Contested Spaces and Symbolic Landscapes in Texts from the Early Modern Grand Duchy of Lithuania and its Neighbouring Regions

Contested Spaces and Symbolic Landscapes in Texts from the Early Modern Grand Duchy of Lithuania and its Neighbouring Regions

Organisatoren
Marion Rutz, Universität Passau; Zhanna Nekrashevich-Karotkaja, Belarussische Staatliche Universität, Minsk
Ort
Passau
Land
Deutschland
Vom - Bis
29.03.2019 - 30.03.2019
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Von
Marion Rutz, Lehrstuhl für Slavische Literaturen und Kulturen, Universität Passau

Anders als das Litauen der Gegenwart war das Großfürstentum Litauen eine europäische Großmacht, ein Vielvölkerreich, das zum Höhepunkt seiner territorialen Expansion die heutigen Staaten Litauen, Belarus, Ukraine und Teile Russlands umfasste. Seit 1386 wurde das Großfürstentum zusammen mit dem Königreich Polen regiert, 1569 wurde das Zusammenwachsen in der Union von Lublin besiegelt. Ende des 18. Jahrhunderts teilten Russland, die Habsburgermonarchie und Preußen den geschwächten Staat unter sich auf.

Das Großfürstentum liegt quer zu den nationalen Ordnungen der Gegenwart. Diese „Supranationalität“ macht es für die Geschichts- sowie auch für die Literaturwissenschaft zu einem überaus relevanten Thema. Obwohl die neueren Philologien ihre Untersuchungsgegenstände nach wie vor nach nationalen Kategorien ordnen, gewinnen transnationale und transkulturelle Zugänge an Bedeutung. Die älteren Epochen liefern zusätzliche Argumente. Im kulturell heterogenen Großfürstentum Litauen wurde in verschiedenen Sprachen geschrieben (Kirchenslawisch, Ruthenisch, Latein, Polnisch, Litauisch usw.); in der Lithuanistik und Belarussistik hat sich für die ältere Literatur daher ein mehrsprachiger Kanon etabliert. Allerdings wird die Literaturgeschichte nach wie vor national definiert – als „altlitauisch“, „altbelarussisch“. Der Workshop wählte mit der Entscheidung für einen historischen Bezugsraum eine Alternative zu solchen Projektionen. Er verfolgte das langfristige Ziel, das Großfürstentum Litauen als Untersuchungsgegenstand innerhalb der Auslandsslawistiken und v. a. innerhalb der deutschsprachigen Community stärker zu verankern. Außerhalb der Nachfolgestaaten des Großfürstentums und Polens gibt es in den Literaturwissenschaften so gut wie keine Forschung.

Der Workshop setzte zum einen auf den interdisziplinären Dialog zwischen Literatur-, Sprach- und Geschichtswissenschaft, zum anderen auf den Austausch mit Wissenschaftsgemeinschaften, in denen das Großfürstentum Litauen und seine Literatur und Kultur weit besser erforscht sind. Durch die festgelegte Erweiterung um „Nachbarregionen“ wurde einerseits zu Vergleichen sowie Perspektivwechseln aufgerufen und die kulturellen Vernetzungen betont. Andererseits war diese Ausweitung auch eine pragmatische Entscheidung, um KollegInnen einzubinden, deren Forschung anschlussfähig ist. Ein gemeinsamer Nenner wurde mit Rückgriff auf das Paradigma „Raumforschung“ bestimmt. Die beiden Wortverbindungen „Umkämpfte Räume und symbolische Landschaften“ schlugen zwei Ansatzpunkte zur Untersuchung des „gemachten Raumes“ vor: zum einen die Analyse von Raum-Konstruktionen im Spannungsfeld politischer oder konfessioneller Diskurse, zum anderen die Untersuchung der in imaginären Topographien angelegten symbolischen Bedeutungen. Ergänzend kamen klassische raumbezogene Themen der Sprachwissenschaft hinzu: Toponyme, diatopische Sprachvarietäten. Es wurde ein breites Spektrum von Fragen und Methoden vorgestellt. Die Beiträge beschäftigten sich mit (literarischen) Texten, aber auch mit Bildern, Karten und Namen.

