Krisen – Konflikte – Konsolidierungen um 1400. Politische, religiöse und kulturell-gesellschaftliche Herausforderungen

Krisen – Konflikte – Konsolidierungen um 1400. Politische, religiöse und kulturell-gesellschaftliche Herausforderungen

Veranstalter
Polnische Historische Mission an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg – Dr. Renata Skowrońska; Würzburger Diözesangeschichtsverein – Prof. Dr. Wolfgang Weiß & Dr. Winfried Romberg; Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń, Institut für Geschichte und Archivkunde, Lehrstuhl für Geschichte der Baltischen Länder – Prof. Dr. Andrzej Radzimiński; Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Philosophische Fakultät I, Lehrstuhl für Fränkische Landesgeschichte – Prof. Dr. Helmut Flachenecker
Veranstaltungsort
Würzburg
Ort
Würzburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
17.09.2015 - 18.09.2015
Deadline
10.01.2015
Von
Dr. Renata Skowrońska

Die Polnische Historische Mission und der Würzburger Diözesangeschichtsverein veranstalten in Zusammenarbeit mit der Nikolaus-Kopernikus-Universität in Toruń sowie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg eine wissenschaftliche Tagung unter dem Titel:

Krisen – Konflikte – Konsolidierungen um 1400
Politische, religiöse und kulturell-gesellschaftliche Herausforderungen

Vor 600 Jahren, am 6. Juli 1415, wurde Jan Hus, der bekannte böhmische Theologe und Prediger, als Häretiker von der Vollversammlung des Konstanzer Konzils zum Tode verurteilt und noch am gleichen Tag samt seinen Schriften auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Mit seiner grausamen Hinrichtung war die Absicht verbunden, die Verbreitung seiner Lehre abrupt zu beenden. Dieses Ereignis markiert eine geistig-politische Wegscheide von katalytischer Bedeutung für damals zentrale Problemfelder wie:
- gesamtkirchliche, konziliare Reform,
- die Bildung (früh)nationaler Bewegungen auf dem Kriegswege,
- der weiteren Auflösung der kaiserlichen Zentralherrschaft im damaligen Heiligen Römischen Reich.

Jan Hus selbst hinterließ in seinem Abschiedsbrief die bedeutungsschweren Worte: „Das aber erfüllt mich mit Freude, dass sie meine Bücher doch haben lesen müssen, worin ihre Bosheit geoffenbart wird. Ich weiß auch, dass sie meine Schriften fleißiger gelesen haben als die Heilige Schrift, weil sie in ihnen Irrlehren zu finden wünschten“.

Im Mittelpunkt der Tagung „Krisen – Konflikte – Konsolidierungen um 1400“ steht aus Anlass dieses Gedenkjahrs die politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Situation in der Zeit von Jan Hus. Ein Schwerpunkt soll dabei auf Ostmitteleuropa und dem angrenzenden deutschsprachigen Kulturraum liegen.

Die Themenkomplexe, die innerhalb der Tagung behandelt werden sollen, lauten:

1. Politische Räume und Gemengelagen: Voraussetzungen und Wandlungen
- Böhmen und Mähren in ihren Eigenentwicklungen sowie nachbarschaftlichen und dynastischen Verflechtungen,
- Die Auseinandersetzungen zwischen Polen/Litauen und dem Deutschen Orden und ihre Ergebnisse,
- Reichsgewalt und Territorienbildung in Deutschland und die damit verbundenen Konflikte, insbesondere Frankens und der östlichen Gebietsteile.

2. Jan Hus – Person und Chiffre
- Wirken und historische Bedeutung,
- Folgewirkungen,
- Kampf und Kriegführung: Herausforderungen der Hussitenkriege.

3. Reformnotwendigkeiten in Kirche und Gesellschaft
- Kaiser, Bischof und/oder Papst: Probleme der Kirchenleitung und der Christianitas,
- die innere Einheit der christlichen Welt des Westens,
- Frömmigkeitsformen und Mentalitäten.

4. Kulturell-gesellschaftliche Prozesse und Perspektiven
- Erhöhtes Bildungsstreben und Universitätsgründungen,
- Wissenschaftliche Kommunikationswelten und Wege zum Humanismus: Medien und Wege der Information sowie des kulturellen Dialogs und Diskurses.

Programm

Ziel der Konferenz ist es, die Krisen und Konflikte in ihren Kontexten, Potentialen und Dimensionen wie in ihren Verläufen und Formen der Bewältigung exemplarisch zu beschreiben. Im Besonderen sollen die transregionalen wie interkulturellen Auswirkungen verdeutlicht werden.
Dieser Call for Papers richtet sich insbesondere an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Gebiet der Geschichtswissenschaften. Einführende Beiträge sind explizit erwünscht. Ebenso können Einzelbeispiele mit entsprechender Signifikanz für die Tagung vorgestellt werden. Im Ertrag hoffen wir auf übergeordnete Forschungsfragen, die sich aus den vorgeschlagenen Beiträgen ergeben.

Die Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch. Für jeden Vortrag ist ein Zeitmaß von 20 Minuten vorgesehen. Tagungsgebühren sind nicht vorgesehen. Honorare können nicht gezahlt werden; dafür wird eine Unterkunft vor Ort gestellt. Bezüglich Reisekostenerstattung bemühen sich die Veranstalter derzeit um Zuschüsse. Die Veröffentlichung der Vorträge ist zeitnah im Jahrbuch „Bulletin der Polnischen Historischen Mission“, Nr. 11/2016, beabsichtigt.
Vorschläge mit einem maximal halbseitigen Fazit können in deutscher, englischer oder polnischer Sprache eingereicht werden und sind zu richten an: Dr. Renata Skowrońska (E-Mail: r.skowronska@uni-wuerzburg.de).
Die Anmeldefrist läuft bis zum 10. Januar 2015 (Deadline).

Kontakt

Dr. Renata Skowrońska (E-Mail: r.skowronska@uni-wuerzburg.de)

http://historicus.umk.pl/pmh/strona/index.php?page=konferencja-17-18-wrzesnia-2015&hl=de_DE