Die Wirklichkeit der Geschichte – Epistemologische, wissenschaftstheoretische, mediale und lebensweltliche Aspekte eines (post-)konstruktivistischen Wissenschaftsbegriffs

Die Wirklichkeit der Geschichte – Epistemologische, wissenschaftstheoretische, mediale und lebensweltliche Aspekte eines (post-)konstruktivistischen Wissenschaftsbegriffs

Organisatoren
Stefan Haas, Göttingen; Clemens Wischermann, Konstanz
Ort
Göttingen
Land
Deutschland
Vom - Bis
17.11.2011 - 19.11.2011
Url der Konferenzwebsite
Von
Nicolas Bilo, Göttingen

Wirklichkeit ist zu einem prekären Begriff geworden. Bereits in der Moderne begann sich das Verhältnis von Wirklichkeit und den sie beschreibenden Aussagen nicht mehr im Begriff der Wahrheit formulieren zu lassen. Postmoderne und Cultural Turn verstärkten diese Krise der Repräsentation, indem sie die vielfältigen Bedingungen der Konstituierung von Wissen thematisierten. Mehr noch: Die Existenz einer Wirklichkeit, jenseits der durch Diskurse konstruierten, ist mit den Cultural Turns in Frage gestellt und das Verhältnis von Realität und wissenschaftlichem Text als Konstruktion verstanden worden. Aber auch an diesem Verständnis wird in jüngster Zeit zunehmend Skepsis laut, da mit einer solchen Auffassung die Sinnhaftigkeit des Unternehmens Wissenschaft insgesamt auf dem Spiel steht. In den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften ist daher das Verhältnis von wissenschaftlicher Aussage und der Realität, auf die diese verweist, problematisch – die Frage nach der „Wirklichkeit der Geschichte“ eine zentrale der gegenwärtigen wissenschaftstheoretischen Auseinandersetzungen um deren Selbstverständnis.

Unter Berücksichtigung aktueller theoretischer Debatten und den Entwicklungen der Postmoderne, widmete sich nun eine Tagung, die Ende November an der Universität Göttingen von Stefan Haas (Göttingen) und Clemens Wischermann (Konstanz) veranstaltet wurde, möglichen Antworten auf diese Frage. Der Titel ist dabei in einem dreifachen Sinne zu verstehen, impliziert er nicht nur eine Wirklichkeit, deren Erforschung Aufgabe der Geschichtswissenschaft ist, sondern gleichfalls eine Wirklichkeit, die durch die historischen Quellen überliefert wird und eine dritte, die durch wissenschaftliche Aussagen und Narrative konstruiert wird. Im Zentrum der dreitägigen Konferenz standen „Epistemologische, wissenschaftstheoretische, mediale und lebensweltliche Aspekte eines (post-)konstruktivistischen Wirklichkeitsbegriffes“. Die Beiträge näherten sich diesen mit empirisch-methodologischen und theoretischen Ansätzen. Die eingeladenen Wissenschaftler/innen kamen neben der Geschichtswissenschaft aus der Philosophie, der Medien- und Kommunikationswissenschaft, der Ethnologie und der Sinologie.

In einem einführenden Vortrag fasste STEFAN HAAS die Theoriedebatten der vergangenen Jahrzehnte zusammen. Ausgehend vom Strukturfunktionalismus der 1970er- und frühen 1980er-Jahre hätten sich seit den 1990er-Jahren die Cultural Turns als hegemoniale Deutungsmuster kulturwissenschaftlicher Fragestellungen etabliert. Diese Turns seien dabei durchaus im Sinne einer kopernikanischen Wende oder eines Paradigmenwechsels im Kuhn´schen Sinne zu verstehen; sie hätten, so Haas, die bis dahin geltende Argumentationslogik umgedreht. Neben den Impulsen, die die modernen Kulturwissenschaften den neuen theoretischen Ansätzen verdankten, sei aber gleichzeitig auch die analytische Tradition aufgegeben worden. Der Vorwurf der Beliebigkeit resultiere auch aus der Ermangelung einer pluralen Argumentationslogik, die die Komplexität der Ansätze fassen könne. Die Pluralität, die in der Vielzahl der Turns stecke, sei nicht nur theoretische, sondern auch mediale und lebensweltliche Herausforderung für die Kulturwissenschaftlerinnen und Kulturwissenschaftler.