Nach der Begrüßung durch Marion Rutz und einer theoretischen Einführung durch Zhanna Nekrashevich-Karotkaja begann der Workshop mit einem Panel zu „Namen und Politik“. Der Linguist SERGEJUS TEMČINAS (Vilnius) eröffnete mit einer etymologischen Dekonstruktion des für das Selbstverständnis des litauischen Adels überaus einflussreichen Herkunftsmythos. Dieser definierte den Adel seit dem 16. Jahrhundert als Nachfahren von Patriziern, die aus den antiken Rom geflohen seien. Der Name des legendären Anführers Palemon geht auf einen Ortsnamen zurück. Laut Temčinas stehe hinter Palemon Pa-nemun-ė, (Tal des Flusses Nemun-as / Niemen / Memel). Den Konsonantenwechsel n > l erklärte er als Einfluss des Deutschen, wie bei Nemen > Memel, der zeitlich vor der Niederlage bei Tannenberg und dem Rückzug des Ordens aus dem Memelgebiet zu datieren sei. Das fremde, „römische“ Element enthält also eigentlich eine Spur deutsch-baltischer Kontakte.

ANTI SELART untersuchte den Umgang mit Toponym-Varianten in mehrsprachigen Regionen am Beispiel Livland (heute Estland und Lettland). Im Unterschied zu Praktiken des 20. Jahrhunderts, in dem Okkupationen und Unabhängigkeiten umfassende Umbenennungskampagnen mit sich brachten, waren Ortsnamen in der Frühen Neuzeit nicht symbolisch aufgeladen. Varianten existierten nebeneinander und wurden in Quellen häufig parallel angeführt. Die Praxis der russischen (moskowitischen) Verwaltung nach der Eroberung Livlands 1558 zeige, dass die alltägliche Verwendung deutscher oder estnisch-lettischer Namen primär von den sozialen Umständen der Kommunikationssituation bedingt gewesen sei.

Im zweiten Panel folgten Vorträge von zwei Osteuropahistorikern und einer Literaturwissenschaftlerin über „Litauischen Räume“. STEFAN STRIEGLER (Greifswald) erweiterte seine Forschung zum unwirtlichen und kaum besiedelten „Niemandsland“ zwischen den Gebieten des Deutschen Ordens und des Großfürstentums Litauen auf die Frühe Neuzeit. Nach einer Einführung zur „Grossen Wildnis“ stellte er den autodidaktischen Kartographen Caspar Henneberger vor, der 1567 bzw. 1595 eine Karte Preußens samt Erläuterungen publizierte. Der lutherische Pastor sammelte auf zahlreichen Reisen Daten und Informationen. Trotz dieser für seine Zeit modernen Feldforschung wurde seine Darstellung stark von der historiographischen Tradition geprägt. Henneberger unterlegte seine Kartierung der topographischen Gegenwart mit Rückgriffen auf mittelalterliche Narrative des Kampfes zwischen Kreuzrittern und Heiden, die schon lange passé waren.

MARION RUTZ (Passau) nahm sich einer Frage an, die für Konzeptionen einer Literaturgeschichte des Großfürstentums Litauen überaus relevant ist: das Problem der variablen Dimensionen des Gebiets, auf den man diese Literatur bezieht. Im Jahr 1569 wurde die Grenze zwischen dem polnischen und dem litauischen Reichsteil verschoben, das Großfürstentum schrumpfte um über ein Drittel. Der Blick in die Quellen offenbarte, dass es sich um eine politische Strategie handelte, die den Widerstand der litauischen Magnaten bei den Verhandlungen über die Union brechen sollte. Beide Seiten behaupteten dabei, dass die umstrittenen Territorien (Wolhynien, Podlachien, Gebiet um Kiew) schon immer polnisch bzw. litauisch gewesen seien. Rutz verfolgte die Spuren dieser Kontroverse in literarischen und historiographischen Texten der folgenden Jahrzehnte: Klonowics Roxolania, Radvanus’ Epos Radivilias, Stryjkowskis O początkach, wywodach etc.

MATHIAS NIENDORF (Greifswald) rundete das Panel mit einem Überblick über die wichtigsten Ansätze der geschichtswissenschaftlichen Forschung zu den Raumkategorien Litauen und Rus’/Ruthenien ab. Er motivierte u.a. dazu, sich nicht ausschließlich auf die Begrenzungen von Räumen zu beschränken, sondern danach zu fragen, wie diese „Container“ im Innern strukturiert seien und inwiefern ihre Grenzen überschritten würden. Er riet, Raumentwürfe aus literarisch-historiographischen Texten kritisch zu betrachten und mit Informationen aus seriellen Quellen abzugleichen, die näher an die Realität heranführen.

