Trivium (2017), 27

Titel der Ausgabe 
Trivium (2017), 27
Zeitschriftentitel 
Weiterer Titel 
Les traces du sensible: pour une histoire des sens dans les sociétés anciennes | Spuren des Sinnlichen. Für eine Geschichte der Sinne im Altertum

Erschienen
Erscheint 
dreimal jährlich
ISBN
1963-1820
Preis
open access

 

Kontakt

Institution
TRIVIUM
Land
France
c/o
Directeurs de la publication / Publikationsleiter: Hinnerk Bruhns (CNRS, Paris), bruhns@msh-paris.fr / Thomas Maissen (DHI, Paris), tmaissen@dhi-paris.fr Secrétariat de rédaction / Redaktionssekretariat: trivium@msh-paris.fr / Fondation Maison des sciences de l’homme (Paris)
Von
Katrin Heydenreich

Neuere Forschungen im Bereich der Anthropologie der Sinne betonen, dass jede Gesellschaft durch ein ihr eigenes »System der Sinne« gekennzeichnet ist, das auf das Engste mit einem System von Praktiken, Werten und Vorstellungen verbunden ist. Unser Verständnis auch längst vergangener Welten vertieft sich, wenn wir den Blick darauf lenken, wie sie sich zum Empfindbaren verhalten haben. Bereits seit einigen Jahren richten Althistoriker ihr Augenmerk auf Geräusche, Farben, Düfte sowie Speisen und verwenden dabei nach Möglichkeit multisensorische Ansätze. In diesen Studien zeigt sich, dass Lücken in der Überlieferung und manche Schwierigkeiten der Quelleninterpretation dadurch überbrückt werden können, dass man unterschiedliche Ansätze und Zeugnisse miteinander kombiniert. Auch wird deutlich, dass das Interesse dieses neuen Zugangs zu den Quellen weniger in dem Versuch besteht, eine heute gänzlich verschwundene sinnliche Realität zu rekonstruieren, als vielmehr darin, uns Einblicke in ein den antiken Kulturen eigentümliches Vorstellungs- und Wertesystem zu gewähren. Die vorliegende Textauswahl präsentiert ein breites Spektrum von Beispielen aus unterschiedlichen Epochen und Regionen: von Mesopotamien über die bronzezeitliche Ägäis, Griechenland und Rom bis hin zu Spätantike und Byzanz. Historiker, Archäologen, Philologen, Kunst- und Religionshistoriker sowie Vertreter der Historischen Anthropologie verfolgen die Frage nach den Zugangsweisen zu unterschiedlichen Formen sensorischen Empfindens.

Die Publikation dieses Themenheftes wurde gefördert durch die Gerda Henkel-Stiftung, die Fritz Thyssen Stiftung, die Délégation générale à la langue française et aux Langues de France (DGLFLF) sowie das von der Exzellenzinitiative der Universität Toulouse finanzierte Programm »Synaesthesia« (2015-2017).

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

von Fritz Blakolmer, Adeline Grand-Clément und Anne-Caroline Rendu Loisel

Übersetzungen ins Französische

(von Anne-Laure Vignaux)

- Jan-Friedrich Missfelder : Quand l’histoire passe par le corps. Sens, signification et sensorialité au service d’une anthropologie historique

- Fritz Blakolmer : La couleur rouge dans la symbolique, l’art et le langage du monde égéen de l’âge du Bronze

- Beate Wagner-Hasel : Vêtements parfumés – corps oints

- Ursula Quatember : Une ville des sens ? La perception sensorielle à Éphèse sous l’Empire romain

- Angelos Chaniotis : Une affaire de famille. Expressions de l’intimité dans le rite funéraire grec ancien

Übersetzungen ins Deutsche

(von Andreas Wittenburg)

- Adeline Grand-Clément : Das purpurfarbene Meer, oder von den Arten und Weisen, wie die Griechen die Farben sahen. Literarische Darstellungen der Farben des Meeres in der archaischen Zeit

- Anne-Caroline Rendu Loisel : Kann man die Klanglandschaft aus den Keilschrifttexten des antiken Mesopotamien erschließen? Fragen und Methoden zu den Texten der Weissagung

- Isabelle Boehm : Zum Adjektiv μαλακός: sanfte Hand und weiche Haut

- Valérie Huet : Der Weihrauch auf den römischen Reliefs mit Opferdarstellungen

- Béatrice Caseau : Die Aufgabe der Handkommunion (4.–12. Jahrhundert n. Chr.)

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Bestandsnachweise 1963-1820