Mann_lichkeiten. Kulturelle Repräsentationen und Wissensformen in Texten Thomas Manns (ETH Zürich, 15.5.-17.5.2015)

Mann_lichkeiten. Kulturelle Repräsentationen und Wissensformen in Texten Thomas Manns (ETH Zürich, 15.5.-17.5.2015)

Veranstalter
Professur für Literatur- und Kulturwissenschaft am D-GESS der ETH Zürich / Thomas-Mann-Archiv der ETH-Bibliothek Zürich
Veranstaltungsort
Ort
Zürich
Land
Switzerland
Vom - Bis
15.05.2015 - 17.05.2015
Website
Von
Ariane Totzke

Mann_lichkeiten. Kulturelle Repräsentationen und Wissensformen in Texten Thomas Manns

15.5-17.5.2015 – ETH Zürich

Die jüngere Forschung zu Thomas Manns Werk zeigt die Tendenz, sich ihrem Untersuchungsobjekt vermehrt aus kulturwissenschaftlicher, wissensgeschichtlicher, theoretisch fundierter Perspektive zu nähern und traditionalistisch-biographische Ansätze hinter sich zu lassen. Diese neueren Ansätze „unterstell[en]“ Thomas Manns Erzählwerk „ein Maximum an thematischer Komplexität und theoretischem Raffinement“ (Börnchen, Stefan; Mein, Georg; Schmidt, Gary: „Einleitung“. Thomas Mann. Neue kulturwissenschaftliche Lektüren. Hg. von Stefan Börnchen, Georg Mein und Gary Schmidt. München: Fink, 2012: IX-XXXI. Hier: S. XIff.). Solche „Komplexität“ und solches „Raffinement“ können eben auch „dann in den Texten liegen […], wenn ihr Autor [dies] vielleicht gar nicht im Sinn hatte“ (ebd.) – und das sattsam erprobte quellenkritische, textimmanente und autorzentrierte germanistische Instrumentarium wird ihnen nicht gerecht. Die jüngere Mann-Forschung insistiert mithin auf der Komplexität der Mann’schen Schreibprozesse, auf deren Aktualität und Anschlussfähigkeit für kulturwissenschaftliche und wissensgeschichtliche Erkenntnisinteressen. An diese Tendenz knüpft die geplante Tagung Mann_lichkeiten. Kulturelle Repräsentationen und Wissensformen in Texten Thomas Manns an. Sie beschränkt sich allerdings nicht auf eine Zusammenschau neuer kulturwissenschaftlich informierter Analysen zu Thomas Manns Werk: Vielmehr fokussiert sie die entsprechenden Entwicklungen in der Mann-Forschung, indem sie vier distinkte thematische und theoretische Schwerpunkte setzt:

I) Material Studies, Interieure und Räumlichkeit
II) Gender, Queer und Men’s Studies
III) Race, Class, Diversity
IV) Erzähltheoretische Zugänge und Perspektiven

Organisation: Ariane Totzke M.A./ Dr. Julian Reidy

Kontakt und Anmeldung:

Ariane Totzke
ariane.totzke@lit.gess.ethz.ch

ETH Zürich
RZ H 14
Clausiusstrasse 59
8092 Zürich
Schweiz

Programm

Freitag, 15.5.2015

12.00 – Begrüßung/ Einführung

12.30 – Plenarvortrag: PD Dr. Bernd Hamacher, Universität Hamburg:
„Hat sich der Vorhang „zu einem sehr neuen Stück“ gehoben?
Zum Innovationsanspruch der jüngsten Thomas-Mann-Forschung“

Moderation: Prof. Dr. Andreas Kilcher, ETH Zürich

Material Studies, Interieure und Räumlichkeit

Moderation: Sylvia Jaworski, ETH Zürich

13.15 – Einführung: Jun.-Prof. Dr. Franziska Bergmann, Universität Trier:
„Der Glasschrank des Großvaters. Dingkultur und Identität in
Thomas Manns Der Zauberberg“

14.00 – Imbiss/ Kaffeepause

14.45 – Prof. Dr. Andrea Bartl, Universität Bamberg:
„Schmuckobjekt, Trödel, Fetisch. Dinge im Werk Heinrich und
Thomas Manns“

15.30 – Dr. Julian Reidy, Thomas-Mann-Archiv der ETH-Bibliothek Zürich:
„Barbaren im entzeitlichten Raum. Zur porösen (Raum-)Semantik
eines ‚Feindbegriffs‘ im Zauberberg“