Das dritte Panel fokussierte auf die mehrheitlich ostslawisch geprägten Gebiete des Großfürstentums Litauen. DAVID FRICK (Berkeley) schlug die Brücke von Räumen zu raumbezogenen Identitäten. Er analysierte die teilweise widersprüchlichen Definitionen von Ruthenus, vor allem im Werk von Meletij Smotrickij. Besonders hinsichtlich der Frage, welche Rolle die konfessionelle Zugehörigkeit spiele und ob man „by blood and birth“ Ruthene sein könne, vertrat Smotrickij verschiedene Meinungen. ANGELINA GERUS (Minsk) suchte nach Vorläufern des modernen Politonyms „Belarus/Weißrussland“. Sie navigierte zielsicher durch die Forschung und stellte die wichtigsten Stellen aus verschiedenen geographisch-ethnographischen Traktaten des 16. Jahrhundert vor. Sie betonte, dass Miechowita, Jovius, Münster, Kromer und Stryjkowski unterschiedliche Lokalisierungen dieses Gebiets und seiner Bewohner vornahmen, und veranschaulichte die komplexen Zusammenhänge mit Hilfe historischer Karten.

Das vierte Panel begann mit ANASTASIYA DAVYDAVA (Minsk). Sie behandelte drei im Kontext von Eliasz Pielgrzymowskis Reise im Gefolge von Lew Sapieha ins feindliche Moskau (1600/1601) entstandene Texte. Sie konzentrierte sich auf die in den bereisten Raum hineinprojizierten Ansprüche auf das zwischen beiden Mächten umstrittene Gebiet und auf die Legitimität der polnisch-litauischen Herrschaft.

ELEONORA BUOŽYTĖ (Vilnius) beschäftigte sich mit Mikołaj Krzysztof Radziwiłłs Pilgerschaft nach Jerusalem in den Jahren 1581–1584. Zwanzig Jahre später erschien der Bericht als Buch, das mehrere Auflagen und Übersetzungen erlebte. Buožytė interessierten v. a. die als Anhang ergänzten Stiche, die eine sehr genau Darstellung der Grabeskapelle liefern. Dieses Bildmaterial wurde aus einem anderen Jerusalembericht kopiert und sollte das Buch wohl konkurrenzfähig machen. Die an der Herausgabe von Radziwiłłs Hierosolymitana peregrinatio beteiligten und international vernetzten Personen veranlassten die Ergänzung um Aufrisse der Kirche sowie eine Darstellung des Kalvarienbergs, wohl um der frommen Leserschaft einen möglichst genauen Nachvollzug (ein Reenactment?) der Passion Christi zu ermöglichen.

Das fünfte Panel zeigte, wie politische und sakrale Ideen auf Räume projiziert werden. ZHANNA NEKRASHEVICH-KAROTKAJA (Minsk) suchte in fünf neulateinischen Epen (Bellum Pruthenum, Radivilias, Carmen de bisonte, Roxolania sowie im Idyllion Patria von Caspar Peuker) nach landschaftlichen Beschreibungen, in denen gesellschaftlich-politische Diskurse hervortreten. In Anlehnung an Curtius’ Forschung zum locus amoenus (angenehmen Ort), einem festen Motivkomplex, der die literarischen Naturdarstellungen von der Antike bis in die Frühe Neuzeit prägte, nannte sie diese spezifische Verbindung von Raumdarstellung und gesellschaftlichen Diskursen civitas amoena (angenehme Stadt bzw. angenehmer Staat).

SIGITAS NARBUTAS sprach über Ioannes Radvanus’ Epithalamium, das anlässlich der Hochzeit von Christophor Dorohostayski und Sophia Chodkiewicz im Jahr 1590 entstand. Radvanus nutzte den klassischen Bericht, in dem Götterbote Merkur von den Gegenden erzählt, die er überflogen habe, zu einer Vergegenwärtigung der desaströsen Lage Europas in den Jahren 1588–1589. Das lateinische Hochzeitsgedicht beinhaltet eine Gesamtschau, die zeigt, inwieweit die europäische Tagespolitik mitverfolgt wurde, und wie nahe der Dichter an solchen aktuellen Informationen war.

