Der atlantische Geschichtsraum von unten: Bewegungen, Erfahrungen und Verflechtungen im 18. und 19. Jahrhundert

Der atlantische Geschichtsraum von unten: Bewegungen, Erfahrungen und Verflechtungen im 18. und 19. Jahrhundert

Veranstalter
Nachwuchsgruppe „Wissen und Information über Afrika“ (Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, Goethe-Universität Frankfurt am Main); DFG-Projekt „Der atlantische Raum nach der Sklaverei“ (Forschungsinitiative „Difference and Conflict“, Leibniz Universität Hannover)
Veranstaltungsort
Geschäftsstelle des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, Georg-Voigt-Str. 4, 60325 Frankfurt am Main
Ort
Frankfurt am Main
Land
Deutschland
Vom - Bis
14.04.2011 - 15.04.2011
Website
Von
Hüsgen, Jan

Der eintägige Workshop verfolgt das Ziel, historische Verbindungen und Verflechtungen über den Atlantik – und darüber hinaus – von der empirischen Beobachtung von Bewegungen, Beziehungen und Transfers aus zu befragen. Wer hat – in welchen lebensweltlichen Kontexten – historische Beziehungen über das Meer hervorgebracht? Welche sozialen Konfigurationen, politischen Kräftefelder und normativen Regelsysteme haben solche Beziehungen ermöglicht, begrenzt und geordnet? Von welchen Beobachtungspunkten lassen sich Beziehungsgeflechte erkunden, und welche methodischen Herausforderungen bringen verschiedene Herangehensweisen mit sich? Und inwieweit werden Erkenntnisperspektiven durch die jeweils verwendete Raummetaphorik präfiguriert?

Der Workshop ist ein gemeinsames Forum von Promovierenden der Nachwuchsgruppe „Wissen und Information über Afrika“ (Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, Goethe-Universität Frankfurt am Main) und des DFG-Projekts „Der atlantische Raum nach der Sklaverei“ (Forschungsinitiative „Difference and Conflict“, Leibniz Universität Hannover) und soll ein Impuls für den Austausch zwischen Nachwuchswissenschaftler/innen aus unterschiedlichen Forschungszusammenhängen sein. Neben der Thematisierung von Phänomenen, die in der „klassischen“, also auf die nordatlantische Sphäre zentrierten „Atlantic History“ kaum eine Rolle spielen, verbindet die beteiligten Projekte ihr Fokus auf das 18. und 19. Jahrhundert.

Programm

Donnerstag, 14.04.2011

11:00 Uhr Begrüßung, Einführung und Vorstellungsrunde

12:00 Uhr Präsentations- und Diskussionsblock 1: Konzepte

Fernand Braudel. Das Mittelmeer und die mediterrane Welt in der Epoche Philipps II. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1990.

Bernard Bailyn. „The Idea of Atlantic History.” Itinerario 20 (1996): 19–44.

John K. Thornton. Africa and the Africans in the Making of the Atlantic World, 1400–1800.

13:30 Uhr Mittagspause

14:30 Uhr Präsentations- und Diskussionsblock 2: Akteure

Peter Linebaugh & Marcus Rediker. „The Many-Headed Hydra: Sailors, Slaves, and the Atlantic Working Class in the Eighteenth Century.“ Journal of Histori-cal Sociology 3.3 (1990): 225–52.

Ira Berlin, Ira. „From Creole to African: Atlantic Creoles and the Origins of African.“ The William and Mary Quarterly 53.2 (1996): 251–88.

Robin Law. „The Politics of Commercial Transition: Factional Conflict in Dahomey in the Context of the Ending of the Atlantic Slave Trade.“ Journal of African History 38 (1997): 213–33.

16:00 Uhr Präsentations- und Diskussionsblock 3: Netzwerke

Stefanie Michels: „Kosmopolitische Familiengeschichten zwischen Kamerun, der Karibik und Europa“

Wolf Behnsen: „Free Villages, hybride Arbeitsformen und familiäre Bindungen in Jamaika und Antigua, 1834–1865“

Senâmi Parfait Bokohonsi: „Ahnen, Götter und Geister in der Diaspora: Zu Reproduktionsprozessen der Vodún-Praktiken im transnationalen (Familien-) Kontext“

Freitag, 15.04.2011

10:00 Uhr Präsentations- und Diskussionsblock 4: Sklaverei und Emanzipation

Claus Füllberg-Stolberg: „Der atlantische Mikrokosmos der Herrnhuter Mission während Sklaverei und Emanzipation.

Jan Hüsgen: „Die Abschaffung der Sklaverei in der Herrnhuter Mission – Dänisch Westindien und Surinam“

Steffen Runkel: „Afrikanische Initiativen zur Abolition: Die Einstellung der Goldküsteneliten zu Sklaverei und Sklavenhandel“

11:30 Uhr Kaffeepause

12:00 Uhr Präsentations- und Diskussionsblock 5: Arenen

Felix Schürmann: „Strände und Schiffe als Arenen einer Verflechtungsgeschichte von unten: Walfänger und Küstenbevölkerungen im südlichen Afrika, ca. 1760–1900“

Philipp Thom: „Die Anfänge protestantischer Mission in Westafrika – Eine euroafrikanische Perspektive“

13:30 Uhr Mittagspause

14:30 Uhr Präsentations- und Diskussionsblock 5: Perspektiven aus den romanisch-sprachigen Wissenschaften

Pierre Chaunu & Huguette Chaunu. Séville et l’Atlantique, 1504–1650. Paris: S.E.V.P.E.N, 1955–1960.

Ulrike Schmieder: „Atlantikkonzepte in den romanischsprachigen Geschichts- und Kulturwissenschaften“

16:00 Uhr Kaffeepause

16:30 Uhr Abschlussdiskussion

Kontakt

Hüsgen

Leibniz Universität Hannover, Historisches Seminar, Im Moore 21, 30167 Hannover

jan.huesgen@hist.uni-hannover.de


Redaktion
Veröffentlicht am
Autor(en)
Beiträger