Die Ingelheimer Haderbücher. Mittelalterliches Prozessschriftgut und seine Auswertungsmöglichkeiten

Die Ingelheimer Haderbücher. Mittelalterliches Prozessschriftgut und seine Auswertungsmöglichkeiten

Veranstalter
Johannes Gutenberg-Universität Mainz Historisches Seminar Abteilung II Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften Historisches Seminar, Abteilung III Mittlere und Neuere Geschichte und Geschichtliche Landeskunde Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V.
Veranstaltungsort
Institut für Physik, Staudinger Weg 7, Minkowski-Raum 05-119
Ort
Mainz
Land
Deutschland
Vom - Bis
04.07.2008 - 04.07.2008
Von
Sabine Reichert, Mainz

Die Praxis der Gerichtsbarkeit findet zurzeit bei Historikern und Juristen verstärktes Interesse. Dabei stehen zwangsläufig die städtischen Quellen im Zentrum. Mittelalterliche Gerichtsbücher aus dem dörflichen Bereich sind dagegen bisher weder in größerem Stil erfasst noch umfassend untersucht worden. Aus Ingelheim sind fast 20 Gerichtsbücher erhalten, die einen Zeitraum von mehr als einem Jahrhundert (1387–1534) abdecken, im Gegensatz zu den (weitgehend vernichteten) Ingelheimer Oberhofprotokollen aber kaum bekannt sind. Sie geben einen tiefen Einblick in Streitigkeiten im ländlichen Bereich, Aufgaben und Funktion eines Niedergerichts und das alltägliche Leben im Dorf.
Durch die Tagung wird eine geplante Teiledition der Haderbücher wissenschaftlich vorbereitet. Dazu werden die ländlichen Rechtsquellen interdisziplinär – aus juristischer, historischer und sprachgeschichtlicher Sicht – untersucht.

Programm

9.00 Uhr Franz J. FELTEN, Harald MÜLLER: Begrüßung und Einführung
9.15 Uhr Werner MARZI: Die Ingelheimer Gerichte und ihre Bücher – Vorbemerkungen zu einem Editionsprojekt
9.45 Uhr Jürgen OPITZ: Codikologie und Quellenwert der frühen Haderbücher
10.30 Uhr KAFFEEPAUSE
11.00 Uhr Dietlinde MUNZEL-EVERLING: Zum Verhältnis zwischen Kaiserrecht und Ingelheimer Rechtsquellen
11.45 Uhr Carl HOFFMANN: Städtische Gerichtsbücher – das Beispiel Augsburg
12.30 Uhr MITTAGSPAUSE
14.00 Uhr Gunhild ROTH: Das Leobschützer Rechtsbuch
14.45 Uhr Regina SCHÄFER: Ein spätmittelalterliches Haderbuch (1476-1484) als sozialgeschichtliche Quelle
15.30 Uhr KAFFEEPAUSE
16.00 Uhr Sigrid SCHMITT: Die Haderbücher im Spektrum ländlicher Rechtsquellen. Quellentypen und Auswertungsmöglichkeiten
16.45 Uhr Rudolf STEFFENS: Rechtsquellen Rheinhessens aus sprachgeschichtlicher Sicht
ca. 17.30 Uhr TAGUNGSENDE

Kontakt

Kontakt: Prof. Dr. Harald Müller
Historisches Seminar, Abt. III Mittlere und Neuere Geschichte und Geschichtliche Landeskunde, hist3@uni-mainz.de, Tel.: 06131-3924462 (Sekretariat)

www.uni-mainz.de/FB/Geschichte/hist3
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