In den letzten Jahren wurden die koloniale Vergangenheit und Gegenwart von Museen immer mehr öffentlich diskutiert. Der Diskurs fokussiert sich in Deutschland allerdings stark auf die ethnologischen Museen. Dabei wird übersehen, dass die Kolonialität der Institution Museum spartenübergreifend ist. Das zeigt sich in ihrer Geschichte und ihren Geschichtsschreibungen, in Ausstellungsdisplays und Repräsentationsverhältnissen, in Blickregimen und ihren Machtverhältnissen. Ein Perspektivwechsel – die Dekolonisierung des Museums – muss die gesamte Institution mit ihren unterschiedlichen Grundaufgaben infrage stellen. Sammeln, Ausstellen, Kuratieren und Vermitteln sind dazu neu (postkolonial) zu denken.
In diesem Workshop werden gemeinsam Strategien entwickelt, wie sich Museen den Herausforderungen eines postkolonialen Perspektivwechsels stellen können. Wir besprechen dekoloniale Interventionen in Ausstellungen, repräsentationskritische Probleme und mögliche Lösungen. Der Workshop folgt dabei einem diskriminierungskritischen und intersektionalen Ansatz.
Der Referent Christopher Nixon ist Kurator und Philosoph. 2020–2021 arbeitete er als Kurator für koloniale Vergangenheit und postkoloniale Gegenwart bei der Stiftung Historische Museen Hamburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Postkoloniale, Kritische und Politische Theorie, Ästhetik und Sozialphilosophie.