Im Ausnahmezustand. Kampf um Souveränität und Krise der Repräsentation im deutschen Krisenjahr 1923

Im Ausnahmezustand. Kampf um Souveränität und Krise der Repräsentation im deutschen Krisenjahr 1923

Veranstalter
Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw)
Veranstaltungsort
Zeppelinstr. 127-128
PLZ
14471
Ort
Potsdam
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
09.11.2023 - 09.11.2023
Von
Markus Pöhlmann, Militärgeschichte bis 1945, Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr

Prof. Benjamin Ziemann (University of Sheffield) blickt am 9. November 2023 in einem Vortrag in Potsdam auf das Zentenarium einer der Wendemarken der Weimarer Republik zurück, das viel beachtete Krisenjahr 1923.

Im Ausnahmezustand. Kampf um Souveränität und Krise der Repräsentation im deutschen Krisenjahr 1923

Im Jahr 1923 befand sich Deutschland sowohl metaphorisch als auch buchstäblich im Ausnahmezustand. Die Hyperinflation führte zu einer „verkehrten Welt“, in der wichtige soziale Normen nicht mehr galten und spekulatives Verhalten belohnt wurde. Zugleich galt seit dem 27. September 1923 ein reichsweiter Ausnahmezustand, der die vollziehende Gewalt und damit auch die Kontrolle weiter Teile des öffentlichen Lebens der Reichswehr übertrug.

Benjamin Ziemann wird sich in seinem Vortrag auf zwei Themen fokussieren, die für die Politik im Krisenjahr 1923 von hoher Relevanz waren. Dabei geht es zum einen um die Souveränität des Staates. Diese war brüchig und umkämpft, und zwar sowohl nach außen, im Gefolge der Besetzung des Ruhrgebiets durch französische und belgische Truppen, und nach innen, angesichts separatistischer Bestrebungen sowie durch Putsch- und Aufstandsversuche. Ein zweites Thema ist die Krise politischer Repräsentation, die 1923 einsetzt und deren Analyse zugleich ein genaueres Bild der Folgen der Inflation bis 1933 vermittelt.

Benjamin Ziemann ist Professor für neuere deutsche Geschichte an der University of Sheffield in Großbritannien. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher zur deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, zuletzt: Martin Niemöller. Ein Leben in Opposition (2019), sowie, als Hg. mit Nadine Rossol, Aufbruch und Abgründe. Das Handbuch der Weimarer Republik (2021).

Der Abendvortrag beginnt um 17.30 Uhr. Er bildet einen öffentlichen Programmpunkt des Forschungsprojektes "Reichswehr. Die Republik und ihre Streitkräfte 1919-1935" am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr statt.

Um Anmeldung per Mail wird gebeten.

Kontakt

ZMSBwS3EinladungsMgmt@bundeswehr.org

https://zms.bundeswehr.de/de