Threat and Order, Existence and Power. An Interdisciplinary Symposium

Threat and Order, Existence and Power. An Interdisciplinary Symposium

Organisatoren
Boris Nieswand / Jan Hinrichsen / Gabriele Alex / Reinhard Johler, Sonderforschungsbereich 923 "Bedrohte Ordnungen", Eberhard Karls Universität Tübingen
Ort
Tübingen
Land
Deutschland
Vom - Bis
24.09.2015 - 25.09.2015
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Von
Manuel Dieterich, Institut für Soziologie, Eberhard Karls Universität Tübingen

Das internationale Symposium zu dem Thema „Threat and Order, Existence and Power“ bot einen Rahmen, um das komplexe Verhältnis von sozialer Ordnung und Bedrohung aus verschiedenen Perspektiven zu diskutieren. Dabei ging es einerseits darum, Projekte des Sonderforschungsbereiches 923 „Bedrohte Ordnungen“ der Universität Tübingen vorzustellen und mit internationalen Gästen aus verschiedenen Fachdisziplinen zu diskutieren. Andererseits stellten auch die Gäste ihre aktuellen Arbeiten vor.

In der Einleitung erläuterten die Mitveranstalter Jan Hinrichsen und Boris Nieswand (beide Tübingen) den analytischen Rahmen des SFB, den sie zugleich um eigene Überlegungen erweiterten. Das Modell ziele darauf ab, die Beziehung zwischen Bedrohung und Ordnung zu operationalisieren, um dadurch schnellen sozialen Wandel zu verstehen. Dazu setzt es ‚Bedrohungs-Diagnose‘ und ‚Bewältigungs-Praktiken‘ in ein wechselseitiges Verhältnis, welches von den beiden Begleitprozessen ‚Mobilisierung‘ und ‚Reflexion‘ beeinflusst wird. Die Diagnose verbindet dabei die Gegenwart mit der Zukunft, die Mobilisierung bezieht sich auf Menschen und Ressourcen und die Reflexion auf Selbstverständnisse und Routinen. Die Weiterentwicklung der beiden Referenten bezieht sich vor allem auf das Verhältnis von Bedrohung und Existenz. Dieses verweist auf die Spannung zwischen Körper und Affekten einerseits und der Sinnhaftigkeit menschlicher Existenz anderseits. Sie argumentierten, dass dies beides Aspekte des Gleichen sind, die immer schon als ineinander verschränkt gedacht werden müssten. Gleichzeitig gebe es nun Situationen, in denen die Beziehungen zwischen Affekten und Sinn prekär würden. Solche befremdenden Momente entstünden zum Beispiel, wenn sogenannte „existenzielle Themen“ problematisch würden. Dies geschehe im Rahmen von Bedrohungen, in denen die Sorge um die eigene Existenz affektiv und thematisch relevant wird. Diese Mobilisierung von Personen durch Bedrohungen sei nicht gleichzusetzen mit sozialem Wandel, könne aber unter bestimmten Bedingungen dazu führen.

Im anschließenden Vortrag von THOMAS ERIKSEN (Oslo) ging es um Immigranten und Minderheiten als „human waste“ und Bedrohung mit besonderem Augenmerk auf die Roma. Generell bestehe ein Zusammenhang zwischen der sozialen Klassifikation des Mülls und der Bedrohung. Unter bestimmten Bedingungen könnten auch Menschen als „Müll“ aus der Gesellschaft exkludiert werden. Laut Eriksen gibt es drei Wege der Exklusion, die dazu führen, dass Menschen als „human waste“ angesehen werden: 1. Menschen, die als schmutzig und unrein angesehene Aktivitäten verrichten und dadurch aus Perspektive der Mehrheit durch deren Eigenschaften kontaminiert werden, was zu einer Stigmatisierung bzw. Segregation führe; 2. Anomalien (Mary Douglas), also Menschen, die in keine Kategorie passen und damit die symbolischen Grenzen der Gesellschaft herausfordern und 3. Überflüssige, die weder gute Produzenten noch Konsumenten abgeben und dadurch die kulturelle Kohäsion bedrohen. Diese durch die Moderne hervorgebrachte, nicht mehr benötigte „Überbevölkerung“ müsse eingelagert (‚warehousing‘) werden, da sie weder, wie früher, in die Kolonien abgeschoben, noch einfach umgebracht werden könne. Ebenso funktioniere ihr ‚Recycling‘ nicht. Laut Eriksen seien aufgrund politischer Prozesse der Exklusion die Roma zu einem ‚human waste‘ der EU geworden, die auf je unterschiedliche Weise mit alle genannten Kategorien des „Menschenmülls“ in Verbindung gebracht werden.

REINHARD JOHLER (Tübingen) stellte in dem Vortrag „Hybridity as a (Threatened) Social Order“ sein aktuelles Forschungsprojekt vor. Das Thema ist die Hybridität auf der Halbinsel Istrien im 19. Jahrhundert. Istrien war eine arme Region, die sich durch große ethnische Diversität auszeichnete. Hier hatte sich eine signifikante Gruppe von Menschen gebildet, die sich zu keiner ethnischen Kategorie in einem modernen Sinne zuordnete. Im Kontext des Habsburger Reiches entstand die Idee, dass sich in Istrien eine hybride Identität entwickeln könnte. Für eine kurze Zeit galt Istrien als Versuchslabor für Identitäten. Im Fokus des Projekts stehen einerseits die Wissensproduktion der Klassifizierer (Wissenschaft, Staat und Kirche) und soziale alltäglich Praxis des Umgangs mit Hybridität in Istrien andererseits. Vor dem Hintergrund der Nationalstaatsbildung und der Angst vor einem „Volkstumwechsel“ sei die Etablierung der modernen ethnischen Kategorien durch die Klassifizierer aktiv forciert worden. Die Hybridität habe nun als eine Gefahr gegolten, die es zu verdrängen galt. Das Interessante am Fall Istriens sei, dass dort Hybridität als theoretisches Konzept zum ersten Mal auf Kulturen und Identitäten angewandt worden sei.

NINA GLICK SCHILLER (Manchester / New York) machte sich in ihrem Vortrag für die Historisierung der Vorstellungen von Bedrohung und Ordnung stark. Wichtig sei es, die Umstände – sie benutzte den Begriff „historical conjunctures“ – theoretisch sichtbar zu machen, die einen Einfluss darauf hätten, wie Ordnung und Bedrohung verstanden werden. So sei nach der Französischen Revolution soziale Ordnung nicht nationalstaatsgebunden gedacht worden. Erst im Laufe des 19. und frühen 20. Jahrhunderts hätte der Nationalstaat den Begriff der sozialen Ordnung kolonialisiert. Daran seien auch die Sozialwissenschaften beteiligt gewesen. So sei es zu einer Herausbildung nationaler Identitäten und einer Territorialisierung von sozialer Ordnung gekommen. Im Kalten Krieg sei der Nationalstaat schließlich naturalisiert worden. Zwischen den 1970ern und den 1990ern sei es zu einer weiteren sozialen Transformation gekommen, weil sich die Formen der Kapitalakkumulation flexibilisierten. Zwischen den 1990ern und 2007 habe sich eine neoliberale Restrukturierung ereignet. Dadurch sei es zu einer Rekonfiguration der öffentlichen Infrastruktur und von Gemeingütern gekommen. Gleichzeitig würden neben dem Neoliberalismus noch andere konkurrierende Konzepte von sozialer Ordnung existieren. Die aktuellen Umstände seien von multiplen Verlagerungen (displacements), Enteignungen und Einschränkungen in Rechten geprägt. Um diesen Prozessen auf der Spur zu bleiben und der Migrationsforschung eine stärker gesellschaftstheoretische Ausrichtung zu verleihen, fordert Glick Schiller die Entwicklung von displacement-studies, die einen kosmopolitischen Blick einnehmen sollen. Es sei dabei nötig, „multi-scalar-analysis“ zu betreiben, also verschiedene Ebenen sozialer Ordnung (Städte, Regionen, Nationalstaaten, etc.) nicht als distinkte Einheiten sondern als Teile eines Netzwerkes, das es als Ganzes zu untersuchen gilt, zu betrachten. Außerdem gelte es die historischen Umstände zu bedenken, die eine Veränderung in der Wahrnehmung von Bedrohung und sozialer Ordnung im Hinblick auf Migration und Mobilität bewirken.

Das zweite Forschungsprojekt im Rahmen des SFB stellten MORITZ FISCHER, DAMIAN OMAR MARTINEZ und BORIS NIESWAND (alle Tübingen) vor. Der Fokus des Projekts liegt auf der Frage, wie Bedrohung und Diversität im städtischen Raum zusammenhängen. Dabei soll nicht der klassischen Fragen nachgegangen werden, ob und wie (nicht nur migrationsbedingte) Diversität als Bedrohung gesehen wird. Vielmehr müsse es darum gehen, verschiedene Bedrohungsdiskurse aufzuspüren und ihren Einfluss auf die Wahrnehmung von Diversität herauszuarbeiten. Wie beeinflusst Bedrohung das „boundary-making“ zwischen ethnischen, sozialstrukturellen und sozialräumlichen Kategorien, wie sind diese Grenzziehungen miteinander verbunden, und wie werden sie in spezifischen Situationen genutzt, reifiziert, aber auch ingnoriert und überwunden? Zur Beantwortung dieser Fragen vergleicht die ethnografische Untersuchung zwei jeweils ähnliche Stadtteilkonfigurationen in Frankfurt am Main und in Murcia (Spanien). Die Gemeinsamkeiten lägen darin, dass es sich in beiden Fällen um administrative Einheiten mit geteilten Institutionen des öffentlichen Lebens handelt, die aber aufgrund erheblicher ethnischer und sozialstruktureller Unterschiede unter den Bewohnern und nicht zuletzt in der Bebauung als getrennte Viertel wahrgenommen werden. Unterschiede gebe es vor allem hinsichtlich der wirtschaftlichen Gesamtsituation. Während Frankfurt am Main seit den 1990ern zu einer prosperierenden Metropole geworden sei, gelte umgekehrt Murcia seit der Krise 2008, nach einem Aufschwung seit Mitte der 1990er, als wieder zunehmend verarmende Gegend. Aufgrund der genannten Ähnlichkeiten und Unterschiede würden sich die beiden Stadtteilkonfigurationen gut für einen transnationalen Vergleich eignen.

HENDRIK VOLLMER (Leicester) stellte in seinem Vortrag die Macht von Analogien anhand der Finanzkrise und der „Austeritäts-Pandemie“ dar. Seine Ausgangsfrage war, wie die Veränderungsdynamik von der Krise zu einer „Pandemie“ erklärt werden konnte. Dabei sei die Veränderung von Austerität als Gesetzesentscheidung hin zu Austerität als eine Art zu denken entscheidend. Die Analogie der Austerität könne als Möglichkeit der Sinnbildung gesehen werden: Sowohl Gesetze als auch Praktiken können durch die Analogie eine sinnhafte Ausrichtung bekommen. Der Diskurs der Austerität besage, dass politische Handlungen vor allem vor dem Hintergrund ihrer Kosten beurteilt werden müssten, um auf diese Weise künftige Krisen zu vermeiden. Austerität sei so plausibel, weil sieein aus der Alltagswahrnehmung leicht nachvollziehbares Rezept sei und Menschen unter Krisenbedingungen dazu tendieren würden, einfache und konservative Lösungen zu präferieren. Die Analogie der Austerität entfalte ihre politische Macht dadurch, dass politische Debatten zusehends von Haushaltsthemen dominiert würden. Der Fall der ‚Austeritäts-Pandemie‘ zeige die ‚versehentliche‘ Verknüpfung von Bedrohung, Krise, Diskurs und Existenz deutlich auf. Versehentlich ist sie deshalb, weil der Versuch der Vermeidung der Finanzkrise unintendiert zu einer strukturellen Budget-Krise der Staaten geführt habe. Die diskursive Re-Aktualisierung der Krise könne dabei als kontinuierliches ‚re-ordering‘ von Bedrohungen verstanden, auf die wiederum politisch mit Austerität geantwortet werden kann. Dadurch würde der Diskurs permanent aktualisiert.

GABRIELE ALEX und TANJA GRANZOW (beide Tübingen) stellten in ihrem Vortrag ein drittes Projekt des SFB vor, welches Prozesse des ‚re-ordering‘ im Feld der humanitären Hilfe in den Mittelpunkt stellt. Der Ausgangspunkt war die Beobachtung, dass humanitäre Katastrophen mit Unordnung verbunden seien. Darauf reagiereeine institutionalisierte internationale „help-machine“, die nach eigenen Skripten arbeite und eigene Netzwerkebesitze. Im Anschluss an katastrophale Ereignisse würden internationale Hilfsorganisationen nicht nur basale Formen der Ordnung aufrechterhalten, sondern hätten auch einen Anteil an der Etablierung einer neuen Ordnung. Um die Entstehung neuer Ordnungen (re-ordering), deren Ausdrucksformen und die Verhandlungen darum zu untersuchen, würden sich Momente der humanitären Hilfe nach Katstrophen besonders gut eignen. Für die Feldforschung ist geplant, dass die Projektbearbeiterin an Caritas-Einsätzen in Katastrophengebieten teilnimmt. Sie soll außerdem später an den Ort der Katastrophe zurückkehren und untersuchen, wie sich die Situation nach der Katastrophe weiterentwickelt hat. Es gehe also sowohl um kurzfristige als auch um mittel- bzw. langfristige Effekte der Katastrophe und deren Bearbeitung. Das besondere Interesse der Forschung liegt darin, Strategien von unterschiedlichen Akteuren und die Mittel Ressourcenmobilisierung zu erkunden. Außerdem interessieren die Kategorien und Werte, auf die von den verschiedenen am Prozess beteiligten Parteien Bezug genommen werden und die jeweils darin implizierte ‚moral economy‘.

LIMOR SAMIMIAN-DARASH (Jerusalem) behandelte in ihrem Vortrag die Unsicherheit (‚uncertainty‘) als eine Beobachtung dritter Ordnung im Feld der Szenario-Technik. Sie bezog sich dabei auf die in Israel durchgeführten Übungen, bei denen eine nationale Katastrophe, hauptsächlich ein Angriff, simuliert wird. Diese Szenarien begriff sie als zentrale Technologien des Dispositivs der Vorsorge bzw. Bereitschaft („preparedness apparatus“). Im Gegensatz zum Sicherheitsdispositiv, welches sich auf Risiko und dessen Wahrscheinlichkeit und damit auf die Gestaltung der Zukunft bezieht, geht es beim Vorsorgedispositiv darum, dass eine nicht auflösbare Unsicherheit existiert, welche die Anwendung der Technologien des Sicherheitsdispositivs verunmöglicht und daher andere Technologien und Regierungsweisen erfordert. Dies verdeutlichte sie anhand der durchgeführten Szenarien. Bei diesen steht nicht die Frage nach deren Wahrscheinlichkeit an erster Stelle, also eine Bezugnahme auf die Zukunft, sondern eine simulative Durchführung als Realität sui generis. Das hängt mit der Tatsache der Unsicherheit zusammen, die in den Szenarien aktualisiert und zum Teil auch absichtlich hervorgebracht wird. Es gibt eine ganze Reihe von Maßnahmen, die darauf abzielen, während der Szenarien ein möglichst hohes Maß an Unsicherheit zu erschaffen. So finden etwa stündliche Aktualisierungen der Situation statt. Außerdem ist das Szenario bewusst so angelegt, dass es ein ‚Hauptereignis‘ („parent-event“) gibt, welches andere Geschehnisse nach sich zieht („childevents, grandchildevents, and great-grandchildevents“), die jedoch alle auch das ‚Hauptereignis‘ wiederum beeinflussen können; das Szenario ist also dynamisch.

