BIOS. Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen 31 (2018), 1)

Titel der Ausgabe 
BIOS. Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen 31 (2018), 1)
Weiterer Titel 
Oral History in der akademischen Lehre (Schwerpunkt hrsg. von Linde Apel und Karin Orth)

Erschienen
Leverkusen 2018: Barbara Budrich Verlag
Erscheint 
erscheint zweimal jährlich im Umfang von ca. 160 Seiten
Anzahl Seiten
177 S.
Preis
32,00 €

 

Kontakt

Institution
BIOS. Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen
Land
Deutschland
c/o
Redaktion: Charlotte Heinritz, Johannes Huinink, Almut Leh, Alexander von Plato Institut für Geschichte und Biographie Liebigstr. 11, 58511 Lüdenscheid
Von
Leh, Almut

Trotz der weiten Verbreitung und der vielfältigen Praxis der Oral History ist sie im Rahmen der akademischen Lehre nicht fest verankert. Praktische und theoretische Kenntnisse in der Vorbereitung und Durchführung von Interviews müssen sich Studierende, wie alle anderen Interessierten, bisher mehr oder weniger selbst aneignen. An den Historischen Instituten der bundesdeutschen Universitäten wird Oral History nicht kontinuierlich unterrichtet, sondern – wenn überhaupt – meist von Lehrbeauftragten übernommen, die selbst ein oder mehrere Interviewprojekte durchgeführt haben. Teil des Curriculums ist es jedoch nicht. Um dies zu ändern, müssten Studienordnungen umgestaltet werden. Angesichts des Interesses, das Studierende der Oral History entgegenbringen, wäre dies zu wünschen. Auf diese Weise könnten die Studierenden den Umgang mit einer komplexen Quelle und Methode erlernen und sich mit der Bedeutung von Erinnerung und Erzählung, dem Verhältnis von Fakten und Deutungen, mit interdisziplinären Einflüssen auf methodische Vorgehensweisen und mit der Rolle der verschiedenen Ebenen von Zeit beschäftigen, die in einem Interview sichtbar werden. Ganz unabhängig von Interviews sind dies Themenbereiche, die für Geschichtsstudierende relevant sind.

Mit all diesen Fragen beschäftigte sich ein Panel des sechsten Treffens des „Netzwerk Oral History“, das am 15. und 16. Januar 2018 in Berlin stattfand. Das Panel, zu dem Linde Apel und Karin Orth eingeladen hatten, löste eine lebhafte Diskussion aus und führte zum Wunsch vieler Teilnehmer*innen des Treffens, die Diskussionsbeiträge nachlesen zu können. Daraus entstand die Idee, ein Heft bei BIOS zu gestalten, in dem die Beiträgerinnen anhand einer oder mehrerer Lehrveranstaltungen zur Oral History ihre Konzeption vorstellen. In allen Texten geht es um folgende Fragen: In welchem organisatorischen Rahmen fand die Lehrveranstaltung statt? Um welche Hochschule handelt es sich, welchen Umfang hat die Lehrveranstaltung zur Oral His-tory und wie viele bzw. welche Studierende nahmen/nehmen teil? Was sollen die Studierenden lernen, und wie wird dieses Lernziel vermittelt? Und wie werden die Veranstaltungen von den Studierenden angenommen und bewertet bzw. was kommt aus Sicht der Dozierenden dabei heraus? (aus der Einleitung der Herausgeberinnen Linde Apel und Karin Orth)

Inhaltsverzeichnis

Linde Apel und Karin Orth
Oral History in der akademischen Lehre. Einführung in den Schwerpunkt

Albert Lichtblau
Oral History lässt sich nicht unterrichten?

Linde Apel
Erinnern, erzählen, deuten. Oral History in der universitären Lehre

Lara Keuck, Seraphina Rekowski und Anke te Heesen
Angewandte Geschichtswissenschaft oder: Historisierung der Anwendung. Für eine Wissenschaftsgeschichte der Oral History

Karin Orth
Studentische Oral History-Interviews zu Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg

Kristina Schulz
Oral History-Projekte in der Lehre: Migrationsgeschichte(n)

Susanne Freund
Oral History in der Lehre. Was sollen künftige Archivar*innen lernen?

Eva Ochs
Oral History an der FernUniversität in Hagen

Verena Lucia Nägel
Oral History-Interviews zum Holocaust in der universitären Lehre.
Die internationalen Summer Schools der Digitalen Interview-Sammlungen an der Freien Universität Berlin

Sarah Scholl-Schneider und Johanne Lefeldt
Zwischen didaktischen, digitalen und diversitätsbedingten Herausforderungen. Impulse für adäquate Lehr- und Prüfungsformate zur Vermittlung des qualitativen Interviews als ethnografische Methode

Loretta Walz
Filmische Interviews – führen und unterrichten

Nicole L. Immler
Oral History und Narrative Theorie: Vom Erzählen lernen

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Michael Feldhaus und Monika Schlegel
Berufsmobilität und das Arrangement der Lebensbereiche in Familien

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