Vortrag: Albert Gouaffo. Wenn das Kolonialerbe zum postkolonialen Eigentum wird

Vortrag: Albert Gouaffo. Wenn das Kolonialerbe zum postkolonialen Eigentum wird

Veranstalter
Prof. Dr. Stefanie Michels, Lehrstuhl "Europäische Expansion", Institut für Geschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Veranstaltungsort
Haus der Universität, Schadowplatz 14, 40212 Düsseldorf
Ort
Düsseldorf
Land
Deutschland
Vom - Bis
18.07.2014 - 18.07.2014
Von
Ulrike Hamann

Wenn das Kolonialerbe zum postkolonialen Eigentum wird.
Überlegungen zur deutschen kolonialen Literatur als deutsch-kamerunische Literatur des kolonialen Zeitalters.

Albert Gouaffo ist Associate Professor für Germanistik an der Universität Dschang in Kamerun. Seine Arbeiten zur kolonialen Verflechtungsgeschichte und kollektivem Gedächtnis der afrikanischen Diaspora in Deutschland sind insbesondere durch sein 2007 erschienenes Buch Wissens- und Kulturtransfer im kolonialen Kontext: Das Beispiel Kamerun-Deutschland (1884-1919) bekannt geworden. Die konstitutive Wirkung der kolonialen Verbindung auf die jeweils andere Gesellschaft wird in seinen systematischen Studien besonders deutlich.
In dem Vortrag widmet sich Albert Gouaffo der Frage der Verortung der in der deutsch-kamerunischen Kolonialzeit entstandenen Literatur. Handelt es sich um afrikanische oder europäische Literatur und ist der Versuch solcher Einordnung überhaupt angemessen?
Wenn von afrikanischer Literatur die Rede ist, ist damit oft die Literatur afrikanischer AutorInnen nach der Kolonialzeit gemeint. Dazu kommt die Literatur der Diaspora, von postkolonialen MigrantInnen in den jeweiligen Kolonialländern. Dabei wird die so genannte koloniale Reise- bzw. Erkundungsliteratur übersehen, die von Angehörigen der Kolonialländer in den Kontaktzonen und Begegnungsräumen der Kolonien zustande kam (Reisetexte, Gedichte, Romane, Tagebücher, Theaterstücke).
Welchem literarischen Feld gehören diese Texte heute an – dem jeweiligen afrikanischen oder europäischen? Was bestimmt die Identität oder die Lokalität eines literarischen Textes – die Herkunft seines Autors/seiner Autorin oder die Lokalität bzw. die Textur des Textes selbst? Im Zentrum der Überlegungen steht die Frage der Kanonbildung in der Literatur der Kolonialzeit heute. Ist diese überhaupt noch national zu fassen oder als Literatur der verwobenen globalen Beziehungen zu denken? Der Vortrag fragt anhand von literarischen Texten aus der deutschen Kolonialzeit nach der Beziehung dieser Literatur zum historischen und kulturellen Erbe sowie dem daraus entstehenden Kulturtransfer.

Programm

Ort: Haus der Universität, Schadowplatz 14, 40212 Düsseldorf, Eintritt frei
Datum: Freitag, 18.07.2014 (18.00 bis 20.00 Uhr)

Kontakt

Ulrike Hamann

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Institut für Geschichtswissenschaften Europäische Expansion

ulrike.hamann@uni-duesseldorf.de

http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/geschichte/lehrstuehle/europaeische-expansion-19-und-20-jahrhundert/aktuelles/kolonialerbe/
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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