In unserer Gegenwart ist „Künstliche Intelligenz“ allgegenwärtig geworden, auch als eine Herausforderung an die Geisteswissenschaften. Gleichzeitig waren die Möglichkeiten, kollaborativ und dezentral an gemeinsamen Fragestellungen und Beständen zu arbeiten, noch nie so gut wie jetzt: Zum einen dank nutzbarer und praxistauglicher digitaler Werkzeuge der Funderfassung und Materialverarbeitung, zum anderen aufgrund der Kooperation und des Austausches in dezentralen dynamischen Arbeitsgruppen.
Problemstellung
Die „Frühe Geschichte“ des Computers im deutschsprachigen Raum bietet die Möglichkeit, sich mit der Genese „denkender Maschinen“ und „autonomer Systeme“ zu beschäftigen und dabei gleichzeitig das Material in den gegebenen Repositorien mit Hilfe digitaler, vernetzter Technologien auf der Höhe methodologischer und theoretischer Entwicklungen unserer Zeit zu bearbeiten. Der Forschungshorizont ist noch nicht abgesteckt, im Zentrum sollen aber Fragen zu „Künstlicher Intelligenz“ und „Kybernetik“ in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen (DACH), zu Institutionen, Akteuren, Ideen und Techniken.
Perspektiven
Ein erster Schritt hierfür ist die Identifikation der relevanten historischen Akteure (Personen, Gruppen, Institutionen) zwischen 1936 (Turings "On computable numbers") und 1988 (Gründung des "Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz") im DACH-Gebiet. Ein zweiter Schritt ist das Aufspüren der einschlägigen Manuskripte und Artefakte (Nachlässe, Sammlungen) und ihre Erfassung, sowie die Befragung von Zeitzeugen. Beide Aufgaben lassen sich drittens aufgrund des Umfangs nur kooperativ bewältigen und gemeinsame Fragestellungen sowie Ansätze können diskutiert und abgestimmt werden.
Erste Abstimmungen zur Netzwerkbildung sollen auf diesem Workshop erfolgen.
Ein erstes Projekt ist die Erstellung einer dynamischen und erweiterbaren DACH-Karte, auf der (a) die historischen Akteure, (b) die Manuskript- und Artefaktrepositorien und (c) die gegenwärtigen ForscherInnen mit Forschungsinteressen markiert sind.
Tandem-Workshop 1 – Karlsruhe, 17.+18. Sept. 2020
(KIT – Institut für Technikzukünfte/HeiKAexplore gemeinsam mit Deutsches Museum München – Forschungsgruppe „IGGI“)
Ein erster Workshop zur gegenseitigen Vorstellung der beforschten Materialien (Manuskripte, Artefakte, Publikationen, Zeitzeugenberichte) und gemeinsamen Besprechung fruchtbarer Forschungsfragen und interessanter Perspektiven findet am 17. und 18. Sept. in Karlsruhe statt. Es lädt ein das Projekt "Die Zukunft Zeichnen – Technische Bilder als Element historischer Technikzukünfte in der frühen Künstlichen Intelligenz" der HEiKAexplore-Forschungsbrücke "Autonomous systems in the area of conflict between law, ethics, technology and culture" der Universität Heidelberg und des KIT gemeinsam mit der BMBF geförderten Forschungsgruppe "IGGI – Ingenieur-Geist und Geistes-Ingenieure: Eine Geschichte der Künstlichen Intelligenz in der Bundesrepublik Deutschland" am Deutschen Museum München.
Ein zweiter Tandem-Workshop wird in München folgen.
Ansprechpartner Teil 1 - Karlsruhe
Christian Vater, KIT – Institut für Technikzukünfte itz (Teilinstitut für Geschichte/HEiKAexplore)
christian.vater@kit.edu
Bitte beachten Sie, dass aufgrund der allgemeinen Lage der Workshop nur mit wenigen, vorab angemeldeten Gästen stattfinden kann. Zur Zeit sind die zur Verfügung stehenden Plätze vergeben.