Globalisierungskritik postkolonial. Call for Papers, PERIPHERIE, Ausgabe 161 (erscheint im Frühjahr 2021)

Globalisierungskritik postkolonial. Call for Papers, PERIPHERIE, Ausgabe 161 (erscheint im Frühjahr 2021)

Veranstalter
PERIPHERIE. Politik - Ökonomie - Kultur
Veranstaltungsort
Ort
Münster
Land
Deutschland
Vom - Bis
10.08.2020 - 10.08.2020
Von
PERIPHERIE-Redaktionsbüro

Globalisierungskritik postkolonial

Call for Papers, PERIPHERIE, Ausgabe 161 (erscheint im Frühjahr 2021)

Seit über 20 Jahren machen weltweit Protestbewegungen auf die fatalen Auswirkungen einer neoliberalen Globalisierung aufmerksam. Oft als Globalisierungskritik bezeichnet, artikulieren sich diese Proteste insbesondere im Widerstand gegen die Institutionen der globalen politischen Ökonomie wie die Weltbank, den Internationalen Währungsfonds und die Welthandelsorganisation. Großereignisse der globalisierungskritischen Bewegungen wie die Gipfelproteste in Seattle (1999), in Prag (2000), in Genua (2001) oder das erste Weltsozialforum in Porto Alegre (2001) sind bis heute in der kollektiven Erinnerung vieler Aktivist_innen verankert.

Die kritisierten Internationalen Organisationen haben unter anderem als Reaktion auf die Proteste eine Vielzahl an Reformen durchgeführt, die von einer Öffnung gegenüber NROen bis zu Rechenschaftsmechanismen für Betroffene von sogenannten Entwicklungsprojekten reichen. Während die wissenschaftliche Auseinandersetzung diese institutionellen Reformen zwar begleitet hat, sind kritische Arbeiten zum Zusammenhang zwischen globaler Protestbewegung und institutionellen Reformen rar gesät. Insbesondere postkoloniale Perspektiven fehlen weitgehend. Das überrascht umso mehr, als sich postkoloniale Studien bereits seit Beginn der 1990er Jahre -- also parallel zur globalen Protestbewegung -- ebenfalls einer Kritik der Nord-Süd-Verhältnisse verschrieben haben. Mit "Globalisierungskritik postkolonial" suchen wir damit nach einer kritischen Ergänzung des politikwissenschaftlichen Forschungsstands zur globalen Protestbewegung und institutionellen Reformprozessen, z.B. durch einen Fokus auf koloniale Kontinuitäten und die Analyse mittels postkolonialer Konzepte wie "Othering" und subalterne Repräsentation. Darüber hinaus möchten wir zur (selbst)kritischen Reflexion von Nord-Süd-Asymmetrien innerhalb der globalen Protestbewegung einladen.

Wir freuen uns über Beiträge zu folgenden Fragen:

- Was haben die globalisierungskritischen Proteste bis heute erreicht? Welche ihrer Ziele haben sie bislang verfehlt? Welche Akteure und sozialen Gruppen sind wo an welchen globalisierungskritischen Protesten beteiligt? Wie werden die Proteste lokal, national und international wahrgenommen?
- Wie "global" oder wie "weiß" waren und sind die Protestbewegungen? Welche Nord-Süd-Asymmetrien gibt es innerhalb der Bewegungen und wie werden sie verhandelt?
- Wessen Forderungen und Kritiken wurden in Reformen aufgenommen und welche nicht? Welchen Einfluss haben die umgesetzten Reformen auf gegenwärtigen Politiken?
- Welche Rolle spielen Prozesse der Kooptation, Aneignung und des "Silencing" von und innerhalb der Bewegungen? Wie gehen Aktivist_innen und Bewegungen damit um?
- Welche konzeptionellen Möglichkeiten und Herausforderungen ergeben sich aus einer postkolonialen Perspektive auf Globalisierungskritik?

Redaktionsschluss für Artikel ist der
10. August 2020.

Manuskripte, Rücksprachen zu möglichen Beiträgen und weitere Fragen richten Sie bitte an info@zeitschrift-peripherie.de. Weitere Hinweise für Autor_innen stehen auf unserer Website unter http://www.zeitschrift-peripherie.de zum Herunterladen bereit.

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Michael Korbmacher

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Deutsch
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