Vampire. „Von den Blut-Saugern, so bekanntlich nach ihrem Tod umbher gehen“

Vampire. „Von den Blut-Saugern, so bekanntlich nach ihrem Tod umbher gehen“

Veranstalter
Schwabenakademie Irsee; Technische Universität Dresden
Veranstaltungsort
Schwabenakademie Irsee, Klosterring 4, 87660 Irsee
Ort
Irsee
Land
Deutschland
Vom - Bis
02.10.2014 - 04.10.2014
Deadline
01.10.2014
Von
Markwart Herzog

Wer heute nach Vampiren sucht, findet sie in Bestsellern und Blockbustern. Der Fürst der Finsternis glänzt im Licht der Öffentlichkeit – vor allem durch volle Kassen und hohe Quoten. Seine beständige Wiederkehr scheint gesichert, solange sie finanziellen Erfolg verspricht. Von der Angst, die der Vampir einst auslöste, ist nur noch wenig zu spüren. Sein brutales und blutiges Wesen hat sich in die verschiedensten Formate der medialen Unterhaltung verflüchtigt.

Die aktuelle Begeisterung für Vampire hat ihre Wurzeln im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts. In der damaligen Wissensordnung avancierte er zu einem realen Wesen. Später legten Autoren wie Bram Stoker den Grundstein für die bis heute andauernde Medienpräsenz des Ungeheuers.

Immer diente der Vampir als Projektionsfläche für Ängste oder Wünsche. Je nach Kontext wird er in Kunst und Literatur als Indikator politischer, religiöser, gesellschaftlicher oder psychischer Zustände inszeniert. Dabei spielt die sexuelle Anziehungskraft des Dämonischen eine wichtige Rolle.

Die Tagung will den düsteren Facettenreichtum dieser geheimnisvollen Gestalt von den volksreligiösen, medizinhistorischen und literarischen Wurzeln bis zu den neuesten popkulturellen Adaptationen ausleuchten.

Programm

Donnerstag, 2. Oktober 2014

18.30 Uhr
Beginn der Tagung mit einem gemeinsamen Abendessen

SEKTION I

20.00 Uhr: Öffentlicher Abendvortrag
Prof. Dr. Hartmut Böhme, Berlin: Der Vampir auf der Couch. Psychoanalyse des Vampirismus (mit Ausblicken auf Literatur und Film)

Freitag, 3. Oktober 2014

9.30 Uhr
Dr. Peter Mario Kreuter, Regensburg: Von „in Servien erzeigenden Blut-Saugern“ zum „wallachischen Moroi“. Zur Verortung des Vampirglaubens in der wissenschaftlichen Literatur des 18. Jahrhunderts

10.30 Uhr Kaffeepause

SEKTION II

11.00 Uhr
Apl. Prof. Dr. Bettina Gruber, Bochum: Ökologische Nische. Der Vampir in der Monster-Galerie der Moderne

12.00 Uhr Mittagessen

13.30 Uhr
Dr. Markwart Herzog, Irsee: Klosterführung mit Besuch der „Euthanasie“-Gedenkstätten

15.00 Uhr
Prof. Dr. Hubertus Kohle, München: „Idole der Perversion.“ Weibliche Vampire in der Kunst der frühen Moderne

16.00 Uhr Kaffeepause

16.30 Uhr
Prof. Dr. Thomas Hecken, Siegen: Pop-Vampire

17.30 Uhr
Prof. Dr. Martin Przybilski, Trier: Der Tyrann aus dem Osten – der walachische Woiwode Vlad III. Draculea im Spiegel deutscher Quellen des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit

SEKTION III

18.30 Uhr
Prof. Dr. Jürgen Müller, Dresden: Der Vampir als Volksfeind – das Motiv des Vampirs im frühen Spielfilm

19.30 Uhr Abendessen

Samstag, 4. Oktober 2014

9.30 Uhr
Dr. Markwart Herzog, Irsee: „Very British.“ Die Vampirfilme des Christopher Lee

10.30 Uhr Kaffeepause

11.00 Uhr
Prof. Dr. Katja Kanzler, Dresden: „Narrative Komplexität“ und der zeitgenössische amerikanische TV-Vampir

12.00 Uhr Schlussdiskussion

12.30 Uhr Mittagessen, Tagungsende, Abreise

– kleine Änderungen im Tagungsablauf vorbehalten –

Tagungsleitung
Dr. Markwart Herzog, Irsee.
Prof. Dr. Jürgen Müller, Dresden.

Veranstalter
Schwabenakademie Irsee.
Technische Universität Dresden.

Referierende
Prof. Dr. Hartmut Böhme, Humboldt-Universität Berlin, Institut für Kulturwissenschaft.
Apl. Prof. Dr. Bettina Gruber, Ruhr-Universität Bochum, Institut für Germanistik/Komparatistik.
Prof. Dr. Thomas Hecken, Universität Siegen, Germanistisches Seminar
Dr. Markwart Herzog, Direktor Schwabenakademie Irsee.
Prof. Dr. Katja Kanzler, Technische Universität Dresden, Institut für Anglistik und Amerikanistik.
Prof. Dr. Hubertus Kohle, Ludwigs-Maximilians-Universität München, Institut für Kunstgeschichte.
Dr. Peter Mario Kreuter, Institut für Ost- und Südosteuropaforschung, Regensburg.
Prof. Dr. Jürgen Müller, Technische Universität Dresden, Institut für Kunstgeschichte.
Prof. Dr. Martin Przybilski, Universität Trier, Institut für Germanistik.

Kontakt

Markwart Herzog

Schwabenakademie Irsee
Klosterring 4, 87660 Irsee
0049 (0)8341 906 661
0049 (0)8341 906 669
markwart.herzog@schwabenakademie.de

www.schwabenakademie.de
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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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