Das Münchner Abkommen 1938 in europäischer Perspektive

Das Münchner Abkommen 1938 in europäischer Perspektive

Organisatoren
Institut für Zeitgeschichte, München; Collegium Carolinum, München
Ort
München
Land
Deutschland
Vom - Bis
17.09.2008 - 19.09.2008
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Von
Jana Osterkamp, Collegium Carolinum, München

Das Münchner Abkommen vom 29. September 1938, mit dem Deutschland, Italien, Frankreich und Großbritannien das Ende der Ersten Tschechoslowakischen Republik besiegelten, war in den tschechischen Medien des Spätsommers 2008 omnipräsent. Selbst die Spaziergänger auf den Prager Straßen wurden auf Großbildleinwänden mit Film- und Tondokumenten konfrontiert, die die Schicksalsjahre der Tschechoslowakei illustrierten.

Die Internationale Fachkonferenz „Das Münchner Abkommen 1938 in europäischer Perspektive“ vom 17. bis 19. September 2008 in München stellte sich der Geschichte dieses Ereignisses auf eine produktive Weise. Veranstaltet vom Institut für Zeitgeschichte und dem Collegium Carolinum in München unter der Leitung von Hans Möller und Martin Schulze Wessel und organisiert von Jürgen Zarusky und Martin Zückert verband diese Tagung Diplomatie- und Politikgeschichte. Die Innen- und Außenperspektiven der einzelnen Signatarmächte, der Tschechoslowakei und ihrer Nachbarstaaten wurden zu einer europäischen Geschichte dieses Ereignisses zusammengeführt.

Das erste, von GUSTAVO CORNI (Trient) geleitete Panel über „Außenpolitische Rahmenbedingungen“ stellte die Strategien in den Mittelpunkt, den nach dem Ersten Weltkrieg in Europa allenthalben gefährdeten Frieden zu stabilisieren. CHRISTOPH STUDT (Bonn) lieferte einen faktographischen Einstieg über die reichsdeutsche Außenpolitik unter Hitler, welche Krieg und die Erkämpfung wirtschaftlicher Exportmöglichkeiten als Mittel einer fragwürdigen „pax germanica“ einsetzen wollte. PETER NEVILLE (London) arbeitete differenzierend die Hintergründe des britischen sog. Appeasements heraus. Zwischen diesen beiden Polen Friedensgefährdung und Appeasement spannte PETER KRÜGER (Marburg) das löchrige Netz der ostmitteleuropäischen Bündnissysteme auf. Das französische Engagement in Ost- und Mitteleuropa habe weder eine tragfähige Kooperation noch einen funktionierenden Interessenausgleich, sondern lediglich ein „Schönwettersystem“ geschaffen. In einem luziden Überblick analysierte HANS WOLLER (München) die Rolle Italiens im Umfeld des Münchner Abkommens. Er dekonstruierte den Mythos von Mussolini als einem integrierenden Moderator, der in Italien bis heute nachwirkt. Die Pläne Hitlers zur Zerstörung der Tschechoslowakei seien Mussolini im Vorfeld des 29. September mitgeteilt worden. Italien habe für das damalige Europa zudem einen „enormen Unruheherd“ bedeutet und seit 1922 beständig Krieg geführt. In den 1930er-Jahren konnte Mussolini dabei Freiräume nutzen, die erst durch die Konzentration der europäischen Außenpolitik auf Hitler entstanden waren.

Die Initiation wirtschaftlicher Abhängigkeiten durch die deutsche Außenpolitik, die in dem Referat Wollers bereits angeklungen war, stellte CHRISTOPH BOYER (Salzburg) für den ost- und mitteleuropäischen sowie südosteuropäischen Raum systematisch dar. Die Wirtschaftspläne des nationalsozialistischen Deutschland beruhten nach seiner Ansicht auf den autarkistischen Bestrebungen der deutschen Handelspolitik gegenüber Westeuropa und den guten Verzahnungsmöglichkeiten mit Ost- und Mitteleuropa. Länder wie Ungarn und Rumänien lieferten Agrarprodukte zu über dem Weltmarktpreis liegenden Tarifen nach Deutschland im Realaustausch gegen Industriegüter. Lediglich die Tschechoslowakei war aufgrund ihrer wirtschaftspolitischen Dissoziation von Deutschland ein Sonderfall und geriet nicht wie andere Länder dieser Region in wirtschaftliche Abhängigkeit.

Die zweite Tagungssektion „Die Septemberkrise“, die von HANS LEMBERG (Marburg) moderiert wurde, umriss den unmittelbaren politischen Kontext des Münchner Abkommens. DETLEF BRANDES (Düsseldorf) ging – in Anknüpfung an sein neues Buch „Die Sudetendeutschen im Krisenjahr 1938“ – der Frage nach, wie es zum Aufstieg der Sudetendeutschen Partei (SdP) bei den tschechoslowakischen Kommunalwahlen 1938 hin zur größten nationalsozialistischen Sammlungsbewegung kommen konnte. Über die herkömmlichen Erklärungsmuster hinausgehend, führte er nicht nur die Unzufriedenheit der Sudetendeutschen über ihren Status als nationale Minderheit und die überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit wegen der niedergehenden Leichtindustrie als wichtige Gründe an. Anhand von Polizeiberichten schilderte er zudem den großen sozialen Druck durch Propaganda, Terror und nachbarschaftliche Überwachung, der den Einzelnen in die autoritären Gesellschaftsstrukturen hineinpressen sollte. Als weiteren Faktor benannte er die Nachgiebigkeit der Prager Regierung gegenüber autoritären Forderungen der SdP und die Zurückhaltung der tschechoslowakischen Polizei, gegen gesellschaftlichen Terror innerhalb der sudetendeutschen Bevölkerungsgruppe vorzugehen.

ANGELA HERMANN (München) zeichnete ein vielschichtiges Bild des außenpolitischen Vorgehens Hitlers im Sommer 1938. Sie skizzierte seine bis in die Zeit nach „München“ hineinreichenden Pläne, die Tschechoslowakei in einem gemeinsamen Feldzug mit Ungarn und Polen zu überfallen. Eine Stärkung der Revisionskräfte in diesen Staaten und eine Beruhigungstaktik gegenüber den Garantiemächten sollte hierfür die notwendige Rückendeckung geben. Hitlers Spiel mit verdeckten Karten illustrierte Hermanns Rekonstruktion eines Gesprächs zwischen Hitler und Chamberlain am 15. September auf dem Obersalzberg, nach dem Hitler Chamberlain die Übergabe des Protokolls verweigerte. Der britische Premierminister erhielt lediglich eine gekürzte Fassung, aus der kompromittierende und bewusst falsche Äußerungen entfernt waren. Hermann zeigte auch, dass bei den Verhandlungen zwischen Hitler und Chamberlain die Überbringung der Nachricht von der Mobilmachung der tschechoslowakischen Truppen, die einen Wendepunkt in den Gesprächen markierte, von Hitler inszeniert war.

Die zwei folgenden Referate setzten sich mit dem französischen Vorgehen in der Septemberkrise auseinander. JEAN-PIERRE AZÉMA (Paris) vertrat die These, dass zwischen den tiefgreifenden Umbrüchen in der französischen Gesellschaft und den politischen Folgen des Münchner Abkommens eine zeitliche Phasenverschiebung lag. Die im Vorfeld des Münchner Abkommens anstehende politische Entscheidung zwischen pazifistischen und angeblich „kriegstreiberischen“ Kräften in der französischen Intelligenz wurde noch einmal vertagt. Die offene Frage, für welche Ziele es sich zu kämpfen lohne, führte erst im Jahr 1940 zu einer wirklichen politischen Identitätskrise, als der Frieden um jeden Preis unter Pétain schal wurde und man sich für Kollaboration oder Widerstand entscheiden musste. Der nachfolgende Referent GEORGES-HENRI SOUTOU (Paris) ging auf die außenpolitischen Wirkungen dieser pazifistischen Stimmungen ein. Daneben machte er die Nachwirkungen von „Versailles“, die daniederliegende militärische Flugabwehr, aber auch antibolschewistische Tonlagen, die in Beneš einen Anhänger Stalins sahen, für das Nichteingreifen Frankreichs zugunsten der Tschechoslowakei verantwortlich.

Wie VÍT SMETANA (Prag) in seinem Referat ausführte, war die tschechoslowakische Außenpolitik an manchen Missverständnissen und Fehleinschätzungen ihrer Verbündeten nicht unbeteiligt. In einem sehr instruktiven Vortrag fasste SERGEJ SLUTSCH (Moskau) die sowjetische Interessenlage im September 1938 zusammen. Nach dem Jahr des großen Terrors 1937 war die sowjetische Armee kopf- und führungslos, die Sowjetunion außenpolitisch handlungsunfähig. Stalin führte eine isolationistische Politik. Er war einzig am wirtschaftlichen Nutzen einer Zusammenarbeit mit der Tschechoslowakei interessiert, nicht aber an deren militärischer Verteidigung. Die Mobilmachung an der Grenze zu Polen deutete Slutsch lediglich als eine politisch-demonstrative Drohgebärde.

Die dritte Sektion „Implementation I – Das Sudetenland“ stellte die Folgen des Münchner Abkommens in der betroffenen Region dar. VOLKER ZIMMERMANN (Prag) verglich den Entwicklungsprozess der sudetendeutschen Gesellschaft mit parallelen Erscheinungen nach dem „Anschluß“ von Österreich und dem Saarland. Zeitgenössische Wahrnehmungen glichen einander von der anfänglichen Begeisterung bis hin zu späteren Klagen über eine Fremdbestimmung durch Reichsdeutsche. Nationalitätenproblem und bürgerkriegsähnliche Zustände in Westböhmen setzten für den Sudetengau hingegen einen besonderen Akzent. Wie schon Zimmermann betonte auch JÖRG OSTERLOH (Jena) den Beschleunigungseffekt bei der Radikalisierung der sudetendeutschen Gesellschaft. Der erste organisierte Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung, an dem Einheimische, Reichsdeutsche und die Gestapo zusammenwirkten, ließ nicht länger als einen Monat nach Abtretung der Sudetengebiete auf sich warten. Antijüdische Verordnungen und Gesetze wurden im Zeitraffer umgesetzt.

JÜRGEN ZARUSKY (München) wies auf die Folgen des Münchner Abkommens für die deutschen Gegner des Nationalsozialismus hin. Bereits der deutsch-tschechoslowakische „Pressefrieden“ von 1937 brachte der deutschen Exilpresse erhebliche Einschränkungen. Das Münchner Abkommen rief bei vielen Emigranten endgültig ein Gefühl der Isolation hervor. JAROMÍR BALCAR (Bremen) ging auf die wirtschaftlichen Folgen des September 1938 ein. Er vertrat die These, dass durch die NS-Besatzung eine längerfristig wirkende ökonomische Zäsur gesetzt worden sei. Die radikale Umverteilung der Eigentumsverhältnisse zugunsten reichsdeutscher Banken und Betriebe ab 1938 und damit die Lockerung bestehender Eigentumsstrukturen, aber auch die konsequente Nationalisierung deutscher Firmen nach 1945 habe die spätere Einführung des Staatssozialismus begünstigt.

MARTIN ZÜCKERT (München) ging auf die tiefgreifenden Veränderungen der Kirchen nach „München“ ein. Wurden in einigen deutschen Glaubensgemeinschaften „Dankgottesdienste“ mit demonstrativen Ehrenbezeugungen für Hitler ausgerichtet, waren tschechische Gläubige von Verfolgung und Vertreibung bedroht. Die finanziell prekäre Lage der Kirchen im Sudetengau nach dem Wegfall der tschechoslowakischen Unterstützungszahlungen wurde von der nationalsozialistischen Kirchenpolitik als politisches Druckmittel eingesetzt. Gleichzeitig versuchte das Regime, Gläubige zum Kirchenaustritt zu bewegen. Die bestehenden Kirchenstrukturen mussten sich zudem gegenüber der radikalen Nationalisierung der Gesellschaft behaupten.

Der vierte Teil der Tagung „Implementation II – Konsequenzen in Ostmitteleuropa“, moderiert von OLDŘICH TŮMA (Prag), konzentrierte sich auf Vorwirkungen und Folgen des Abkommens für mittelbar beteiligte Länder wie Ungarn und Polen sowie den gespaltenen Staatstorso der verkleinerten Tschecho-Slowakei. IGNÁC ROMSICS (Budapest) verfolgte die Verflechtungen der ungarischen Grenzrevisionspläne in Reaktion auf Trianon mit der reichsdeutschen Außenpolitik nach Hitlers Machtantritt. Letztere lenkte die Revisionsbestrebungen Ungarns gezielt auf die Tschechoslowakei. Eine Liaison außenpolitischer Interessen bestand auch zwischen Deutschland und Polen, wie STANISLAW ŽERKO (Poznan) ausführte. Das Münchner Abkommen habe nur den letzten Anstoß für eine äußerst feindliche Politik Polens gegenüber der Tschechoslowakei gegeben, die schließlich in ein Ultimatum zur Übergabe des Teschener Gebiets (Těšínsko) mündete. Polen geriet daraufhin nicht nur in die politische Isolation gegenüber seinen Bündnispartnern Frankreich und Rumänien, sondern nahm auch die Gefahr eines „Zweiten Münchens“ lang nicht ernst.

VALERIÁN BYSTRICKÝ und MICHAL SCHVARC (Bratislava) zeigten die nationalistischen, autoritären und totalitären Elemente in der slowakischen Gesellschaft auf, die schließlich zu organisierten Angriffen auf Juden, Roma, Ungarn und Tschechen führten. Beide vertraten die Auffassung, dass der Zeitpunkt der slowakischen Selbständigkeitserklärung im März 1939 nur durch außenpolitischen Druck und die Drohungen von Deutschland zu erklären sei. In der anschließenden Diskussion kam es zur Kritik an dieser These, da sie die endogenen Kräfte, die zur Abspaltung von der Tschecho-Slowakei beitrugen, unterschätze. EMIL VORÁČEK (Prag) destillierte in seinem Referat aus Polizeiberichten ein Alltagsbild, das nach „München“ von feindlichen Auseinandersetzungen zwischen Tschechen und Deutschen, Versorgungs- und Flüchtlingsproblemen sowie einer feindlichen Haltung gegenüber Juden geprägt war.

JOACHIM TAUBER (Lüneburg) zeigte am Beispiel des Memelgebiets den möglichen Zusammenhang von nationaler Selbstverwaltung und nationalsozialistischer Selbstgleichschaltung. Die Autonomie in dieser Region, die zu einem Vorbild einer gelungenen nationalitätenpolitischen Lösung hätte werden können, wurde durch revisionistische Tendenzen Deutschlands konterkariert. Der memelländische, mehrheitlich deutsche Landtag setzte im Wege der „demokratischen“ Gesetzgebung die Nazifizierung der Gesellschaft durch. Dass die Sudetendeutschen von weitergehenden Selbstverwaltungsrechten im Jahr 1938 ähnlichen Gebrauch gemacht hätten, ließ das Referat von Brandes als sehr wahrscheinlich erscheinen.

Den Abschluss der Tagung bildete ein Runde zu „,München‘ aus historiographischer Perspektive“, die das Ereignis von einer Metaebene her beleuchtete. JOSEF BECKER (Augsburg) sprach zum „Fall Boris Čelovský“. Dessen Dissertation „Das Münchner Abkommen 1938“ konnte aufgrund unrühmlicher Verflechtungen von diplomatischen Rücksichten des Auswärtigen Amtes und mit großer medialer Aufmerksamkeit formulierten sudetendeutschen Interessen erst mit erheblicher Verzögerung 1958 veröffentlicht werden. HERMANN GRAML (München) bemängelte in seinem Beitrag zur deutschen Geschichtsschreibung zu „München“ das Fehlen neuerer Monographien. In einem Kommunikationsraum ohne Čelovský, gleichwohl nicht weniger ideologisch aufgeladen, spielte sich die wissenschaftliche Debatte in der sozialistischen Tschechoslowakei ab. Am Beispiel der 1950er- und 1960er-Jahre demonstrierte CHRISTIANE BRENNER (München) die Dominanz politischer Interessen und ideologischer Selbstvergewisserungen. In den 1950er-Jahren sei „München“ vorrangig aus der innenpolitischen Perspektive verhandelt worden: Dem Mythos von der Verteidigungsbereitschaft der Sowjetunion im Jahre 1938 wurde ein verzerrtes Bild der Beneš-Regierung zur Seite gestellt, die als Sachwalterin eines „bourgeoisen Klassenstandpunktes“ die Republik und die nationalen Interessen verraten habe. In den 1960er-Jahren sei „München“ dann als ein außenpolitisches Ereignis wiederentdeckt worden: Die Unentschlossenheit der Sowjetunion zu einem militärischen Eingreifen, das bürgerliche politische Lager und die KPČ konnten nun differenzierter dargestellt werden. Erst die Normalisierung der 1970er-Jahre beendete diesen kurzen wissenschaftlichen Frühling.
Martin Schulze Wessel warf in seinem Eingangsstatement zur Konferenz die Frage nach der Chiffrenhaltigkeit des Münchner Abkommens auf. Er sah darin vor allem ein Symbol für den gegenseitigen Umgang in internationalen Beziehungen. Auch Horst Möller sprach davon, dass „München“ zu einem „Symbol für das falsche Nachgeben gegenüber Diktatoren“ geworden sei und führte als tagesaktuelles Beispiel die Diskussion um Georgien an. Georges-Henri Soutou betonte, dass aufgrund von „München“ in Mittel- und Osteuropa das Misstrauen gegenüber politischen Versprechungen des demokratischen Westens bis heute nachwirke. In den Vorträgen gesellte sich zum Symbol „München“ dabei immer wieder die Chiffre „Versailles“. Neville thematisierte „Versailles“ und die Pariser Vorortverträge als „schlechtes Gewissen“ für die britische Außenpolitik. Peter Krüger und Soutou zeigten ähnliche Entwicklungen für die Haltung Frankreichs in der Sudetenkrise. Ignác Romsics, Stanislaw Žerko und Joachim Tauber erklärten revisionistische Bestrebungen Polens, Ungarns und Deutschlands unter Verweis auf „Versailles“. Die dabei mitschwingende These von einer möglichen Kausalität zwischen 1918 und 1938 wurde lediglich von Krüger aufgebrochen, der darauf hinwies, dass die neue Staatenordnung nach dem Ersten Weltkrieg eine beeindruckende politische und völkerrechtliche Konstruktionsleistung gewesen ist. Das Potential der damals neugeschaffenen Garantien für einen europäischen Frieden wurde in der Folgezeit jedoch nicht ausgeschöpft.