Dass die zuvor skizzierten Turns im Wesentlichen für eine westliche Theoriebildung relevant sind, exemplifizierte AXEL SCHNEIDER (Göttingen) in seinem Vortrag, der die chinesische Historiographie seit dem 19. Jahrhundert thematisierte. Schneider betonte die Wandlung des klassischen Geschichtsbildes. In der dynastischen Tradition sei Historiographie als privilegierter Zugang zur kosmischen Ordnung betrachtetet worden. Während in dieser Zeit ein Geschichtsbild mit einer zyklischen Zeitauffassung vorgeherrscht habe, sei mit der imperialistischen Einflussnahme des Westens dieses Bild einer zunehmenden Fortschrittsorientierung gewichen. Geschichtsschreibung kommt in China, so verdeutlichte der Vortrag Schneiders, eine signifikant andere Bedeutung als im Westen zu. Chinesische Historiographen verstünden sich demnach weniger als Konstrukteure eines Geschichtsbildes in einer akademischen Auseinandersetzung denn als Zulieferer wahrhaftiger Beschreibungen, deren Aufgabe die Sinngebung der Gegenwart sei. Ohne die Krise positivistischer Geschichtsschreibung, wie sie in der westlichen Tradition zentral war, bestünde auch für postmoderne Theorien weniger Anziehungskraft. Die Cultural Turns würden zwar von einer kleinen Gruppe Intellektueller rezipiert, nicht aber einen Common Sense formen.

Den ersten Tag beschloss der Vortrag des Chemnitzer Philosophen FERDINAND FELLMANN, der historisches Bewusstsein und postmoderne Lebenswelt in Relation zueinander setzte. Fellmann konstatierte mit Bezug auf die Publikation von Richard Sennett1 ein spezifisch postmodernes Selbstverständnis des Menschen. Der ‚flexible Mensch‘ orientiere sich primär an den eigenen Wünschen und sei rein gegenwartsorientiert. Konkret wirke sich dieses Selbstverständnis in der temporären Verkürzung emotionaler Bindungen, einer Verlagerung personaler Wertschätzungen von Leistungen und Erfahrungen zu Fähigkeiten und der permanenten Bereitschaft, Gewohnheiten aufzugeben, aus. Das veränderte Bewusstsein in der Selbstkonzeption habe auch das Geschichtsbewusstsein verändert. Fellmann beschrieb diese Veränderung als Verlust der epischen Distanz, gerade in der jüngeren deutschen Geschichte sei die „ontologische Differenz“ zwischen Fakten und lebensweltlichen Wirklichkeiten zugunsten einer emotionalen Betroffenheitsgeschichte aufgelöst worden. Die Konsequenz sei eine Dezentrierung der Geschichte.

Während die ersten Vorträge primär einen Problemaufriss darstellten, widmeten sich die Beiträge des zweiten Panels lösungsorientierten Ansätzen. Die Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT) als eine mögliche Option stand im Mittelpunkt der Vorträge von ARMIN HEINEN (Aachen) und MARTINA HEßLER (Hamburg). Heinen unterschied Wirklichkeit 1, zu der er die physische, soziale und religiöse Welt zählte, und Wirklichkeit 2, die personale Rezeption der Wirklichkeit 1. Verbunden seien die beiden Wirklichkeiten über die mediale Vermittlung, die Wirklichkeit 3. Eine Synthese dieser Wirklichkeitsbegriffe lasse sich über die ANT erzielen. Sie hebe den Gegensatz zwischen Natur, Mensch und Technik auf und nehme dabei den faktischen Charakter der Wirklichkeit zur Kenntnis, ohne in einen vor-konstruktivistischen Zustand zurückzufallen. Dabei maß Heinen die Güte der Theorie an einem pragmatischen Anspruch: Ziel einer Theorie müsse die Anwendbarkeit und Handlungsmächtigkeit, nicht die Suche nach Wahrheit sein. Einen ähnlichen Weg beschritt Heßler, indem sie drei Wege als denkbare Perspektiven des Umgangs mit Wirklichkeit aufzeigte. Zunächst gebe es die Möglichkeit der Ununterscheidbarkeit von Wirklichkeit und Einbildung im Kafka‘schen Sinne. In einem rein konstruktivistischen Sinne gehe es nicht um die Wahrheit wissenschaftlicher Erkenntnis, sondern um Kohärenz derselben. Einem solchen Anspruch folgten diskurstheoretische Ansätze in der Nachfolge Foucaults. Diese sei aber, das habe sowohl die Technikgeschichte als auch die Körpergeschichte gezeigt, durch eine nicht diskursive Materialität begrenzt. Der zweite Weg betrachte Brüche und Scheitern der Diskurse. Heßler distanzierte sich auch von diesem Weg, lange habe sie einen ähnlichen Ansatz verfolgt, sei aber zu dem Schluss gekommen, dass er nicht mehr weit genug reiche. Als dritten Weg bot Hessler die ANT an. Sie löse den Dualismus von Wirklichkeit und Konstruktion auf und biete ein Konzept des Hybriden, innerhalb dessen sich die Ganzheit materieller und diskursiver Wirklichkeit denken lasse.

