„Unser und unseres Reiches Stadt“ – Kaiser, Reich und Reichsstadt in der Interaktion

„Unser und unseres Reiches Stadt“ – Kaiser, Reich und Reichsstadt in der Interaktion

Veranstalter
Arbeitskreis „Reichsstadtgeschichtsforschung“ in Verbindung mit der Friedrich-Christian-Lesser-Stiftung, der Stadt Mühlhausen und dem Mühlhäuser Geschichts- und Denkmalpflegeverein e.V.
Veranstaltungsort
Puschkinhaus, Puschkinstraße 3, 99974 Mühlhausen
Ort
Mühlhausen (Thür.)
Land
Deutschland
Vom - Bis
16.02.2015 - 18.02.2015
Deadline
28.01.2015
Website
Von
Arbeitskreis "Reichsstadtgeschichtsforschung"

Städte der Könige und Kaiser, Akteure auf der Bühne der Reichstage, Glieder von Städtebünden, regionale Machtzentren - die Reichsstädte waren Teil höchst unterschiedlicher Interaktionsräume. Sie agierten als kleine Reichsstände auf regionaler Ebene ebenso wie als Mitgestalter des Reichs. Ihre Obrigkeiten suchten durch Bündnissysteme und informelle Kontakte ihre Handlungsspielräume gegenüber dem Stadtherrn zu vergrößern und waren zugleich auf Kaiser und Reich als Garanten ihrer Privilegien angewiesen.

Das Nebeneinander zwischen dem Reich der Institutionen und dem Reich als einem Beziehungsrahmen für föderale Zusammenschlüsse wurde in diesen reichsunmittelbaren urbanen Zentren ebenso fassbar, wie die oft spannungsreiche doppelte Zugehörigkeit der Reichsstädte zu regionalen und überregionalen Netzwerken. Sie waren beides: Kleine bis mittelgroße Reichsstände, die in Konkurrenz und Interaktion mit fürstlichen Obrigkeiten standen, und Teile des kaiserlichen Herrschaftsraumes.

In den Reichsstädten spiegelte sich das Reich der vielen Gesichter, der sich überlagernden Räume und Ordnungsmodelle wider. Die einzelnen Kontexte, in denen sie standen, diachron in den Blick zu nehmen, versprechen die oft monoperspektivischen Analysen zur reichsstädtischen Geschichte zusammenzuführen. Das Ziel einer solchen Neubetrachtung besteht darin, die Reichsstädte weder als isolierte Entitäten, noch als urbane Sonderfälle, sondern als wandlungsfähige Brennpunkte höchst verschiedener Raum- und Ordnungsvorstellungen zu interpretieren; sie in ihrem spezifischen regionalen Kontext ebenso ernst zu nehmen, wie als Mitgestalter auf den verschiedenen Foren des Reiches.

Programm

Montag, 16. Februar 2015, Puschkinhaus

13.00 Uhr Eröffnung

Moderation: Rolf Hammel-Kiesow (Lübeck)

13.15 Uhr Hartmut Semmler (Friedrichshafen)
„Bündnispolitik als Selbstbehauptungsstrategie – Die Bodenseestädte Buchhorn und Überlingen vom 14. bis zum 16. Jahrhundert“

14.00 Uhr Wolfgang Wüst (Erlangen-Nürnberg)
„Reichstage und Reichsstädte – Netzwerke in Süddeutschland im ausgehenden Mittelalter und in beginnender Moderne“

14.45 Uhr bis 15.15 Uhr – Pause

Moderation: Karel Halla (Cheb/CZ)

15.15 Uhr Thomas Schilp (Dortmund)
„Königliches Privileg gegen reichsstädtische Autonomie? Zu den Wirren um das Privileg Ludwigs IV. für Dortmund 1332“

