Tod des Feuersalamanders. Sintflut, Erdgeschichte und Entwicklung des Lebens bei Gottfried Wilhelm Leibniz
Ein Vortrag im Wissenschaftshistorischen Seminar von Prof. Dr. Michael Kempe (Hannover)
Wie alt ist unsere Erde? Auf welche Weise hat sich das Leben auf diesem Planten entfaltet und wie wird es sich in der Zukunft weiterentwickeln? Der Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716) gibt auf diese Fragen erstaunlich moderne Antworten und weicht damit von der zu seiner Zeit in Europa vorherrschenden christlichen Auffassung zu Schöpfung und Erdgeschichte grundlegend ab. Im Mittelpunkt von Leibniz’ Beschäftigung mit Erdgeschichte und Geologie steht dabei der Versuch einer wissenschaftlichen Deutung der von Moses beschriebenen Sintflut, woraus ebenfalls eine kritische Haltung gegenüber wörtlichen Bibelauslegungen deutlich wird.
Leibniz’ Beschäftigung mit der Sintflut zeigt den Wandel theologischer Denkmuster in den Erdwissenschaften um 1700 und markiert eine wichtige Etappe in der Ideengeschichte der Evolution vor Charles Darwin. Indem der Vortrag diesen Gedankenzusammenhang ausbreitet, kommen neben bekannten Texten wie der „Protogaea“ auch bislang wenig beachtete Schriften und Briefe von Leibniz zur Sprache.
Es laden Sie herzlich ein:
Prof. Dr. Rainer Godel und Leopoldina-Mitglied Prof. Dr. Dieter Hoffmann
Das Seminar findet statt
am: 5. Mai 2020
um: 18.00 Uhr
Ort: Lesesaal des Leopoldina-Zentrums für Wissenschaftsforschung, Emil-Abderhalden-Straße 36, 06108 Halle (Saale)