags: Ankunft, Empfang, Unterkunft

18:00 Uhr Abendessen

Ab 19:00 Uhr René Milfait, Michal V. Šimunek, Boris Böhm: Begrüßung und Eröffnung

Organisatorisches, gemütliches Beisammensein mit gesunden Getränken

Donnerstag, den 18. November 2021

08:00–09:00 Uhr Frühstück

09:00–09:15 Uhr Auftakt und Begrüßung

09:15–09:45 Uhr / Michal Šimunek (Prag): „Eine Anstalt in Westböhmen“. Die historische Aufarbeitung und der Weg zum aktuellen Kenntniszustand

09:45–10:30 Uhr / Milan Novák (Kosmonosy): Wiesengrund und ihre Patienten im Lichte der Zahlen

10:30–11:00 Uhr Kaffeepause

11:00–11:30 Uhr / Boris Böhm (Pirna): Quellen zur Anstalt Wiesengrund und ihren Patienten in deutschen Archiven

11:30–12:15 Uhr Diskussion & Kommentare

12:15–13:15 Uhr Mittagessen

13:15–13:45 Uhr / Hagen Markwardt (Pirna): Biografien von Opfern der NS-„Euthanasie“ aus der Anstalt Wiesengrund und ihre Bedeutung

13:50–14:30 Uhr / Peter Eigelsberger (Hartheim): Wiesengrund und Hartheim

14:30–14:45 Uhr Diskussion & Kommentare

14:45–15:15 Uhr Kaffeepause

15:15–17:00 Uhr Rundtisch für Familienangehörigen

17:00–17:45 Uhr Diskussion, Kommentare, Besprechungen, Aussicht

18:00 Uhr Abendessen

Ab 19:00 Uhr Klavierkonzert: Karen Forbriger, Klavierpädagogin, Hinterbliebene, Autorin eines Beitrages im neuen Buch

Gemütliches Beisammensein mit gesunden Getränken

Freitag, den 19. November 2021

08:00–09:00 Uhr Frühstück

09:00–09:35 Uhr Dankeschön an alle Spender:innen und Autor:innen – Vorstellung des DE-CZ Buches „Die Welt ohne die Anderen“ durch René Milfait (EJF-Akademie) und eingeführt durch Dr. Beate Luckhardt (Hamburg)

09:35–10:15 Uhr Miroslav Eisenhammer (Das Staatliche Gebietsarchiv in Pilsen): Der Luftangriff auf Dobrzan am 16. April 1943 und seine Einwirkung auf die Aufbewahrung der Archivquellen der psychiatrischen Anstalt in Dobrzan

10:30–11:00 Uhr Kaffeepause

11:00–12:00 Uhr Zeitnaher Film über die Bombardierung des Städtchen Dobrany: mit Ausführung von Michal Simunek und Milan Novák

12:00–12:15 Uhr Zusammenfassung, Schlussrunde, Verabschiedung

12:15–13:00 Uhr Mittagessen

12:00–12:30 Uhr „Diskussion zur weiteren Ausgestaltung des Kosmanoser Kreises“

Kontakt

Dr. René Milfait
E-Mail: milfait.rene@ejf.de
E-Mail: rene.milfait@seznam.cz

Redaktion
Veröffentlicht am
Beiträger
Klassifikation
Epoche(n)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung