Das 'Haus' im Kontext: Kommunikation und Lebenswelt

Das 'Haus' im Kontext: Kommunikation und Lebenswelt

Veranstalter
Prof. Dr. Joachim Eibach (Bern/Florenz) Dr. Inken Schmidt-Voges (Osnabrück)
Veranstaltungsort
Universität, Hörsaalzentrum
Ort
Dresden
Land
Deutschland
Vom - Bis
15.06.2008 -
Deadline
15.06.2008
Website
Von
Schmidt-Voges, Inken

Arbeitsgemeinschaft ‚Das Haus im Kontext: Kommunikation und Lebenswelt’
Prof. Dr. Joachim Eibach (Bern/Florenz) / Dr. Inken Schmidt-Voges (Osnabrück)
Deutscher Historikertag, Dresden, 3.10.2008, ab 13h,
Hörsaalzentrum der Universität, Raum wird bekannt gegeben

Call for Papers

Die Arbeitsgemeinschaft ‚Das Haus im Kontext: Kommunikation und Lebenswelt’ setzt sich zum Ziel, aktuelle Forschungen zum Haus als einer grundlegenden alteuropäischen Sozialformation, die um 1500 und um 1800 erhebliche Veränderungen erfuhr, zusammenzuführen und zu vernetzen. Der kommende Historikertag in Dresden bietet neben dem offiziellen Programm Gelegenheit zu einem ersten, inoffiziellen Treffen.

Nachdem sich die Forschung lange Zeit an der Dekonstruktion des Brunnerschen „Ganzen Hauses“ abgearbeitet hat – und damit wichtige Diskussionen angestoßen hat –, ist es an der Zeit, neue theoretisch-methodische Impulse auch für die weitere Erforschung des Hauses auszuloten und stärker fruchtbar zu machen. Die insbesondere von der Geschlechtergeschichte und der Historischen Kriminalitätsforschung aufgezeigten Ambivalenzen und Disparitäten zwischen der normativen Setzung und der soziokulturellen Praxis häuslicher Lebenswelten haben einen neuen Fragehorizont geöffnet.
So ist die Einbindung des Hauses als soziale Ordnungseinheit und lebensweltlicher Raum in die größeren Zusammenhänge von Nachbarschaft, Zunft, Gemeinde und (weltliche wie geistliche) Obrigkeiten als Praxis bislang eher fragmentarisch und beiläufig thematisiert worden; ebenso das Verhältnis des Hauses zur Verwandtschaft der jeweiligen Ehepartner.
Zu klären ist, wie die einzelnen Mitglieder des Hauses – Männer und Frauen – sich selbst in diesem höchst komplexen Geflecht soziokultureller Beziehungen verorteten und diese für sich nutzten, zur Stabilisierung und Förderung der häuslichen Ordnung, oder in Konfliktfällen auch zu dessen Auflösung bzw. Neukonstituierung. Wie wurde das Zusammenleben im Binnenraum des Hauses in seinen verschiedenen Facetten von Akteurinnen und Akteuren gegenüber engeren und weiteren Öffentlichkeiten kommuniziert? Wie nahmen Außenstehende das Haus wahr, beanspruchten Zugänglichkeit und intervenierten gegebenenfalls? Welche kommunikativen Mechanismen (Rituale, Verfahren), räumlichen Ensembles, habituelle Strategien und symbolischen Codes hielten dieses soziokulturelle Ordnungssystem in der Praxis aufrecht und ermöglichten es, Konflikte so zu verhandeln, dass keine grundsätzliche Gefährdung desselben entstand?
Die Initiatoren wollen mittels dieses Diskussionsforums nicht zuletzt Möglichkeiten einer Zusammenführung kommunikationstheoretischer und akteursbezogener Ansätze erkunden. Beiträge nach beiden Richtungen hin sind willkommen. Eine konzeptionelle Rekonfiguration des Hauses könnte zu einer erneuerten, vertieften Erkenntnis der soziokulturellen Ordnung vom späten Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert hinein beitragen. Das Beispiel des Hauses zeigt auch, dass die klassischen Epochengrenzen für die Forschung unproduktiv und hinderlich sein können, weshalb Beiträge aus allen Epochen willkommen sind.

Das Treffen soll der Kurzvorstellung laufender Projekte und der weiteren Planung dienen. Vorab werden Abstracts per mail verschickt. Interessenten bitten wir um eine Projektskizze und kurze Angaben zum CV bis zum 15. Juni an:

Joachim Eibach: eibach@hist.unibe.ch
Inken Schmidt-Voges: inken.schmidt-voges@uos.de

Programm

Kontakt

Inken Schmidt-Voges

Historisches Seminar, Universität Osnabrück
Neuer Graben 19/21, 49069 Osnabrück
0541 969 4383
0541 969 4898
inken.schmidt-voges@uni-osnabrueck.de