Konferenzübersicht:

SEKTION 1
„Außenpolitische Rahmenbedingungen“ (Leitung: Gustavo Corni, Trient)

Christoph Studt (Bonn): Nationalsozialistische Außenpolitik bis zum Sommer 1938

Peter Neville (London): Die Appeaser und Hitler

Peter Krüger (Marburg): Ostmitteleuropäische Bündnissysteme und Konfliktfelder

Hans Woller (München): Die Rolle Italiens

Christoph Boyer (Salzburg): Deutsche Wirtschaftsbeziehungen mit Ostmitteleuropa zwischen Kooperation und Beherrschung

SEKTION 2
„Die Septemberkrise“ (Leitung: Hans Lemberg, Marburg)

Detlef Brandes (Düsseldorf): Die Kommunalwahlen vom Mai/Juni 1938 und ihre Folgen

Angela Herrmann (München): Verhandlungen und Aktivitäten des NS-Regimes im August/September 1938

Jean-Pierre Azéma (Paris): Logiques et paradoxes dans la "crise" politique intérieure française de l'automne 1938

Georges-Henri Soutou (Paris): Die Westmächte und die Septemberkrise unter besonderer Berücksichtigung Frankreichs

Vít Smetana (Prag): Czechoslovak expectations and perceptions

Sergej Slutsch (Moskau): Die Sowjetunion und die Septemberkrise

SEKTION 3
„Implementation I – Das Sudetenland“ (Leitung: Martin Schulze Wessel, München)

Volker Zimmermann (Prag): Die Sudetendeutschen nach München

Jörg Osterloh (Frankfurt): Juden und Tschechen im Sudetengau

Jürgen Zarusky (München): Die deutschen Gegner des Nationalsozialismus und das Münchner Abkommen

Jaromír Balcar (Bremen): Ökonomische Durchdringung der ČSR

Martin Zückert (München): Die Rolle der Kirchen

PODIUMSDISKUSSION
"München" – Geschichte und Symbol
(unter Leitung von Horst Möller mit Stefan Karner, Martin Schulze Wessel, Georges-Henri Soutou, David Stecher)

SEKTION 4
„Implementation II – Konsequenzen in Ostmitteleuropa“ (Leitung: Oldřich Tůma, Prag)

Ignác Romsics (Budapest): Ungarn und der erste Wiener Schiedsspruch

Stanisław Żerko (Poznan): Polen und die Folgen von München

Valerián Bystrický / Michal Schvarc (Bratislava): „München“ und die Entstehung der ersten slowakischen Republik

Emil Voráček (Prag): Die tschecho-slowakische Republik nach München

Joachim Tauber (Lüneburg): Deutschland, Litauen und das Memelgebiet 1938/39

SEKTION 5
"München" aus historiographischer Perspektive (Leitung: Peter Haslinger, Marburg)

Josef Becker (Augsburg): Der "Fall" Čelovský

Hermann Graml (München): Deutsche Geschichtsschreibung zu „München“

Christiane Brenner (München): Tschechische Geschichtsschreibung zu „München“

BILANZ UND PERSPEKTIVEN

Martin Schulze Wessel (München): Zusammenfassender Kommentar I

Gustavo Corni (Trient): Zusammenfassender Kommentar II


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