Wege des Erinnerns an den Vernichtungskrieg. Transnationale Annäherungen und Erinnerungskultur in Deutschland und Ostmitteleuropa. Tagung zum Gedenken an Jürgen Zarusky

Wege des Erinnerns an den Vernichtungskrieg. Transnationale Annäherungen und Erinnerungskultur in Deutschland und Ostmitteleuropa. Tagung zum Gedenken an Jürgen Zarusky

Veranstalter
Evangelische Akademie Tutzing; Institut für Zeitgeschichte München-Berlin
Veranstaltungsort
Ort
Tutzing
Land
Deutschland
Vom - Bis
02.03.2020 - 03.03.2020
Von
Dr. Yuliya von Saal

Den deutschen Vergangenheitsdiskurs stärker auf die sogenannte Lebensraumpolitik und ihre verheerenden Folgen zu richten, war weit mehr als ein wissenschaftliches Anliegen des am 4. März 2019 nach kurzer, schwerer Krankheit verstorbenen IfZ-Historikers Jürgen Zarusky. Geschichte, Erinnerungsarbeit und transnationaler Dialog waren die Eckpunkte seiner vita activa. Das sind auch die drei Stichworte, die Experten aus dem In- und Ausland während unserer Tagung an der evangelischen Akademie Tutzing beschäftigen werden. Was hieß Vergangenheitsbewältigung früher und wie gedenkt man heute der Opfer der Lebensraum- und Vernichtungspolitik? Welche erinnerungspolitischen Initiativen, welche materiellen Maßnahmen gibt es, um den Opfern ein Stück Gerechtigkeit widerfahren zu lassen? Welche Wege der transnationalen Verständigung wurden eingeschlagen und wie lassen sie sich weiterverfolgen?

Programm

MONTAG, 2. MÄRZ 2020
Anreise ab 11.00 Uhr
13.00 Uhr Beginn der Tagung mit einem Imbiss
13.30 Uhr Begrüßung
Dr. Ulrike Haerendel, Evangelische Akademie Tutzing (EAT)
Prof. Dr. Andreas Wirsching, Institut für Zeitgeschichte München-Berlin (IfZ)

I. Sektion: Die deutsche Außenpolitik und der nationalsozialistische Vernichtungskrieg in Polen und der Sowjetunion. Opfer – Orte – Ereignisse
Moderation: Prof. Dr. Johannes Hürter, IfZ
14.00 Uhr Die NS-Außenpolitik gegenüber Polen und der Molotow-Ribbentrop-Pakt von 1939
Dr. Sergej Slutsch, Institut für Slawenkunde, Russische Akademie der Wissenschaften, Moskau
14.45 Uhr Deutsche Besatzung und Holocaust im Nord-Kaukasus: Verdrängung und Erinnerung (in engl. Sprache)
Dr. des. Irina Rebrova, Zentrum für Antisemitismusforschung, Technische Universität Berlin

15.30 Uhr Kaffeepause

16.00 Uhr Der Massenmord an den Juden in Babyn Jar
Prof. Dr. Dieter Pohl, Universität Klagenfurt, Österreich
16.30 Uhr Der Vernichtungsort Malyi Trostinec und die Erinnerung an den Krieg in Belarus
Dr. Yuliya von Saal, IfZ

17.00 Uhr Diskussion der beiden Referate

17.30 Uhr Vorgeschichte und Geschichte des Warschauer Aufstands von 1944
Prof. Dr. Krzysztof Ruchniewicz, Willy-Brandt-Zentrum für Deutschland- und Europastudien, Universität Wroclaw, Polen

II. Sektion: Kampf um Anerkennung und Entschädigung
Moderation: Dr. Ulrike Haerendel, EAT
20.00 Uhr Sowjetische Zwangsarbeiter in Nazi-Deutschland in der Erinnerung Russlands an die Überlebenden und Gefallenen
Dr. Natalia Timofeeva, Regionalzentrum für Oral History, Woronesch, Russland
21.00 Uhr Das Ghettorentengesetz
Prof. Dr. Stephan Lehnstaedt, Touro-College, Berlin

DIENSTAG, 3. MÄRZ 2020
07.45 Uhr Andacht in der Schlosskapelle

III. Sektion: Blinde Flecken im deutschen Gedächtnis?
Moderation: Prof. Dr. Martin Schulze Wessel, LMU München
9.00 Uhr Ein Gedenkort für die Opfer der NS-Lebensraumpolitik
Dr. Peter Jahn, ehem. Dt.-Russ. Museum Berlin-Karlshorst
9.45 Uhr Die KZ-Gedenkstätte Dachau: Erinnerungskultur und ehemalige Häftlinge aus Ostmitteleuropa
Dr. h.c. Barbara Distel, ehem. KZ-Gedenkstätte Dachau, München

10.30 Uhr Pause

11.00 Uhr Sowjetische Kriegsgefangene
PD Dr. Andreas Hilger, DHI Moskau
11.45 Uhr Diskussion mit den Referierenden des Vormittags

IV. Sektion: Gemeinsame Wege zur Erinnerungskultur
14.00 Uhr Wie weit ist die transnationale Verständigung um die Erinnerung an den Vernichtungskrieg gediehen?
Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Pavel Polian (Hochschule für Wirtschaft, Moskau), Prof. Dr. Krzysztof Ruchniewicz, Prof. Dr. Martin Schulze Wessel, Prof. Dr. Irina Scherbakowa (Afanassjew-Universität, Moskau)
Moderation: PD Dr. Andreas Hilger

16.00 Uhr Ende der Tagung

Tagungsleitung
Dr. Ulrike Haerendel, Evangelische Akademie Tutzing
Tagungsorganisation
Rita Niedermaier, Telefon: 08158 251-128, Telefax: 08158 99 64 28, E-Mail: niedermaier@ev-akademie-tutzing.de, beantwortet Ihre Anfragen zu der Veranstaltung in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr.
Preise und Preisnachlässe (für Studierende) auf der Homepage der EAT:
http://www.evangelische-akademie-tutzing.de/
Anmeldeschluss ist der 17. Februar 2020.

Kontakt

https://www.ev-akademie-tutzing.de/veranstaltung/wege-des-erinnerns-an-den-vernichtungskrieg/
Redaktion
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Deutsch
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