16.15 – Kaffeepause

16.30 – Dr. Silke Grothues, Universität Wuppertal:
„Warum ist Ägypten ein Land des Schlammes? Der Zusammenhang
von Chronotopos, Topos, monotheistischem Religions-
Entwurf und polytheistischer Mythenbildung in Thomas Manns
Tetralogie Joseph und seine Brüder“

17.15 – Sylvia Hundenborn, Universität Köln:
„Räume der Melancholie im Werk Thomas Manns“

18.15 – Dr. Katrin Bedenig, Archivleiterin Thomas-Mann-Archiv der ETH-Bibliothek Zürich: Archivführung/ Abendvortrag

Samstag, 16.5.2015

Gender, Queer und Men’s Studies

Moderation: Anika Reichwald, ETH Zürich

10.00 – Einführung: Prof. Dr. Andrea Geier, Universität Trier:
„Perspektiven der Genderforschung“

10.45 – Miriam Albracht, Universität Düsseldorf:
„Die Erotik des Blutes. Gewalt als Zärtlichkeit zwischen ungleichen
Brüdern in ausgewählten Werken Thomas Manns“

11.30 – Kaffeepause

11.45 – Ariane Totzke, ETH Zürich/ Universität Basel:
„So will es ja die Natur. Wirtschaftsimperative und marginalisierte weibliche Produktivkraft im Frühwerk Thomas Manns“

12.30 – Sebastian Zilles, Universität Mannheim:
„[D]ie Macht des Bundes. Männerbünde und Männlichkeitsentwürfe
im Werk Thomas Manns“

13.15 – Mittagspause

14.30 – Dr. Florian Kappeler, Universität Göttingen:
„Wissen, ein Mann zu werden. Organisation und Organ in Thomas Manns Der Zauberberg“

Race, Class, Diversity

Moderation: Dr. Caspar Battegay, Universität Lausanne

15.15 – Einführung: Prof. Dr. Yahya Elsaghe, Universität Bern:
„In ermanglio. Rasse und Klasse in der Thomas Mann-Rezeption“

16.00 – Kaffeepause

16.15 – Dr. Stefani Kugler, Universität Trier:
„Zur Repräsentation von Familie bei Thomas Mann“

17.00 – Dr. Klaus Birnstiel, Universität Basel:
„Herrn Friedemanns behindertes Begehren: Sexualität und
männlicher Körper in Thomas Manns frühem Erzählwerk“

17.45 – Kaffeepause

18.00 – PD Dr. Iulia Karin Patrut, Universität Trier:
„Das ‚Außen‘ im Inneren? Phantasmatische ‚Zigeuner‘ und Figuren
inkludierender Exklusion“

18.45 – Dr. Franziska Stürmer, Universität Würzburg:
„Schaubilder: Identität, Alterität und eine ‚Poetik des Blicks‘ in
Thomas Manns Die vertauschten Köpfe“

19.30 – Gemeinsames Abendessen

Sonntag, 17.5.2015

Erzähltheoretische Zugänge und Perspektiven

Moderation: Dr. Eva Edelmann-Ohler, ETH Zürich

09.30 – Einführung: Prof. Dr. Alexander Honold, Universität Basel:
„Über Nacht ein Kamerad geworden. Inszenierter Kontrollverlust
und soldatisches Leben 1912-1924“

10.15 – Sarah Mohi-von Känel, Universität Zürich:
„Zeitdienst – Manns kriegsbeschädigtes Erzählen in den
Betrachtungen“

11.00 – Kaffeepause

11.15 – Dr. Jens Ewen, Universität Jena:
„Wer erzählt bei Thomas Mann? Ein narratologisches Problem
zwischen Autor und Erzähler“

12.00 – Nicolas von Passavant, Universität Basel:
„Die Zeitkonstruktion in der Heterotopie des Hotels am Beispiel von
Manns Der Zauberberg und Kubricks The Shining“

12.45 – Mittagspause

13.30 – Dr. Regine Zeller, Universität Mannheim:
„Emotionslenkung und ‚unzuverlässiger Erzähler‘ in Tobias
Mindernickel“

14.15 – Dr. Simon Aeberhard, Universität Basel:
„Das Akustische und seine Notation in Doktor Faustus“

15.00 – Abschluss der Tagung

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