Griechen und Römer in Ägypten. Kulturkontakt und Kulturaustausch im Kunsthandwerk

Griechen und Römer in Ägypten. Kulturkontakt und Kulturaustausch im Kunsthandwerk

Projektträger
Kestner-Museum / Roemer- und Pelizaeus-Museum ()
Ausrichter
Ort des Projektträgers
Hannover / Hildesheim
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.06.2007 - 31.01.2008
Von
Anne Viola Siebert, Kestner-Museum / Antikensammlung

Ungewöhnlich in der niedersächsischen Museumslandschaft ist die geografisch kurze Distanz zwischen zwei Häusern, welche in Teilbereichen ihrer jeweiligen spezifischen und eigenständigen Sammlungen engste Berührungspunkte aufweisen – ein Alleinstellungsmerkmal der besonderen Art. Dies trifft für das Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim und für das Kestner-Museum in Hannover zu. Gemeint sind die beiden Sammlungen zum ptolemäisch-römischen Ägypten.

Das von der Stiftung Niedersachsen geförderte Forschungsprojekt von Roemer- und Pelizaeus-Museum und Kestner-Museum will sich daher in einem gänzlich neuartigen Ansatz – das Motto „Zwei Museen – zwei Sammlungen – eine Fragestellung“ den jeweiligen Sammlungsschwerpunkten entsprechend, dem Kontakt und Austausch zwischen Ägypten und dem griechisch-römischen Kulturkreis widmen, welcher sich in der Auswertung des Imports griechischer Gefäßkeramik nach Ägypten sowie des Inventars einer Werkstatt eines Bronzegießers und Terrakottafabrikanten aus dem griechisch-römischen Handwerkerviertel in Mit Rahine (Memphis) niederschlägt.

Die aktuelle Forschung wendet sich seit einigen Jahren zunehmend der Untersuchung von interkulturellen Kontakten zu. Das Thema ist besonders geeignet für entsprechende Studien zum ptolemäisch-römischen Ägypten, in dem par excellence zu beobachten ist, was aus der zunächst friedlichen, dann auch militärischen Auseinandersetzung zweier dominanter Kulturen resultierte.
Bis in die Gegenwart konzentriert sich die Ägyptologie auf die drei großen pharaonischen Reiche, während für die Klassische Archäologie Ägypten ein Randgebiet der Forschung darstellt.

So ist es zu erklären, dass zwei wichtige Sammlungen aus Ägypten – die Vasen im Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim und die Gipsmodel im Kestner-Museum Hannover – bislang weitgehend unbekannt sind. Im Rahmen eines Projektes haben sich beide Museen entschlossen, das Thema gemeinsam anzugehen.

Zwei kulturpolitische Akzente werden mit diesem Projekt gesetzt:
Erstens werden zwei Museen ihre Bestände unter einer gemeinsamen Fragestellung erschließen. Zweitens soll bei der wissenschaftlichen Erschließung ein Fokus auf die historische Bedeutung der Sammlungen in beiden Häusern gelegt werden. Aus der neuartigen Zusammenarbeit zweier benachbarter Museen ergeben sich weitere Perspektiven, die im Rahmen eines Kolloquiums erörtert werden sollen.

Redaktion
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Region(en)
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Land Veranstaltung
Projektsprache(n)
Deutsch
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