Muße und Arbeit

Organisatoren
Markus Tauschek / Inga Wilke / Elisabeth Cheauré et al., SFB 1015 Muße, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg,
Ort
Freiburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
12.04.2018 - 14.04.2018
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Von
Julian Genner, Departement Gesellschaftswissenschaften, Universität Basel; John-Bruce Hager, Philosophisches Seminar, Universität Hamburg, Johannes Müske, Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft, Universität Zürich

„Jesus hat nicht gearbeitet“ – mit diesem Tolstoi-Zitat eröffnete ELISABETH CHEAURÉ (Freiburg) die Tagung. „Muße und Arbeit“, so der Titel, stellten keine unverrückbaren Pole dar, sondern stünden in der sozialen Welt in einem steten Spannungs- und Aushandlungsverhältnis: Wo die Arbeit als Belastung diagnostiziert und angeprangert wird, erscheint Muße als knappes und daher umso wünschenswerteres Gut; wo die Arbeit für die eigene Selbstverwirklichung steht und gepriesen wird, scheint Arbeit hingegen gerade die Realisierung von Muße zu sein.

Die in diesem Diskurs anzutreffende Widersprüchlichkeit findet sich offenbar auf theoretischer Ebene wieder, wo sich Arbeit und Muße als zwei Formen des (guten) Lebens darstellen, die in dem einen Fall wechselseitig ineinandergreifen, im anderen Fall sich diametral gegenüberstehen. Während die Vereinbarkeit dabei stets dem Verdacht ausgesetzt ist, problematische Arbeitsverhältnisse zu verschleiern, begünstigt die Trennung leicht die Gründung zweier Lager, die sich durch Abwertung des einen zugunsten des anderen polarisieren und dabei bekannte Vorurteile bedienen: Arbeit gilt dann für diese als inhumaner Zwang, Muße für jene als Faulheit.

Bedenkt man diese komplexe Problemlage und den darin offensichtlich enthaltenden Zündstoff, scheint es umso sinnvoller, sich diesem Thema inhaltlich wie methodologisch aus möglichst vielen und unterschiedlichen Perspektiven zu begegnen. Die Tagung des kulturanthropologischen Teilprojekts des SFB „Muße“, organisiert durch MARKUS TAUSCHEK und INGA WILKE (Freiburg), konnte dem in seiner interdisziplinären Ausprägung gut Rechnung tragen. Dabei wurden vor allem drei Interessensschwerpunkte verfolgt, durch die sich die Variationsbreite der einzelnen Vorträge und Diskussionen inhaltlich strukturieren und überblicken lässt: (1) die Feindseligkeit zwischen Muße und Arbeit, (2) das beobachtbare Bedürfnis nach Muße in der Arbeit und (3) die Instrumentalisierung von Muße als Arbeit am Selbst.

Muße vs. Arbeit – beide erscheinen hier als zwei sich widerstreitende Phänomene. Diese Beiträge versuchten, den Widerstreit theoretisch zu begründen, ihn durch Beispiele zu veranschaulichen oder darauf aufbauend Ideen zu entwickeln, die Muße und Arbeit in ein ausgeglichenes Verhältnis bringen können.
„Arbeit wird notwendig bleiben, ist darum aber noch lange nicht sexy“: In den Gesellschaftsutopien von Marx, Fourier und Marcuse zeichnete JOCHEN GIMMEL (Freiburg) nach, wie der Versuch, Arbeit mit der produktiven Kraft der Liebe zu vereinen, darin endet, die Liebe zu assimilieren – und die Muße gleich mit. Zwar teilte Gimmel Marcuses Forderung nach einer grundlegenden Verringerung der Arbeitszeit, sprach sich aber für eine radikale Trennung zwischen Arbeit und Muße aus: ein am Arbeitsbegriff orientiertes Lebenskonzept kann sich vom Einfluss potentieller Instrumentalisierung bzw. Ökonomisierung nicht lösen und einem sich „selbst genießenden Tätigsein“ deshalb nicht gerecht werden, sei es Liebe, Spiel oder eben Muße.

Wie Welten nicht-entfremdeter Arbeit in der Literatur entworfen und imaginiert werden, konnte MELINA MUNZ (Freiburg) anhand der indischen Gegenwartsliteratur zeigen. Romane von Pankaj Mishra, Sunetra Gupta oder Nayantare Sahgal stellen der modernen westlichen Lebensweise ein dörfliches harmonisches Idyll gegenüber. Ob die Romane Mußeerfahrungen der Erzählerfiguren schildern oder Nostalgie zur Kritik von Modernisierung und Kolonialisierung mobilisieren, blieb eine offene Frage.

