Vorstellungs- oder Einbildungskraft bezeichnet die Fähigkeit zur Erzeugung innerer Bilder, die entweder Wahrnehmungen erinnernd reproduzieren oder produktiv Gegebenheiten überschreiten. Vorstellungen konstruieren imaginativ zukünftige Szenarien oder erzeugen – wie in der Kunst – ästhetische Alterität.
Die interdisziplinären Beiträge dieser Ausgabe der ZfK untersuchen Figurationen und Agenturen des Imaginären: von den Todes- und Jenseitsimaginationen der christlichen Kunst, den Denk- und Sehräumen in Kunst und Medizin über Rauminszenierungen der Moderne, dem frühen Amateurfilmdiskurs bis hin zur Techno Security und Big Data. Der Debattenteil befasst sich unter dem Titel »Transparenz und Geheimnis« mit medien- und kulturwissenschaftlichen Zugängen zu Dispositiven der Überwachung.
THEMA
Siegfried Mattl, Christian SchulteVorstellungskraft
Daniela Hammer-TugendhatTodes- und Jenseitsimaginationen in der christlichen Kunst
Julia BergerDie Grotte im Schloss Neuschwanstein. Zur Vorstellung der Venusgrotte in Tannhäuser-Sage und -Oper
Vrääth ÖhnerSpezialisierte Fragmentierung. Zu den technischen Bedingungen der Einbildungskraft im frühen Amateurfilm
Georg KöDas leere Kino. Zur Ästhetik des Films in der Fotografie
Jutta WeberWild Cards. Imagination als Katastrophenprävention
Alexander Kluge im Gespräch mit Georg MascoloBigDataCollection
DEBATTE
Timon Beyes, Claus PiasTransparenz und Geheimnis
Repliken
Jörg MetelmannVerstehen-Wollen und Handeln-Müssen
Michi KnechtZur Rehabilitation von Halbwissen
Götz BachmannMysterium? Mysteria!
Vinzenz HedigerTrieb, Markt, Leben