In den 1970er Jahren beteiligten sich zahlreiche französisch- und deutschsprachige Wissenschaftler an lebendigen und konstruktiven Diskussionen über die epistemologischen Folgen der Kybernetik. Die in diesem Heft zusammengestellten Texte geben ein Bild dieser Debatte wieder. Sie legen die Betonung auf die Schnittpunkte von Fragen und Problemen, die in den darauf folgenden Jahren zu Schwerpunkten der Forschung in den Sozialwissenschaften geworden und in die Theorie- und Begriffsarbeit der Geistes- und Kulturwissenschaften eingegangen sind. Welche Faktoren haben dazu geführt, dass die seinerzeit so produktive Zusammenarbeit schließlich fast vollständig in Vergessenheit geraten ist? Die Übersetzung von zentralen Beiträgen aus der damaligen Debatte soll dazu anregen, aus heutiger Sicht wieder an die früheren Diskussionen anzuschließen.
Einleitung
Elena Esposito, Erich Hörl: Reflexivität und System. Die Debatte über Ordnung und Selbstorganisation in den 1970er Jahren
Französische Übersetzungen
Heinz von Foerster: Cybernetique d’une theorie de la connaissance
Gotthard Günther: L’âme et la machine
Niklas Luhmann: Je vois quelque chose que tu ne vois pas
Deutsche Übersetzungen
Henri Atlan: Das Order from noise-Prinzip, das nicht-direktive Lernen und der Traum
Edgar Morin: Ist eine Wissenschaft der Autonomie denkbar?
Jean-Pierre Dupuy: Auf dem Weg zu einer Wissenschaft der Autonomie?