ONA DAUKŠIENĖ (Vilnius) interessierte sich für die Abbildung sakraler Inhalte, d. h. die materielle Fixierung des Immateriellen. Sie wies grundsätzlich auf die Analogie zur Karte hin, die ebenfalls etwas eigentlich Unsichtbares (bzw. Unüberschaubares) zu Papier bringe. Ihr Beispiel war ein Gesamtkunstwerk aus Emblemen, Gedichten und einer emblematischen Karte, die den Lebensweg des Hlg. Stanislaus Kostka nachzeichnen. Dieses “Karte“ („Tabula Geographica…“) genannte Ensemble stammt aus einem Manuskript vom Ende des 17. Jahrhunderts aus dem Jesuitenkolleg in Kražiai. Kostka war der erste jesuitische Heilige polnischer Herkunft; der brennende Wunsch des 14-Jährigen, in den Orden einzutreten, motivierte ihn zu einer Wanderschaft durch halb Europa. Die besagte Karte verbindet die entbehrungsreiche reale Reise mit der Deutung als geistigen Aufstieg.

Im Rahmen von Panel 6 gaben zwei Philologen aus Vilnius und Krakau Einblicke in ihre aktuellen Forschungsprojekte, die sich bei der propagandistischen Verwertung des Siegs der polnisch-litauischen Armee über die Moskowiter bei Orša im Jahr 1514 trafen. MINTAUTAS ČIURINSKAS (Vilnius) suchte im überaus reichen Bestand an diplomatisch-propagandistischen Texten sowie in deutschsprachigen Drucken, die Sensationsnachrichten lieferten, nach Informationen zur Lage und Topographie des Schlachtfelds. In den propagandistischen Erfolgsmeldungen spielen genaue Ortsangaben keine Rolle; dem ausländischen Publikum waren offenbar nur grobe Landmarken wie der Fluss Dnepr und die Stadt Smolensk ein Begriff. Allein die (deutschsprachigen) Drucke bemühten sich um Details. Für Čiurinskas zeigen die Quellen, dass unter den Autoren kein Einheimischer war, der dem Großfürstentum als Handlungsort größere Relevanz zugeschrieben hätte.

JAKUB NIEDŹWIEDŹ (Krakau) analysierte die Darstellung der Schlacht bei Orša auf einem Holzschnitt (1515) und vier historischen Karten. Im Zentrum standen die historischen Karten, die, ebenfalls propagandistische Inhalte enthalten. Noch Jahrzehnte später verzeichneten sie den Schauplatz des großen Siegs und verliehen dem Ereignis durch textuelle Kommentare unterschiedliche Bedeutungen – dynastische Propaganda (Bernard Wapowski, 1526), ruthenisch-moskowitischer Gegensatz (Anton Wied, 1556), republikanischer Diskurs (Stanisław Sarnicki, 1585), Ruhm des Großfürstentums (Radziwiłł-Karte, 1613).

Das siebte Panel sammelte linguistische Expertise. IRINA PODTERGERA (Heidelberg) stellte Beispiele aus dem umfangreichen Briefkorpus des nach Moskau migrierten Simeon Polockij vor, in denen sich mehrere Sprachen mischen, und kommentierte ihren Entstehungshintergrund – Überlegungen zur Wahl eines Nachfolgers auf dem polnisch-litauischen Thron 1668/69. ELIAS BOUNATIROU (Bern) verdeutlichte anhand einer Übersetzung eines Katechismus ins Kirchenslawische den hybriden Charakter der ruthenischen Schriftkultur. Dies zeige sich auch in kirchenslavischen Texten. Während deren sprachliche Hybridität – die Frequenz polnischer, ostslawischer, lateinischer Elemente – von der Forschung oft als fehlerhafte Abweichung gewertet wurde, sei jedoch davon auszugehen, dass damals ein anderes Verständnis der Norm vorlag. In Bezug auf die Lexik spielten Fragen der genetischen Provenienz eine geringe Rolle; „Polonismen“ oder „Latinismen“ seien auch nicht unbedingt mit konfessionellen Konnotationen belegt gewesen.

