Physik, Militär und Frieden – ein zweiter Blick

Physik, Militär und Frieden – ein zweiter Blick

Organizer
Deutsche Phyikalische Gesellschaft e.V.; Fachverband Geschichte der Physik; Arbeitskreis Physik und Abrüstung
Venue
TU
Location
Berlin
Country
Germany
From - Until
16.03.2015 - 18.03.2015
Deadline
01.12.2014
Website
By
Christian Forstner

Im Jahr 2015 jährt sich zum hundertsten Mal die Publikation der Allgemeinen Relativitätstheorie. Albert Einstein wurde als Physiker, Genie, Ehemann von den verschiedensten Autoren in großer Breite untersucht und gefeiert. Weniger bekannt ist sein zivilgesellschaftliches Engagement. Deshalb haben sich der Fachverband Geschichte der Physik und der AK Physik und Abrüstung entschlossen, in der Frühjahrstagung 2015 gemeinsam Einsteins zivilgesellschaftliches Engagement zu ehren mit einer Tagung zum Thema:

Physik, Militär und Frieden – ein zweiter Blick

Die Schlagwörter "Physik, Militär und Frieden" wecken im Zusammenhang mit Einsteins E=m•c2 sofort Bilder von Atompilzen in den Köpfen. Atomwaffen sind oft das öffentlich am meisten wahrgenommene Ergebnis militärischer Forschung, an dem zudem bedeutende Physiker involviert waren; Atomwaffen besitzen auch heute noch das größte Vernichtungspotential. Die Zusammenarbeit von Physikern und anderen Wissenschaftlern mit dem Militär in Bezug auf die Atomwaffen insbesondere in den westlichen Staaten sind inzwischen umfassend untersucht. Beispiele sind das US-amerikanische Manhattan Projekt sowie der deutschen Uranverein. Die diesjährige Frühjahrstagung will deshalb den Blick auf weniger beachtete Themenbereiche der Wechselwirkungen von Wissenschaft, Krieg und Frieden lenken:

-Wie gestaltete sich diese Zusammenarbeit jenseits der Brennpunkte in früheren Epochen? Ausgehend von der frühen Neuzeit bis hin zum I. Weltkrieg ist der Beitrag von Physikern zu militärischer Forschung nur wenig untersucht.

-Der militärisch-wissenschaftliche Komplex wurde Ende der 1980er Jahre erstmals von Paul Forman für die USA als Forschungsgegenstand aufgegriffen. Für Deutschland und Europa klaffen erhebliche Lücken in der Forschung.

-Wie beeinflusste diese Zusammenarbeit die Arbeitsbedingungen und den Arbeitsstil von Physikern? Abgesehen von Peter Galisons Untersuchung zu Richard Feynmans Arbeiten in Los Alamos existieren hier praktisch keine Untersuchungen.3

-In welchen weiteren Forschungsfeldern arbeiteten Physiker mit? Hier wollen wir den Fokus auf weniger sichtbare Bereiche lenken, wie beispielsweise die die Optimierung der Ruder von Galeeren, die Detektion von U-Booten, das Radar, die Raketenabwehr oder die Trägheitsnavigation von Fernraketen.

-Auf der anderen Seite stehen die ethisch begründeten Debatten und daraus resultierend das zivilgesellschaftliche Engagement von Physikern, sei es individuell oder organisiert. Auch hier konzentrierte sich der Fokus der Forschung nur auf die wichtigsten Brennpunkte, wie beispielsweise die öffentliche Arbeit amerikanischer oder deutscher Physiker.

Mit unserer gemeinsamen Tagung wollen wir mehr Licht in das Verhältnis von Physik und Militär bringen: Militärische Forschung einerseits, zivilgesellschaftliches Engagement andererseits. Freie Sektionen bieten die Möglichkeit aktuelle physikhistorische Forschungsarbeiten vorzu­stellen. Die Tagungsteilnahme von Promovierenden kann durch die WE Heraeusstiftung gefördert werden. Zeitzeugen sind ebenso herzlich willkommen.
Die Anmeldung zur Tagung erfolgt ab sofort bis zum 1. Dezember unter http://berlin15.dpg-tagungen.de/index.html Bitte wählen Sie bei der Anmeldung den Fachverband Geschichte der Physik (GP).

Für Nachfragen wenden Sie sich bitte an:

Christian Forstner
IGMNT „Ernst-Haeckel-Haus“
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Bergasse 7
07745 Jena
Christian.Forstner@uni-jena.de

Götz Neuneck
Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik
Universität Hamburg
Beim Schlump 83
D-20144 Hamburg
neuneck@ifsh.de

Programm

Contact (announcement)

Christian Forstner

Ernst-Haeckel-Haus, Berggasse 7, 07745 Jena

Christian.Forstner@uni-jena.de


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