An scheinbar grundverschiedene Theorien knüpfte der niederländische Geschichtstheoretiker FRANK ANKERSMIT (Groningen) an, der sich gleichermaßen auf Arthur Danto und Hayden White bezog. Ankersmits Überlegungen thematisierten das Verhältnis von materieller Realität und Repräsentation. Zentral, so Ankersmit, sei die Unterscheidung von Beschreibung und Repräsentation. Letztere lasse sich als ‚3-place-operator‘ fassen; sie operiere mit einer realen Tatsache oder Person ihrer Beschreibung und der Heraushebung einzelner Charakteristika derselben. Historische Repräsentation sei, so Ankersmit wesentlich im Sinne Hayden Whites ästhetisch, seine Angemessenheit aber lasse sich mit den Methoden der analytischen Philosophie diskutieren.

WOLFGANG ERNST (Berlin) fasste aus medientheoretischer Perspektive den Zeitbegriff neu. Ein linearer Zeitbegriff werde insofern durch technische Medien in Frage gestellt, als sie eine „Gleichursprünglichkeit“ der Rezeption zur Erzeugung herstellten. Technologische Verhältnisse entzögen sich einem linearen Zeitbegriff, weil sie temporal invariant seien. Naturgesetze gälten, so Ernst, unabhängig von ihrem Entdeckungszusammenhang. Es sei daher unerheblich ob etwa die Aufnahme einer Oper wenige Stunden oder hundert Jahre nach ihrer Produktion wiedergegeben werde. Ausgehend von dieser Annahme, ließe sich eine temporäre Betrachtung, die von technischen Medien ausgehe, als Herausforderung der Historischen Zeit begreifen. Gleichzeitig ermöglichten sie einen privilegierten Zugang zur Vergangenheit und die Medienarchäologie sei die Wissenschaft, die solche Möglichkeiten untersuche.

Auf einer empirischen Basis stellte auch THOMAS G. KIRSCH (Konstanz) den Zeitbegriff in Frage. Als Ethnologe habe er bei Forschungen in Sambia festgestellt, dass – entgegen der Grundannahme westlicher Gesellschaft – Vergangenheit nicht notwendig integraler Bestandteil der identitären Selbstkonstruktion sei. Dem stünden die Ergebnisse seiner Forschung in Südafrika entgegen, hier speise sich die nationale Identität in besonders augenfälliger Weise aus der Vergangenheit, beziehungsweise dem, was im Sinne einer „Invention of Tradition“ als solche konstruiert würde. Die Ethnologie nehme, so Kirsch, eine relativierende Perspektive ein, indem sie den Zeitbegriff immer dem Untersuchungsgegenstand anpasse. Die Weise, in der empirischer und analytischer Geschichtsbegriff mit ihrem Gegenstand in Bezug gesetzt würden, sei, so Kirsch abschließend, vorempirisch.