NIKOLAS LELLE (Berlin) spürte dem hoch ideologisierten Stellenwert der Arbeit im Nationalsozialismus nach. „Dieses sogenannte Schlaraffenland, es würde unser Volk darin nicht glücklich werden“ – dieses Zitat aus einer Rede Hitlers verharmlost beinahe das nationalsozialistische Interesse an der Arbeit, das schließlich auf die vollkommene Verdrängung individueller Freiheit abzielte durch die moralische Pflicht zum Dienst an der Volksgemeinschaft. Muße hat in dieser Nationalisierung und Entgrenzung von Arbeit keinen Platz. Lelle zeigte, wie dies der bewussten Ausgrenzung diente bis hin zur Rechtfertigung des staatlich organisierten Massenmordes jener, die sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung vermeintlich entzogen: Juden, Roma, Sinti, Menschen mit Behinderungen und andere ‘Volksverräter’.

Einen anderen Aspekt von totalitären Systemen beleuchtete ELISAVETA ZHDANKOVA (St. Petersburg), deren Vortrag sich mit dem Kino als Instrument staatlich gelenkter Freizeitgestaltung in der frühen Sowjetunion befasste. Dabei zeigt sich, dass die eigens für den ’neuen sowjetischen Menschen’ produzierten Kinofilme im Unterschied zu den aus Regierungssicht ‘reaktionären’ Filmen aus dem Westen auf wenig Begeisterung stießen. Die Diskrepanz zwischen dem filmischen Angebot des ‘Arbeiter-und-Bauern-Staats’ und den Wünschen des real existierenden Publikums trat früh offen zu Tage.

Die Fallstudie von ALBERT SCHIRRMEISTER (Bielefeld/Paris) ging zwei Jahrhunderte zurück und befasste sich mit „Kontrollierter Muße“ – Konflikten rund um die Reduktion von Feiertagen. Im Zeitalter der Kameralistik argumentierten weltliche und teils kirchliche Kreise für eine Vereinheitlichung und Reduktion der Feiertage, da diese das Volk zum Müßiggang und zum Alkoholkonsum verleiteten. Schirrmeister arbeitete die Diskursivierung der Muße und die subversiven Gegenpraxen der Bevölkerung heraus, an denen die Initiativen damals oft noch scheiterten.

Solche Verhandlungen im Zuge von gesellschaftlichen Modernisierungen finden heute ihre Parallelitäten, wie der Beitrag von JÜRGEN P. RINDERSPACHER (Münster) herausarbeitete. „Sonntags ohne E-Commerce?“ erinnerte an die im Grundgesetz festgelegte Aufforderung, dass Feiertage der „geistigen Erhebung“ der Bevölkerung dienen sollten – nähme man diese Forderung ernst, dann wäre es angebracht, das Ladenschliessungsgesetz auf den Onlinehandel auszudehnen, wofür einige Initiativen kämpfen. Dieses Gedankenexperiment regte eine Diskussion rund um die Ziele und Einflussmöglichkeiten der beteiligten Akteure an – offensichtlich schreitet die Stratifizierung und Ökonomisierung der Gesellschaft weiter stark voran, sodass es derzeit eher schwierig erscheint, das Arbeitsverbot überhaupt in der aufgeweichten Form zu halten, geschweige denn zu erweitern.

Muße in Arbeit – mehrere Beiträge zeigten auf verschiedenen Ebenen, in welchen Kontexten arbeitende Menschen nach Muße verlangen und in welcher Form sie diese im Arbeitsumfeld zu realisieren versuchen.

In einem hervorragenden und quellenreichen Beitrag untersuchte MARCO SWINIARTZKI (Jena) Muße-Praktiken von Industriearbeitern im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Er ging der Frage nach, wie Arbeiter gemeinsame Strategien entwickelten, um die Zeit- und Effizienzregime der Fabrik zu umgehen, worin sich aber auch Kollegialität und soziale Kontrolle entfalteten.

Ebenfalls mit Arbeitsbedingungen, aber in angewandter Gegenwartsperspektive, befassten sich zwei arbeits- und organisationspsychologische Beiträge. ERIKA SPIEß (München) und GABRIELE BURUCK (Dresden) betonten, wie wichtig die Stärkung von persönlichen Ressourcen als Puffer gegen Stress ist. Am Pflegebereich wurde gezeigt, wie negativ sich der Zeitdruck auf die Arbeitszufriedenheit auswirkt. So sei bei ausgebildeten Fachkräften die Bezahlung gar nicht der einzige entscheidende Punkt, sondern mehr Zeit für die eigentlichen sozialen Aspekte der Pflegearbeit.

