Die Erforschung des Zweiten Weltkriegs war für Historiker_innen in Belarus, Russland und Deutschland nie eine leichte Aufgabe. Während die Sowjetunion ein striktes Narrativ durchsetzte und ihren Sieg unter Verharmlosung der eigenen Opfer betonte, hatte Deutschland einen langen Weg der Anerkennung von Verbrechen vor allem in Osteuropa. Damals wie heute sind Historiker_innen in allen drei Ländern Teil staatlicher Agenden, stellen diese aber auch in Frage und repräsentieren eine mehr und mehr transnational vernetzte Gesellschaft. Die Podiumsdiskussion beleuchtet die Entwicklungen innerhalb des Feldes und fragt nach den Möglichkeiten der Zusammenarbeit.
Es diskutieren:
Alesia Korsak (Staatliche Universität Polatsk)
Oleg Budnitskii (HSE Moskau)
Anke Hilbrenner (Universität Göttingen)
Eine Anmeldung für die Veranstaltung ist unter www.uni-goettingen.de/WWII-memory möglich.
Die Podiumsdiskussion ist Teil der dreiteiligen digitalen Veranstaltungsreihe "Von 'Erinnerungskriegen' und gemeinsamem Gedenken: Diskussionsreihe zum 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion"
Weitere Termine:
Podiumsdiskussion am Mittwoch, 16. Juni um 18.00:
Den Zweiten Weltkrieg erinnern: Zivilgesellschaftliche Perspektiven aus Belarus, Russland und Deutschland.
Mit: Aliaksandr Dalhouski (Minsker Geschichtswerkstatt), Irina Scherbakowa (Memorial Moskau) und Jörg Morré (Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst)
Vortrag am Dienstag, 22. Juni um 18.15 in englischer Sprache:
Challenging paradigms: Baltic perspectives on dominant narratives of WWII in Europe
Mit: Eva-Clarita Pettai (Imre Kertész Kolleg Jena)
Die Veranstaltungsreihe ist Teil des trilateralen Sommerworkshops „E pluribus unum? Possibilities and Limits of a Shared (Eastern) European Collective Memory of the Second World War“, den die Professur für Neuere Geschichte Osteuropas an der Universität Göttingen zusammen mit der Higher School of Economics St. Petersburg, der Staatlichen Universität Polatsk, der Staatlichen Linguistischen Universität Minsk sowie der Stiftung Adam von Trott, Imshausen e.V. und der Deutsch-Belarusischen Geschichtskommission mit Förderung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien durchführt.