16.00 Uhr Gudrun Litz (Ulm)
„Ulm und der Kaiser: Aspekte zum Verhältnis von Stadt und Reich im 16. Jahrhundert“

17.30 Uhr Besichtigung der Divi-Blasii-Kirche
Begrüßung durch Pfarrer Teja Begrich
Führung durch Friedrich Staemmler

19.00 Uhr Öffentliche Abendveranstaltung, Rathaus

Begrüßung
durch den Oberbürgermeister der Stadt Mühlhausen,
Herrn Dr. Johannes Bruns
Grußwort
des Stiftungsvorstandes der Friedrich-Christian-Lesser-Stiftung,
Herrn Dipl.-Kfm. Andreas Lesser

Moderation: Gerold Bönnen (Worms)

Mathias Kälble (Dresden)
„Stadt, Adel und Reich – Städtische Bündnispolitik in Thüringen im 13. und 14. Jahrhundert“

Thomas Lau (Freiburg/CH)
„‘Kurzer Prozess‘ – Die Mühlhäuser Unruhen 1731 bis 1733 und ihre Folgen“

Dienstag, 17. Februar 2015, Puschkinhaus

Moderation: Gerold Bönnen (Worms)

09.00 Uhr Diskussion zu den Vorträgen des Montagabend

Moderation: Angelika Lampen (Münster)

09.30 Uhr Anna Ziemlewska (Wien)
„Riga und das Reich nach der Auflösung der Livländischen Konföderation“

10.15 Uhr bis 10.45 Uhr – Pause

10.45 Uhr Ulrich Hausmann (Eichstätt)
„‘gnade fur recht‘ – Supplikationen reichsstädtischer Untertanen an Kaiser Rudolf II. (1576–1612)“

11.30 Uhr Ellen Franke (Berlin)
„Kaiserliche Präsenz via Konflikt. Zur Bedeutung von Appellationen an den Reichshofrat aus reichsstädtischer Perspektive – das Beispiel Nürnberg 1648 bis 1740“

12.15 Uhr bis 14.15 Uhr – Pause

Moderation: N.N.

14.15 Uhr André Krischer (Münster)
„Gevatter Stadt: Patenschaften in den reichsstädtischen Außenbeziehungen“

15.00 Uhr Axel Gotthard (Erlangen-Nürnberg)
„Reichsstädtische Selbstbehauptungsstrategien – Das Finale am Ende des Alten Reichs“

Moderation: Hans-Werner Hahn (Jena)

15.45 Uhr Schlussdiskussion
Matthias Schnettger (Mainz)
„Kaiser, Reich und Reichsstadt – Eine Rückschau“

16.30 Uhr bis 17.00 Uhr – Pause

17.00 Uhr Sitzung des Arbeitskreises Reichsstadtgeschichtsforschung“

Mittwoch, 18. Februar 2015, Exkursion nach Erfurt "Die Stadt Erfurt und das Reich" Mit Unterstützung des Mühlhäuser Geschichts- und Denkmalpflegevereins e.V.

09.00 Uhr Abfahrt vom Puschkinhaus

Ort: Mariendom zu Erfurt

10.00 Uhr Einführung: Matthias Werner (Jena) „Erfurt und das Reich“

10.30 Uhr Führungen: Mariendom, St. Severi und Domberg

Im Anschluss Führungen: Petersberg und Peterskirche

14.00 Uhr Rückfahrt

14.15 Uhr Halt am Hauptbahnhof Erfurt

15.15 Uhr Ankunft in Mühlhausen

Eine Tagungsgebühr wird nicht erhoben. Um Anmeldung bis spätestens 28. Januar 2015 wird gebeten unter: Stadtarchiv Mühlhausen, Ratsstraße 19, 99974 Mühlhausen, E-Mail: stadtarchiv@muehlhausen.de; http://www.reichsstaedte.de

Kontakt

Dr. Helge Wittmann
Stadtarchiv Mühlhausen
Ratsstraße 19, D-99974 Mühlhausen
+ 49(0)3601/452-141
+ 49(0)3601/452-137
stadtarchiv@muehlhausen.de


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