In eine ähnliche, praktisch orientierte Richtung wies JÜRGEN MITTAG (Köln), in dem er die wachsende Bedeutung des Freizeitsports im Alltag sowie von Sport im Kontext von betrieblicher Prävention und Gesundheitsförderung herausarbeitete – was vielleicht die andere Seite der sinkenden klassisch organisierten Vereinssportstätigkeit sei.

SANDRA MAULER (Innsbruck) befasste sich mit der Prokrastination als "Figur des tätigen Nichtarbeitens" erneut mit einer spezifischen Form der Arbeitsvermeidung, die einerseits pathologisiert (‘Aufschieberitis’), andererseits als produktive Arbeitstechnik der ‘Kreativen’ gefeiert wird und dabei oft im Kontext von Selbstverwirklichung und -optimierung steht.

Die Beiträge von CHRISTIAN TIMO ZENKE (Bielefeld) und STEPHANIE SOMMER (Heidelberg) beschäftigten sich mit der Gestaltung von Arbeitsumgebungen, die durch Muße-Räume das Lernen, die Produktivität und Kreativität förderten. Die Schule etwa, so Zenke, wird inzwischen mehr als Lebens- und Erfahrungsraum gedacht und gebaut – die offenen lichtdurchfluteten Räume mit Lernlandschaften oder ‘Chillout-Zonen’ führen indes nicht zwingend zu mehr Entspannung und Austausch, da sie zugleich auf Kontrollierbarkeit abzielen. Auch Unternehmen wie SAP versuchen, Innovationsprozesse zu stimulieren, indem sie ein spielerisches Umfeld schaffen. Im sogenannten "design thinking" sollen die Mitarbeiter in einem zeitlich beschränkten Rahmen ohne Vorgaben Ideen entwickeln können. Die Frage, wie sich damit Geld verdienen lässt, wird dabei zurückgestellt, der Arbeitscharakter bewusst ausgeblendet. "Design Thinking" changiert daher zwischen der Möglichkeit für und dem Zwang zur Kreativität.

Das Ideal des tayloristischen ‘Normalarbeitsverhältnisses’ löst sich derzeit offenbar immer weiter auf. Hier scheint sich ‘Entrepreneurship’ als neues Ideal durchzusetzen, wie MICHAEL VOLLSTÄDT (Freiburg) an emblematischen Figuren wie dem Tesla-Gründer Elon Musk zeigte, bei denen Arbeit, Freizeit und Popkultur zusammenfließen. Ob diese medialen und Selbst-Inszenierungen angesichts der oft prekären Realität selbständiger Tätigkeit momentan an Strahlkraft einbüßen, sorgte für Diskussionsstoff.

Muße als Arbeit – dass die bewusste Förderung von Muße im Arbeitskontext stets der Gefahr ausgesetzt ist, zur bloßen Instrumentalisierung von Muße zu führen, dies untersuchten auch andere Beiträge; allerdings in einem Feld, wo die Beziehung zum Arbeitgeber aufgelöst ist, da die Arbeit hier im Dienste vermeintlich autonomer Selbstverwirklichung steht.

KAREN LAMBRECHT (St. Gallen) analysierte das berühmt gewordene Memorialbuch der Rosenberger Hochzeit des Hofmarschalls Hans von Schweinichen aus dem 16. Jh. und dessen spätere Rezeption. Die Aufzeichnungen galten als Paradebeispiel für adlige Dekadenz, da Schweinichen die Organisierung der Feierlichkeiten akribisch dokumentierte. Lambrecht präsentierte eine andere Lesensart, nach der Schweinichen dies als Netzwerk- und politische Arbeit verstand. Er selbst schien dabei ein ambivalentes Verhältnis zu seinem „Dienst am Hof" zu haben. Er klagte über die Mühen, legte aber dennoch großen Wert darauf, sich ihnen ausgesetzt zu haben. Daher bilanzierte er offenbar nicht ohne Stolz über sein Leben ohne Muße: «ein mühseliges Leben geführet, und unruhigen Dienst gehabt, und gewiß im Schweiß meines Angesichts mein Brod gessen».

