Rezensionen in der digitalen Transformation. Diskussion von H-Soz-Kult, VHD und dem 4memory Konsortium

Rezensionen in der digitalen Transformation

Veranstalter
H-Soz-Kult Redaktion; VHD; 4memory Konsortium
PLZ
80539
Ort
digital (München)
Land
Deutschland
Vom - Bis
05.10.2021 -
Von
Redaktion H-Soz-Kult

Wie verändert die digitale Transformation das geschichtswissenschaftliche Rezensionswesen? Dieser Frage geht eine von H-Soz-Kult, dem VHD und dem 4memory Konsortium initiierte Diskussion auf dem Historikertag 2021 nach. Außerdem finden Sie H-Soz-Kult und die Clio-online Partnerprojekte auf der virtuellen Fachausstellung. Wir laden Sie herzlichst zu unseren Veranstaltungen ein!

Rezensionen in der digitalen Transformation

Diskussion von H-Soz-Kult, VHD und 4memory Konsortium

Als traditionsreiche Gattung der wissenschaftlichen Kritik sind Rezensionen von hoher Bedeutung für den Diskurs in den Geschichtswissenschaften. Rezensionen machen Forschung sichtbar, geben Orientierung und lenken Aufmerksamkeit, Expert:innen formulieren in ihnen wissenschaftliche Kritik und ordnen vorgelegte Ergebnisse in größere Zusammenhänge ein. Rezensionen sind öffentlicher Austragungsort für epistemologische, geschichtspolitische, methodische Debatten und nicht zuletzt kommt ihnen eine Rolle bei der Zuweisung von Reputation und für Grenzziehungen im Fach zu.

Die derzeitigen strukturellen Veränderungen im Wissenschaftssystem, insbesondere die digitale Transformation, betreffen das Rezensionswesen tiefgreifend. Im Fach zeichnet sich immer deutlicher ab, dass in den tendenziell an Bedeutung gewinnenden numerischen Erfassungssystemen wissenschaftlicher „Produktivität“ und „Leistung“ Rezensionen häufig keine Rolle spielen bzw. überhaupt nicht erfasst werden. Die kritische Qualitätskontrolle in Form von Rezensionen konkurriert zudem zunehmend mit anderen, oft anonymen und nicht-öffentlichen Formen der Begutachtung in unterschiedlichen Stadien des Forschungsprozesses. Wie muss das Genre der Rezension sich an veränderte Anreizsysteme anpassen und wie lassen sich die Anreize, eine Rezension zu verfassen erhöhen?

Der digitale Wandel veränderte und verändert sowohl die Formen, in denen wissenschaftliche Ergebnisse zugänglich gemacht werden, als auch deren kritische Einordnung. Insbesondere werden digitale Ressourcen wie Fach- oder Themenportale, digitale historische Editionen, Textkorpora, Forschungsdatensammlungen, Bild-, Ton oder Filmdatenbanken, aber auch Software oder digitale Werkzeuge bisher gar nicht oder nur selten rezensiert. Während es sich bei traditionellen Forschungspublikationen meist um abgeschlossen Werke handelt, sind digitale Ressourcen nicht statisch, sondern wandelbar, oft prozesshaft und nicht abgeschlossen. Doch auch unabgeschlossene Forschungsprozesse können bereits öffentlich sichtbar gemacht werden.

Zudem sind Öffentlichkeiten und Zielgruppen heterogener geworden, worauf sich auch die fachimmanente Wissenschaftskommunikation einstellen muss. Wie verändert Digitalisierung die Formate und Funktionen von Rezensionen? Wie ändern sich Expertenkulturen und Formen der Kritik? Wie sieht ein adäquates Rezensionswesen für die heterogenen Publikationsformate im Digitalen aus? Brauchen wir neue Standards für die öffentliche Sichtbarmachung von Forschung – und ihre Bewertung und Qualitätskontrollen? Wie sollen Rezensent:innen mit dynamischen Datenpublikationen oder mit Algorithmen, die zu Scriptsammlungen oder Apps geronnen sind, umgehen? Welche Publikationsorte spielen eine Rolle, und welche (digitalen) Infrastrukturen brauchen wir in Zukunft für ein umfassendes Rezensionswesen?

Diesen und weiteren Fragen wollen wir in der Podiumsdiskussion nachgehen. Das Podium wird versuchen, mit kurzen Impulsvorträgen in das Problemfeld einzuführen und nach einer knappen Diskussionsrunde auf dem Podium in den offenen Austausch mit dem Publikum übergehen.

Dienstag, 5. Oktober, Beginn: 18:45, Ende: 20:30
https://www.historikertag.de/Muenchen2021/sektionen/rezensionen-in-der-digitalen-transformation-ein-diskussionsforum-von-h-soz-kult-vhd-und-dem-nfdi4memory-konsortium/

Moderation / Leitung:
Jürgen Dinkel, Universität Leipzig / Rüdiger Hohls, HU Berlin / Claudia Prinz, HU Berlin

Panelteilnehmer:innen:
Katja Castryck-Naumann, GWZO Leipzig
Niels Eichhorn, Middle Georgia State University
Timo Luks, Universität Gießen
Patrick Sahle, Bergische Universität Wuppertal
Thomas Werneke, HU Berlin

H-Soz-Kult und Clio-online auf der Virtuellen Fachausstellung des Historikertags 2021

Besuchen Sie H-Soz-Kult sowie die Partnerprojekte des Clio-online Verbunds auf der virtuellen Fachausstellung in der Konferenzplatttform zum Historikertag 2021 unter https://www.historikertag.de/Muenchen2021/ausstellerliste/ (Anmeldung für den Historikertag erforderlich!)

Dort stehen die Redaktionen der jeweiligen Online-Angebote zu den angegebenen Zeiten für Ihre Fragen und als Ansprechpartner bereit.

Mo., 4.10., 11–13 Uhr Zeithistorische Forschungen
Mo., 4.10., 13–15 Uhr H-Soz-Kult Redaktion

Di., 5.10., 11–13 Uhr Connections. A Journal for Historians and Area Specialists
Di., 5.10., 13–15 Uhr zeitgeschichte-online und Docupedia-Zeitgeschichte

Mi., 6.10., 11–13 Uhr H-Soz-Kult Rezensionsredaktion
Mi., 6.10., 13–15 Uhr Zeithistorische Forschungen und H-Soz-Kult

Do., 7.10., 11–13 Uhr Themenportal Europäische Geschichte
Do., 7.10., 13–15 Uhr Clio-online

Kontakt

Redaktion H-Soz-Kult

hsk.redaktion@geschichte.hu-berlin.de

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