Dass die Vorstellung einer radikal veränderten Wissenschaftspraxis mehr Utopie aus den Anfängen des Computerzeitalters als empirische Realität ist, zeigte die quantitative Studie des Kommunikationswissenschaftlers ANDRÉ DONK (Münster). Die standardisierte Befragung des wissenschaftlichen Personals der Universität Münster deute darauf hin, dass die Möglichkeiten digitaler Medien nur in geringem Umfang ausgeschöpft würden. Während digitale Bibliothekskataloge und die Online-Versionen traditioneller Fachzeitschriften ebenso wie E-Mails verhältnismäßig häufig genutzt würden und in den Forschungsalltag der meisten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler integriert seien, würden die Möglichkeiten alternativer Darstellungsformen nicht genutzt. Mit Donks Beitrag liegt erstmals eine breite empirische Untersuchung vor, die nachweist, dass zwischen den vielfach konstatierten Notwendigkeiten im Wandel wissenschaftlicher Arbeitsweisen, die die theoretische und methodologische Innovationen der vergangenen zwei Jahrzehnte nahelegen, weniger umgesetzt werden, als vielleicht wünschenswert wäre.

THOMAS MÜLLER (Ulm/Ravensburg) stellte die Frage nach einem singulären Wirklichkeitsbegriff anhand seiner Untersuchungen von Patientenakten psychiatrischer Einrichtungen. Dabei kritisierte er das mangelnde Verständnis einiger historischer Untersuchungen für die fachliche Disziplin, in seinem Beispiel der Psychotherapie. Insbesondere in der Medizingeschichte als Diskursgeschichte ließen sich gravierende Missverständnisse der fachlichen Grundlagen der Medizin finden, wenn etwa die historische Realität psychiatrischer Praxis fehlinterpretiert werde.

Ebenfalls ausgehend von ihrer empirischen Praxis argumentierte BIRGIT SCHWELLING (Konstanz), deren wissenschaftshistorische Studien zum Forschungsprojekt „Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges (1957-1975)“ auf den zeitgenössischen Konflikt zwischen Zeitzeugen und Historikern um die Deutungshoheit über die Geschichte rekurrierten. Schwelling betonte auch ihre eigene lebensweltliche Verstrickung in den Forschungszusammenhang. Ohne ihre persönliche Bekanntschaft mit den Kriegsheimkehrern wäre ihr die Forschung nicht möglich gewesen. Sie habe persönliche Kontakte zur Organisation der Kriegsheimkehrer gepflegt und sei von diesen als Chronographin ihrer Geschichte begriffen worden, letztlich sei ihr sogar das Archiv des Verbandes bei dessen Auflösung zugefallen. Die lebensweltliche Verstrickung, so Schwelling, begründe nicht nur Fragestellung der Forschung, sondern ermögliche sie in einigen Fällen erst.

Schwellings Vortrag verband in diesem Sinne die Frage nach verschiedenen Wirklichkeiten und unterschiedlichen Zugängen zur Vergangenheit mit der Frage lebensweltlicher Verstrickung. Hatte die Tagung mit der Frage nach ersteren begonnen, so beschäftigte sich CLEMENS WISCHERMANN fast ausschließlich mit letzteren. Der klassische Historiker, der sich als Meister begreife, der qua Beruf einen tieferen Sinn der Wirklichkeit entdecke, sei nicht mehr existent. Dieser Typus des Historikers habe mit dem Ende der Gedächtnis- und Erinnerungspolitik ausgedient. Lebensweltliche Identität habe nicht länger mit Gedächtnis zu tun, vielmehr vollziehe sich sozialer Wandel mittlerweile schneller als ein Menschenleben. Zukünftig müsse daher das Subjekt und nicht die Geschichte als sinnstiftende Instanz gelten. Mit diesem Plädoyer für die Hinwendung zum Selbst der Person schloss Wischermann seinen Vortrag und die Konferenz.

Die Tagung verdeutlichte, dass das Potential des Wirklichkeitsbegriffs zentral ist für die Analyse und adäquate Repräsentation der Vielschichtigkeiten, in denen sich das Verhältnis von Realität, empirischen Daten, wissenschaftlicher Erkenntnis und Narrativ- und Theoriebildung heute befindet. Der Begriff umschließt die vielfältigen interdependenten Relationen, in denen sich Wissenschaft und die von ihr beschriebene Welt bewegen. Wirklichkeit meint nicht einen Raum jenseits der Wissenschaft, der von dieser distanziert beschrieben wird, sondern das Resultat einer dialogischen Struktur. Die Tagung konnte dabei auf mehreren Ebenen Differenzierungen beschreiben: Zum einen auf einer kulturellen Ebene, indem sie die Abhängigkeit einer wissenschaftlichen Selbstbeschreibung von dieser Struktur und ihre Verwurzelung in westlichen Wissenschaftstraditionen herausstellen konnte. Zum zweiten, indem sie die Abhängigkeit der dreifachen Relation von Realität, Empirie und wissenschaftlicher Theorie von medialen Bedingungen herausarbeiten konnte. Drittens zeigte sie, dass mit dem Theory Turn, der Verschiebung wissenschaftlicher Arbeitsweisen weg von einer faktizistischen Repräsentation der Empirie hin zu einer komplexen Theoriebildung, sich nicht nur wissenschaftliche Arbeitsweisen und Zielvorstellungen des Erkenntnisprozesses verändert haben, sondern vor allen Dingen das Selbstverständnis und damit der Standort der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in diesem Prozess.