ANNE RÜGGEMEIER (Freiburg) präsentierte eine literaturwissenschaftliche Analyse eines besonderen Typs der Ratgeberliteratur: die "Bucket List", die einem aufführt, was es im Leben auf keinen Fall zu verpassen gilt. Bei dieser Textsorte überrascht, dass die höchst individualisiert daherkommenden Listen letztlich völlig standardisierte stereotype Empfehlungen abgeben und zudem zeitlich kaum umzusetzen sind. Hier entstand in der Diskussion die Frage nach der Rezeption solcher Werke, die eher als Idealkonstruktionen zu verstehen sind, die schlimmstenfalls verunsichern, als dass sie wirkliche Ratgeber darstellen würden.

FRANZISKA SCHAAF (Duisburg-Essen) richtete in ihrem Beitrag den Blick auf die diskursive Konstruktion von Handwerk im Bereich des ‘Do It Yourself’. Am Beispiel von Häkelblogs zeigte sie, wie das Selbermachen zwischen Selbstoptimierung, Vorstellung nicht-entfremdeter Arbeit, Sinnstiftung und Gesellschaftskritik oszilliert.

Zwei ethnografische Studien stellten Ergebnisse aus der Feldforschung vor. RAPHAEL REICHEL (Tübingen) präsentierte erste Forschungsresultate zu ausgewanderten deutschen Rentnern in Thailand. Er legte dar, wie sich die interviewten Personen Arbeit in Form ehrenamtlicher Tätigkeiten o.ä. besorgen, um ihrem Alltag und ihrem Leben eine Struktur und einen Sinn zu geben. Wobei auch Distinktionsgewinne gegenüber Touristen erzielt werden sollen, offenbar aus der Angst sonst der Faulheit oder des Hedonismus bezichtigt zu werden. INGA WILKE und MARKUS TAUSCHEK (Freiburg) berichteten von Achtsamkeitskursen, die Entschleunigung und Fokussierung versprechen. Muße werde hier als eine verlernte Kompetenz aufgefasst, die erst wieder angeeignet werden müsse; entsprechende Tagungsorte wie Klöster schafften als Gegenwelten zur Arbeitswelt einen Rahmen für die Arbeit am Selbst. Hier zeige sich aber, dass diese Kurse Muße als kulturell kodierte, erlernbare Technik nutzten, die bestimmten Optimierungslogiken folgt. In ihrem Beispiel legten sie dar, dass eine kulturwissenschaftliche Sicht auf Muße und Arbeit unbedingt der historischen Perspektivierung, der Kontextualisierung und der Analyse von Diskursen und Interessen aus verschiedenen Akteursperspektiven bedürfe, um das Feld und die wirksamen Wissensbestände analysieren zu können – so konnten sie zeigen, dass die subjektivierte Arbeit an Resilienz usw. als „neoliberaler Verschleierungsmechanismus politischer und ökonomischer Lagen“ zu lesen sei.

Das Tagungsresümee übernahm GREGOR DOBLER (Freiburg). Sehr konzise fasste er drei Beobachtungen zusammen: Erstens scheine es einfacher zu sein, über Arbeit, Entfremdung, Verlust und Beschädigung als über Muße nachzudenken. Zweitens leuchteten uns Erfahrungen von Arbeit und Entfremdung unmittelbar ein – Vorträge, die hingegen Arbeitspraktiken als Muße schilderten, provozierten skeptische und ideologiekritische Einwände. Eine dritte Beobachtung zielte auf die methodische Ebene: Wer diskursorientiert arbeitet, sieht Ideologie und Biopolitik, wer mit alltagsorientierten Methoden forscht, stellt dagegen Eigensinn, Freiräume und Sinnsuche in den Vordergrund. Die eine oder andere kontroverse Diskussion ließe sich, so Dobler, auch durch diese unterschiedlichen methodischen Zugriffe erklären.

Angesichts der zahlreichen Fragen, die im Rahmen der Tagung aufgeworfen und diskutiert wurden, mutet es für die Rezensenten erstaunlich an, dass die Geschichte und der theoretische Gehalt des Begriffs Muße im Dunkeln geblieben sind. Eigensinn, selbst genießendes Tätigsein, geistige Erhebung, Selbstzweckhaftigtkeit – wenn dies tatsächlich Aspekte von Muße sind, in welcher Weise sind sie in den gemachten Beobachtungen überhaupt enthalten? Könnte dies nicht zu einem Verständnis des offenbar ja nicht zu leugnenden konfliktären Verhältnisses von Muße und Arbeit beitragen? Schwingen im Begriff Muße gar auch bürgerliche Vorstellungen von würdevoll verbrachter freier Zeit mit? Markiert Muße nicht einen feinen Unterschied von wertvoller, mit den Inhalten der Hochkultur (Flanieren, Dichten, Schreiben, Zwölftonmusik) angefüllter Zeit, zu bloßer ‘kulturindustriell gefüllter’ Freizeit?

