Um möglichst unterschiedliche Perspektiven und Ansätze zur Diskussion zu stellen, ist die Veranstaltung offen für Inputs. Beispiele und Anforderungen aus der Theorie und der Praxis sollen in zwanzigminütigen Vorträgen präsentiert werden. Die Beiträge werden zu Themenbereichen gebündelt, die in einer je halbstündigen Diskussion münden. Obwohl best- practices und Umsetzungsformen im Zentrum stehen, soll aktiv auf Probleme und Hürden aufmerksam gemacht werden, um gemeinsam über Lösungen nachzudenken. Gefragt sind unter anderem Präsentationen zu folgenden Themen:
Präsentieren: Formen der Aufbereitung digitaler Artefakte und Daten
Darstellungs- und Publikationsformen sind aus Nutzerperspektive, neben der Grundanforderung der Anwendung von Standards bei der Aufbereitung von Daten, von grosser Wichtigkeit. Gleichzeitig sind sie ein wichtiger Aushandlungspunkt zur Frage, wie Artefakte digital gesehen und verstanden werden können.
Vernetzung von Entitäten: Personen, Orte, Sachbegriffe etc.
Verweise auf Normdaten und zentrale Sammlungen sind Standard. Wirkliche Gewinne für Öffentlichkeit und Forschung ergeben sich jedoch erst, wenn die vernetzten Elemente rasch und mühelos verfolgt und aufgefunden werden können.
Vernetzung von Forschungsdaten: Digitale Bestände in Bibliotheken, Archiven und Museen
Die Digitalisierung der Primärobjekte (Bilder, Bücher, Archivalien, etc.) erfolgt vorwiegend durch aufbewahrende Institutionen, während die Forschungsdaten in Projekten an Akademien und Universitäten erzeugt werden. Das einfache und langfristige Zusammenbringen beider
Datenbestände ist ein Desiderat, verkompliziert durch die Tatsache, dass unterschiedliche Aufbereitungstechniken eingesetzt und von Seiten Forschung konkrete Fragestellungen verfolgt werden, die über einzelne Sammlungen hinausgehen.
Objekte und ihre Wirkung: Verortung und Historisierung von Objekten sowie Visualisierung von Abhängigkeiten
Die Geschichte von Objekten ist für Forschung und Kulturinstitutionen ein wichtiges Feld zur Bestimmung ihrer Wirkung. Die Objekte müssen entsprechend sowohl in ihren analogen als auch in ihrer digitalen Ausprägung verfolgt werden können. Für Texte bewegt sich etwa der traditionelle Ansatz der Stemmatologie dank digitalen Mitteln in (visuell und instrumentell) neuen Umsetzungen.
Citizen Science und Crowdsourcing: Einbezug der Öffentlichkeit und der Fachcommunity
Der Einbezug interessierter Kreise ist nicht nur ein Mittel um Aufmerksamkeit zu generieren, sondern führt zu Einsichten, Aufschlüssen und Informationen, die entweder nur durch grossen Zeitaufwand hätten erreicht werden können oder gar nicht ermittelbar gewesen wären. Die Nutzung der Ressource „Öffentlichkeit“ zieht indes diverse Konsequenzen nach sich, die es zu berücksichtigen gilt.
Aufbewahren: Ansätze zur langfristigen Speicherung von Primär- und Forschungsdaten aus dem Bereich „Kulturerbe“
Langfristige Aufbewahrung ist eine Kernkompetenz von Archiven und Bibliotheken, die Speicherung digitaler Daten und insbesondere deren Vernetzung stellt jedoch andere Anforderungen an Infrastruktur und Plattformen. Fragen nach Standards und Vernetzungsmöglichkeiten bleiben auch mit Blick auf lange Sicht zentral.
Prof. Dr. Georg Vogeler (Zentrum für Informationsmodellierung, Graz) und Dr. Nicolas Perreaux (Goethe Universität Frankfurt) werden im Rahmen der Tagung einführende Referate zu Crowdsourcing und big data bei der Aufbereitung und Auswertung von Textträgern halten.