Thomas Urban, Organisationsbüro des 54. Deutschen Historikertages 2023, Universität Leipzig
Afroglobale Geschichte der Gegenwart (Beiträge zur Theorie der Globalgeschichte)
(Sektionsleitung: Joël Glasman / Cassandra Mark-Thiesen)
Joël Glasman (Bayreuth): Einführung: Was heißt „Afroglobale Geschichtsschreibung“?
Robert Heinze (Paris): Globalgeschichte, aus der Peripherie geschrieben: Samir Amin und der Begriff des Eurozentrismus
Katharina Oke (Graz): Global history of Information Infrastructures in Lagos
Sarah Bellows-Blakely (Berlin): Erasures, Silencing, and Frictions in Afroglobal Histories
Yacouba Banhoro (Ouagadougou): Politische Krisen in der ECOWAS und Globalisierung
Citizen Science und die historischen Fakten
(Sektionsleitung: Martin Munke / Stefan Wiederkehr)
Ulrike Jureit (Hamburg): Fiktion des Faktischen. Bedeutungsgenerierung und Authentizitätsanspruch im Reenactment
Hendrikje Carius (Erfurt/Gotha): Citizen Scientists gestalten historische Ausstellungen. Praktiken und Perspektive
Thekla Kluttig (Leipzig): 5000 Testamente. Besserer Zugang zu Archivgut via Citizen Science?
Stefan Wiederkehr (Zürich): Citizen Scientists für die Forschung transkribieren lassen: Chancen und Risiken
Martin Munke (Dresden): Landesgeschichte, Citizen Science und das Wikiversum. Ansätze, Möglichkeiten und Herausforderungen
Die Konstruktion antijüdischer „Fakten“: Die Sprache des Antisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert
(Sektionsleitung: Nicolas Berg / Mona Körte)
Mona Körte (Bielefeld): Kollektivsingulare in der Sprache des Antisemitismus
Nicolas Berg (Leipzig): Der Berliner Antisemitismusstreit 1879/80 als Sprachereignis: Eine Neubetrachtung
Katharina Krčal (Wien): Diffamierungsvokabeln aus der Insektenkunde: Der Mimikry-Begriff in antisemitischen Texten des frühen 20. Jahrhunderts
Uffa Jensen (Berlin): Kollektivschuld zurückweisen. Über die emotionalisierte Sprache des Antisemitismus nach der Shoah
Heidrun Deborah Kämper (Mannheim): Kommentar
Fragile Akten? Herausforderungen von (digitaler) Überlieferungsbildung und Faktizität
(Sektionsleitung: Anja Kruke / Ewald Grothe)
Anja Kruke (Bonn): Einführung: Herausforderungen von (digitaler) Überlieferungsbildung und Faktizität
Ewald Grothe (Gummersbach/Wuppertal): Fakten oder Fakes? Fälschung und Verfälschung bei analogen und digitalen Quellen
Peter Worm (Münster): Archive und ihr Umgang mit elektronischer Überlieferung: digitale Demenz verhindern und aussagekräftige Quellen sichern
Andreas Marquet (Bonn): Von digitalen Objekten zu Archivgut: „Uneindeutigkeit“ in der digitalen Überlieferungsbildung
Marcus Feldbrügge (Münster): Über die Immersion und ihr geschichtswissenschaftliches Erkenntnispotenzial
Malte Thießen (Münster): Die Geschichte des 21. Jahrhunderts schreiben lernen: Welche digitale Überlieferung braucht zeithistorische Forschung?
Fakten zwischen historischer Forschung und Vergangenheitsaufarbeitung: „Commissioned history“ und Wissensproduktion für die und mit der Öffentlichkeit
(Sektionsleitung: Stephan Scheuzger / Annette Weinke)
Stephan Scheuzger (Gamprin-Bendern/Zürich): Denen eine Stimme geben, die keine Stimme gehabt haben? Die Bedeutung von Zeugnissen in der Produktion und Präsentation von Wissen über die Vergangenheit durch Wahrheitskommissionen
Annette Weinke (Jena): Doing History, Performing Authenticity: Die Rolle von Aktivisten-Historikern und Opferzeugen in den Bundestagskommissionen zu Geschichte und Folgen der SED-Diktatur (1992–1998)
Loretta Seglias (Wädenswil): In Zusammenarbeit mit den Betroffenen? – Die Arbeit der Unabhängigen Expertenkommission Administrative Versorgung in der Schweiz (2014–2019)
Klaus Große Kracht (Hamburg): Historische Aufarbeitung zwischen wissenschaftlichen Ansprüchen und öffentlicher Erwartung. Die fragile Faktizität des sexuellen Kindesmissbrauchs in der katholischen Kirche
Sonja Matter (Bern/Fribourg): Kommentar
Fragile Fakten in den digitalen Geschichtswissenschaften: Fakes und Fehler oder Risiko und Chance?