JAN HINRICHSEN (Tübingen) stellte ein viertes Projekt des SFB vor, bei dem es um Lawinen als Bedrohungen für soziale Ordnung geht. Im Zentrum dieses Projektes steht das Lawinenunglück 1999 in Galtür in Tirol, bei dem 31 Menschen zu Tode kamen. Ausgehend von seiner Forschung zum Wandel lawinenbezogener Sicherheitstechnologien in der Gemeinde Galtür in Tirol versteht Hinrichsen Sicherheitstechnologien als heterogene Wissens-Assemblagen (Rabinow), die Lawinenkatastrophen auf unterschiedliche Weisen evident machen. Als historische Problematisierungen (Foucault) würden diese Assemblagen auf Störungen und Probleme antworten und gäben diesen eine Form; sie stellten unterschiedliche Diskurse und Praktiken zur Verfügung, mit denen Lawinenkatastrophen erkannt und alpine Naturgefahren regierbar gemacht werden können. Als Beispiel hierfür diente der Umbruch in der Lawinensicherheit in den 1950er-Jahren. In dieser Zeit habe sich die Rationalität und Praktik der Sicherheitstechnologien in Galtür vom Objektschutz einzelner Höfe zur großangelegten Prävention und dem Schutz des gesamten Siedlungsgebietes gewandelt. Des Weiteren zielten die Sicherheitstechnologien nun nicht mehr auf die Effekte von Lawinenabgängen, sondern auf die systemischen Ursachen und deren Verhinderung. Die massiven Aufforstungsprojekte der 1950er-Jahre würden einen Wandel der existentiellen Dimension von Lawinenkatastrophen, die nicht mehr auf „Leben, Hof, Viehstand“, sondern auf „Mobilität, Nachhaltigkeit, Siedlungsraum“ zielt, markieren. Sicherheitstechnologien seien kontingente Diskurs/Praxis-Formationen, die materielle Evidenzen von Bedrohungen erzeugen und als Reflexionsinstanzen der existentiellen Dimension dieser Bedrohungen dienen.

In der Schlussdiskussion wurde die bereits in der Einleitung kontrovers diskutierte Frage, inwieweit Existenz und Affekte als transhistorische Bezugspunkte dienen können, nochmals aufgegriffen. Dabei wurde einerseits die Wichtigkeit herausgestellt, die Begriffe der Ordnung und der Bedrohung zu historisieren. Es bleibe aber eine Spannung bestehen zwischen der Bedrohung als historischem Konstrukt einerseits und Bedrohung als ein in gewisser Weise existentielles Phänomen andererseits. Dadurch, dass Bedrohungen über die Zeit hinweg immer wieder in vergleichbaren Formen („Familienähnlichkeiten“) auftauchen, müsste aber überlegt werden, ob existentielle Bezugspunkte existieren, die über die historische Partikularität hinausgehen. Diese seien nicht nur transhistorisch, sondern müssten auch jenseits des Konstruktionscharakters aller Phänomene gedacht werden. Demgegenüber wurde der Punkt stark gemacht, dass die dadurch von Nieswand aufgemachte Binarität zwischen Natur und Kultur als überholt gilt und immer dialektisch zusammen gedacht werden muss. Daher könne grundsätzlich nicht zwischen körperlichen Affekten und sozialem Sinn differenziert werden. Die Frage, ob es nicht auch Momente der Trennung gebe, in denen sich zeigt, dass Sinn und Affekt in einem spannungsreichen Verhältnis „der Identität des Nichtidentischen“ stünden, ließ sich jedoch nicht eindeutig auflösen.

Konferenzübersicht:

Welcoming Address: ‚Threatened Order‘ – A Historical Approach to Social Change (Ewald Frie, Spokesperson CRC 923, Tübingen)

Jan Hinrichsen / Boris Nieswand (Tübingen): Introduction: Threat and Order, Existence and Power

Thomas Hylland Eriksen (Oslo), Immigrants as Human Waste and as Dangerous Threat

Reinhard Johler (Tübingen), Input I – Hybridity as a (Threatened) Social Order

Nina Glick Schiller (Manchester / New York), Social Order as a Problematic of Unequal Power: A Migration Scholar’s Perspective

Moritz Fischer / Damian Omar Martinez / Boris Nieswand (Tübingen), Input II – Threat and Diversity in Urban Contexts

Hendrik Vollmer (Leicester), The Power of Analogy: The Financial Crisis and the Austerity Pandemic

Gabriele Alex / Tanja Granzow (Tübingen), Input III – Re-Ordering in Humanitarian Aid

Limor Samimian-Darash (Jerusalem), Uncertainty as a Third Order Observation: Beyond Threat and Order in Fields of Scenario Technologies

Jan Hinrichsen (Tübingen), Input IV – Avalanches as Threat to Social Order

Final Discussion


Redaktion
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