Es sind Ideen und Ideale, die sozialen Bewegungen Richtung und Zusammenhalt geben. Am Ausgangspunkt historischer, westlicher Frauenbewegungen stand das uneingelöste Versprechen der Aufklärung nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit für alle Menschen. Frauen mussten für ihren Anteil an diesen natürlichen, universalen Rechten kämpfen, oft im Bündnis mit Männern, häufiger jedoch in Auseinandersetzung mit ihnen. Frauenbewegungen des 19. und 20. Jahrhunderts griffen Ideen sozialistischer, anarchistischer, liberaler, urchristlicher Bewegungen auf und brachten ihre Erfahrungen, ihre Sichtweisen und ihre Forderungen ein. Aus der Reflexion ihrer anderen, sich von männlichen unterscheidenden Lebenswelten fochten sie für neue Ideen. Das aktuelle Heft der Ariadne widmet sich diesem Thema und beschäftigt sich mit den theoretischen Grundlagen der Frauenbewegungen im 19. und 20. Jahrhundert.
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Jennifer E. Walcoff: Bürgerinnen für den Staat? Konflikte um weibliches Citizenship 1908 - 1928
Ulf Heidel: Sehnsucht nach Liberalismus. Bürgerliche Frauenbewegung und liberaler Revisionismus zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Gisa Bauer: Ideengeschichte als Politikgeschichte. Die "Kulturaufgabe" der bürgerlichen Frauenbewegung und ihr historischer Kontext
Christine M. Klapeer: Evolutionstheorien als emanzipatives und geschlechterkritisches Artikulationsarsenal bei Bertha von Suttner (1847-1914)
Antje Harms: Staatsfeminismus versus Frauenreich. Frauenbewegte Ideen in der bürgerlichen Jugendbewegung
Petra Haustein: Zwischen Freiheitsutopie und männlicher Definitionsmacht. Zu den theoretischen Grundlagen der 68erinnen
Jana Günther: Millicent Garrett Fawcett. Eine liberale Ökonomin auf feministischen Pfaden
Angela Berlis: Suse van Kleef-Hillesum (1926-1984): Protagonistin kirchlicher Frauenemanzipation in den Niederlanden