Sicher ist, dass sich in den verschiedenen Tagungsbeiträgen durchaus Spuren dieser Vorannahmen in den Konzeptualisierungen des Mußebegriffs finden lassen. Die Tagung war insofern ein wichtiger Anstoß, diesen Fragen weiter nachzugehen, sollten sie vielleicht auch nicht endgültig gelöst werden können – gerade die Historisierung von Begriffen und Phänomenen zeigte in vielen Beiträgen, dass diese Fragen teilweise immer wieder neu und anders beantwortet werden. Alle Teilnehmenden waren von der hervorragenden Organisation angetan, der Mischung von externen und internen Referentinnen und Referenten sowie von der interdisziplinären Teilnehmerschaft und Diskussionsbereitschaft am Podium und im Publikum. Man darf gespannt sein auf weitere Veranstaltungen und Veröffentlichungen aus diesem Forschungszusammenhang; ein Tagungsband ist geplant.

Konferenzübersicht

Eröffnung

Elisabeth Cheauré (Freiburg)

Karen Lambrecht (St. Gallen): Müßiggang oder Arbeit? Adlige Lebenswelten in der Vormoderne

Albert Schirrmeister (Bielefeld / Paris): Kontrollierte Muße: Arbeit in Abhängigkeit und die Suche nach Mußefreiräumen im 18. Jahrhundert

Marco Swiniartzki (Jena): Zwischen technisch-organisatorischen Freiräumen und ‚Eigen-Sinn‘: Muße-Praktiken und ihre Organisation im Arbeitsalltag von Industriearbeitern (bis 1933)

Nicolas Lelle (Berlin): „Dieses sogenannte Schlaraffenland, es würde unser Volk darin nicht glücklich werden“. Muße und Arbeit im Nationalsozialismus

Melina Munz (Freiburg): Village Idyll? The Blending of Work and Leisure in Contemporary Indian Fiction on Life in the Himalayas

Jürgen P. Rinderspracher (Münster): Sonntags ohne E-Commerce? Neue Tendenzen der Entgrenzung und Rückgewinnung des Freien Wochenendes

Jochen Gimmel (Freiburg): Die Aufhebung der Arbeit im libidinösen Spiel

Christian Timo Zenke (Bielefeld): Zwischen „school work“ und „Augenlust“: Zum Ort der Muße in der Schule

Erika Spieß & Julia Reif (München): Beitrag aus arbeits- und organisationspsychologischer Sicht

Alexander Renz (Tübingen) – entfallen
Museumsbesuche als Arbeit am Selbst vs. Museen als Orte der Muße

Inga Wilke & Markus Tauschek (Freiburg): Muße als Arbeit?

Anne Rüggemeier (Freiburg): The Lists of Leisure: The Economy of Self-improvement and Relationship Management as observed in the Cultural Practice of the Bucket List

Franziska Schaaf (Duisburg-Essen): Diskursive Legitimierungen von Muße: Handarbeiten, Heimwerken und Do It Yourself

Elizaveta Zhdankova (St. Petersburg): Understanding Leisure in the Soviet Way: Cinemas as Kind of Leisure in the 1920s

Raphael Reichel (Tübingen): “Ohne Arbeit wird man hier zum Alkoholiker”. Strategien und Praktiken der Alltagsstrukturierung unter deutschen Rentnern in Thailand

Ute Sonnleitner (Graz) – entfallen
Von heterochronotopen Arbeits-Räumen und Frei-Zeiten. Mußestunden und -räume darstellender Künstler/innen

Sandra Mauler (Innsbruck): Prokrastination als narrative Figur tätigen Nicht-Arbeitens

Marina Gerber (London) – entfallen
Arbeit und Muße im Moskauer Konzeptualismus

Michael Vollstädt (Freiburg): Entrepreneurship als Form mußevoller Arbeit?

Stephanie Sommer (Heidelberg): Zum Verhältnis von Arbeit, Muße und digitaler Technologie. Eine Sondierung

Jürgen Mittag (Köln): „Versportlichung“? Die Rolle des Sports im Spannungsfeld von Arbeit und Freizeit in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Tagungsresümee

Gregor Dobler (Freiburg)


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