Von 1940 bis 1945 befanden sich Hunderte von Kriegsgefangenenlagern in Lothringen und im Saarland - die unter dem Gau Westmark zusammengefasst waren. Tausende sowjetische, französische und italienische Kriegsgefangene wurden durchgeschleust, und Tausende verloren in den Stalag XII-F und XII-E ihr Leben.
Die Jahre vergehen und die letzten Zeitzeugen verschwinden. Als vergessene Opfer des Nationalsozialismus haben die Kriegsgefangenen die Region dennoch geprägt. Jede Familie in Lothringen (heutige Département Moselle) und im Saarland hatte zu dieser Zeit eine Beziehung zu den Kriegsgefangenen.
Im Rahmen meiner Dissertation an der Université de Lorraine rufe ich zu Zeugenaussagen auf, um eine Datenbank im Zusammenhang mit den „Digital Humanities“ zu erstellen. Ich suche Zeitzeugen oder Überlebende der Kriegsgefangenenlager in Moselle und im Saarland im NS-Zwangsarbeitssystem. Ich möchte rund um die historischen Konzepte der „Oral History“ arbeiten, aber auch rund um das Thema Erinnerung rund um verschiedene historische Konzepte: kollektives Gedächtnis, Weitergabe, Erinnerungsorte...
ZEITZEUGENAUFRUF:
- Waren Sie zwischen 1940 und 1945 als Kind oder Jugendlicher in Lothringen oder im Saarland?
- Sind Sie Kind oder Enkelkind einer Person, die Erinnerungen an diese Zeit hat und sie uns erzählen kann?
- Ihr Vater oder Großvater war Kriegsgefangener und hat sich nach der Befreiung in der Region niedergelassen?
Ich würde Ihre Aussagen gerne nach Ihren Vereinbarungen sammeln: per Film, per Tonband oder auch nur auf Papier.
ODER:
- Sind Sie im Besitz von Archiven, Fotografien, Briefen oder Gegenständen, die mit dieser Zeit und den Kriegsgefangenen in Verbindung stehen?
Ich würde sie gerne mit Ihrer Zustimmung einsehen, fotografieren oder fotokopieren, um ihre Geschichte(n) und Ihre Geschichte(n) weiterleben zu lassen.