In Nachbarregionen des Großfürstentums führte Panel 8 zu „Symbolischen Topographien“. ALOIS WOLDAN (Wien) und GALYNA SPODARETS (Passau) beschäftigten sich mit Texten, die in der Regel in den altukrainischen Kanon eingeordnet werden. Woldan stellte eine Reihe von um 1600 geschriebenen Texten vor, die von der Stadt Lemberg/Lwów/Lviv handeln, einem Zentrum der historischen Region Rotruthenien (Czerwona Rus’). Die behandelten Texte sehen in der ethnisch-konfessionellen Vielfalt ein Spezifikum der Stadt. Dass sie auf Ruthenisch, Latein (Sebastian Fabian Klonowic, Jan Alpnek) und Deutsch (Martin Gruneweg) verfasst wurden, zeigt die Mehrsprachigkeit der Einwohnerschaft. Galyna Spodarets wählte mit dem neulateinischen Gedicht Camoenae Borysthenides (Musen des Dnipro) einen auf Kiew fokussierenden Text aus. Er entstand 1620, vor dem Verlust der linksufrigen Ukraine an das Russische Reich, und konzipiert die Kiewer Geschichte als Teil der Geschichte des polnisch-litauischen Reiches. Bei den eine Generation später ein Lob der Stadt anstimmenden orthodoxen Autoren wird diese Verbundenheit mit der Rzeczpospolita verschwunden sein.

Der Workshop wurde durch die Fritz Thyssen Stiftung ermöglicht.

Konferenzübersicht:

1. Names and Politics

Sergejus Temčinas (Vilnius): Teutonic or Lithuanian. Appropriating Contested Space in the Ethnogenetic Legend of Palemon

Anti Selart (Tartu): The Social and Political Context of the Usage of Multilingual Place-Names in Early Modern Livonia

2. Lithuanian Spaces

Stefan Striegler (Greifswald): “Die Grosse Wildnis” (Wielka Puszcza) in Geographic Descriptions of Lithuania (15th–16th Century). Between Local Knowledge and Translocal Construction

Marion Rutz (Passau): The Relocation of the Polish-Lithuanian Interior Border in 1569. Significance and Traces in Literature

Mathias Niendorf (Greifswald): Die Rus’ und Litauen. Zum Wandel zweier Raumkategorien im Großfürstentum Litauen

3. Rus’, Ruthenia, Russia (Alba)

David Frick (Berkeley): Among the Nations. The Coasts of Ruthenia

Angelina Gerus (Minsk): Russia Alba / Ruś Biała as Contested Space in Latin and Polish Texts from the 16th Century

4. Travelling in Foreign Spaces

Anastasiya Davydava (Minsk): Symbolic Landscapes in Eliasz Pielgrzymowski’s Legation to the Grand Duke of Moscow (1601–1604)

Eleonora Buožytė (Vilnius): Geographia Sacra in Word and Image. The Pilgrimage to Jerusalem (1601) of Mikołaj Krzysztof Radziwiłł the Orphan

5. Spatial Concepts

Zhanna Nekrashevich-Karotkaja (Minsk): Locus amoenus als civitas amoena. Raumkonzepte in konkurrierenden Diskursen bei ost- und ostmitteleuropäischen Autoren des 16. Jahrhunderts

Sigitas Narbutas (Vilnius): Contested Images of Europe in the Epithalamium by Ioannes Radvanus (1590)

Ona Daukšienė (Vilnius): Mapping the Sacred Life. Tabula geographica itinerum S. Stanislai Kostka in the Kražiai Jesuit College Manuscript (1699)

6. Orsha on (Mental) Maps

Mintautas Čiurinskas (Vilnius): How to Determine the Place of the Victory at Orsha (1514) for Italians? Problems and Solutions in Early Modern Victory Propaganda and Occasional Literature

Jakub Niedźwiedź (Kraków): The Hundred Years’ Battle. The Victory of Orsha (1514) as a Cartographical Fact

7. Language Encounters and Spatial Relations

Elias Bounatirou (Bern): The Jesuitic Church Slavonic Catechism of 1585 as a Place of the Encounter of East and West

Irina Podtergera (Heidelberg): Sprache und Raum. Polnische Texte aus der Feder eines ruthenischen Kopisten

8. Symbolic Topographies

Alois Woldan (Wien): Polyphonie im Stadttext von Lemberg in der Frühen Neuzeit

Galyna Spodarets (Passau): The Dnieper River between Slavia Latina and Slavia Orthodoxa. From Dąbrowski’s Camoenae Borysthenides to Prokopovich’s Laudatio Boristhenis

Recapitulation: Ona Daukšienė, Jakub Niedźwiedź, Stefan Striegler


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