(Sektionsleitung: Charlotte Schubert / Christoph Schäfer; Christoph Schäfer (Trier) / Charlotte Schubert (Leipzig): Moderation)
Roger Berger (Leipzig)
Mareike König (Paris)
Werner Riess (Hamburg)
Leif Scheuermann (Trier)
Silke Schwandt (Bielefeld)
Wolfgang Spickermann (Graz)
Pascal Warnking (Trier)
Sozialfiguren – eine gesellschaftliche Erscheinungsform zwischen Faktizität und Fiktion im 20. Jahrhundert
(Sektionsleitung: Maren Möhring / Annelie Ramsbrock)
Annelie Ramsbrock (Greifswald): Der Süchtige. Zur sozialen Kartografie einer globalen Figur
Detlef Siegfried (Kopenhagen): Der Mitläufer. Ambivalenzen des Konformismus
Svenja Goltermann (Zürich): Opfer. Zum historischen Wandel einer prekären Figur
Laura Haßler (Potsdam): Die Vorzeigefrau. Frauen in rechtsnationalistischen Organisationen der Bundesrepublik zwischen Agency und Instrumentalisierung
Jan Müggenburg (Lüneburg): Der Pflegefall. Zur medientechnologischen Konstruktion einer Sozialfigur
Unsicherheit und Handlungsmacht: Gerüchte als historische Ereignisse in Europa und Nordamerika
(Sektionsleitung: Sebastian Jobs / Carolin Mezger)
Felix Berge (Berlin/München): Funktionen und Folgen der „Gerüchtemacherei“ in der nationalsozialistischen Mehrheitsgesellschaft im Zweiten Weltkrieg
Katrin Horn (Bayreuth): Said to be – Schreiben über Gerüchte, Vorurteile und Vorwürfe
Olaf Stieglitz (Leipzig): Bettgeflüster – Sexuelle Gerüchte und ihre produktive Rolle für eine Kulturgeschichte der USA nach 1945
Die Transferdimension(en) des Historischen: Theoretische, didaktische, geschichtskulturelle und hochschulpolitische Perspektiven
(Sektionsleitung: Johannes Jansen)
Stefan Haas (Göttingen): Transfer (nicht nur) als historiographische Forschungskategorie
Johannes Jansen (Münster): Transfer als (implizites?) geschichtsdidaktisches Paradigma
Christoph Kühberger (Salzburg): Geschichtskultureller Transfer – Zur Rezeption von geschichtlichen Angeboten
Simone Mergen (Bonn): Erste Begegnungen mit Geschichte – Museen als Orte der Transferpraxis am Beispiel der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Christine Radtki-Jansen (Bonn): Wissenschaft ohne Impact? Wie die Geschichtswissenschaft zur universitären Leistungsdimension „Transfer“ beiträgt
Fiktionalisierung – Manipulation – Instrumentalisierung. Der Umgang mit historischen Fakten in den Quellen der frühen bis hohen Kaiserzeit
(Sektionsleitung: Antonietta Castiello / Alexander Free / Michael Zerjadtke)
Michael Zerjadtke (Hamburg): Rhetorik, Wahrheit und das Schreiben von Geschichte
Antonietta Castiello (Oxford/Oldenburg): Vom Brudermörder zum „Opfer“: die Neuformung der Figur Romulus und der Legende der Gründung Roms zur Augusteische Zeit
Consuelo Martino (Edinburgh): The last option or a pondered choice? Suetonius, Tacitus and material culture on the accession of Tiberius
Alexander Free (München/Yale): Eine Alternative zu gängigen Darstellungen – Appians Römische Geschichte