Dabei waren es nicht abschließende Antworten, sondern vielmehr Überlegungen zu möglichen Richtungen der theoretischen Entwicklungen, die im Mittelpunkt der Tagung standen. Die Beiträge zeichneten sich durch höchst unterschiedliche Zugänge und Betrachtungsweisen aus und insbesondere im Suchenden der Konferenz lag der Grundstein für spannende Diskussionen und kontroverse Auseinandersetzungen zur Zukunft der Kulturwissenschaften in einer postmodernen Welt.

Konferenzübersicht:

Grundlagen und Differenzen

Begrüßung: Stefan Haas (Universität Göttingen, Theorie und Methoden der Geschichtswissenschaft): Die Wirklichkeit der Geschichte(n) zwischen Epistemologie, Logik, Lebenswelt und Medialität. Perspektiven einer (post-)konstruktivistischen Kulturwissenschaft

Axel Schneider (Universität Göttingen, Sinologie): Vergangenheit, Zeit und Ethik. Zur Konstitution des Geschichtlichen im modernen China

Ferdinand Fellmann (TU Chemnitz, Philosophie): Historisches Bewusstsein in der postmodernen Lebenswelt

Medialität, Materialität und Narrativität

Armin Heinen (Rheinisch-Westfaelische Technische Hochschule Aachen, Neue Geschichte): Über den Zusammenhang von Technizität, Geschichtlichkeit und die „Wirklichkeit“ der HistorikerInnen. ANT als ein neuer Zugang zur Historiographiegeschichte

André Donk (Universität Münster, Kommunikationswissenschaften): Die Revolution bleibt aus: Wie die digitalen Medien die Wissenschaft verändern

Martina Heßler (Universität der Bundeswehr Hamburg, Neuere Sozial-, Wirtschafts- und Technikgeschichte): Die Wirklichkeit der Konstruktion. Technikgeschichtliche Perspektiven

Frank Ankersmit (Rijks Universiteit Groningen, Geschichtstheorie): Textualität und Wirklichkeitsbegriff in den Kulturwissenschaften

Thomas Müller (Universität Ulm/Ravensburg, Medizingeschichte): Die Wirklichkeit des Kranken. Medizinhistorische Wirklichkeitsrepräsentationen am Beispiel der Psychiatrie und ihrer Historiker/innen

Wolfgang Ernst (Humboldt-Universität Berlin, Medienwissenschaften): Geschichtskritik: Technische und symbolische Medienoperationen als Subjekt, Objekt und Herausforderung der Historischen Zeit

Lebenswelt

Thomas G. Kirsch (Universität Konstanz, Ethnologie und Kulturanthropologie): Verlorene und gefundene Zeit: Ethnographie und die Frage nach der Gegenwart afrikanischer Vergangenheiten

Birgit Schwelling (Forschungsgruppe Geschichte + Gedächtnis, Universität Konstanz): Zweierlei Wirklichkeit. Das Forschungsprojekt „Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkriegs“ (1957-1975) im Spannungsfeld von Geschichte und Gedächtnis

Clemens Wischermann (Universität Konstanz, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte): Ein Historiker auf Wirklichkeitssuche: Denkformen im 20. Jahrhundert

Abschlussdiskussion

Anmerkung:
1 Richard Sennett, Der flexible Mensch. Die Kultur des neuen Kapitalismus. 7. Aufl., Berlin 2010.


Redaktion
Veröffentlicht am
Autor(en)
Beiträger
Klassifikation
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprache(n) der Konferenz
Deutsch
Sprache des Berichts