Informationsgewinnung, -verarbeitung und -deutung in der Stadt des 12. bis 16. Jahrhunderts: historische Zugänge zum Konzept der Resilienz

Informationsgewinnung, -verarbeitung und -deutung in der Stadt des 12. bis 16. Jahrhunderts: historische Zugänge zum Konzept der Resilienz

Veranstalter
Prof. Dr. Petra Schulte / Eileen Bergmann, M.A., Universität Trier, DFG-Forschungsgruppe 2539 in Kooperation mit dem Deutschen Studienzentrum in Venedig
Veranstaltungsort
Deutsches Studienzentrum in Venedig
Ort
Venedig
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.04.2019 - 03.04.2019
Website
Von
Petra Schulte

Dem Workshop liegt die These zugrunde, dass die Analyse des Umgangs mit Informationen ein Schlüssel ist, um das Konzept von Resilienz für historische Studien operationalisierbar zu machen. Resilient, das heißt widerstandsfähig gegen existenzbedrohende Ereignisse, können Individuen oder soziale Einheiten dann sein, wenn ihnen ausreichend validierte Informationen vorliegen, Informationslücken geschlossen werden bzw. gar nicht erst entstehen. Damit kommt der Gewinnung, Verarbeitung und Deutung von Informationen eine zentrale Rolle zu. Vulnerabilität basiert dagegen auf fehlenden Informationen, Störungen des Informationsflusses und/oder falschen Deutungen/Entscheidungen, die disruptive Ereignisse bedingen können.

Der Workshop ist als ein Arbeitsgespräch zwischen Doktorand/innen, Postdoktorand/innen und Professor/innen gedacht, die im Umfeld des Resilienzkonzepts forschen und dieses an städtischen Themen erproben.

Interessierte sind herzlich willkommen!

Wir danken der DFG und dem Deutschen Studienzentrum in Venedig herzlich für die Unterstützung des Workshops.

Programm

Montag, 1. April 2019

Ort: Deutsches Studienzentrum in Venedig

18.00
Marita Liebermann (Venedig): Begrüßung

Petra Schulte (Trier)
Der Wert der Information im Venedig des 15. Jahrhunderts

Dienstag, 2. April 2019

Ort: Archivio di Stato di Venezia

09.00
Franzisca Scheiner (Duisburg-Essen)
Strukturelle Resilienz und individuelles Risiko in genuesischen Commenda Partnerschaften

09.45
Benjamin Scheller (Duisburg-Essen)
Risiko, Resilienz und die Seeversicherung im Italien des Spätmittelalters

10.30
Kaffeepause

11.00
Eileen Bergmann (Trier)
Gesucht, gefunden, gerichtet. Die Informationspolitik des Consiglio dei dieci am Beispiel von Marsilius da Carrara

11.45
Autorengespräch:
Eberhard Isenmann (Köln)

12.30
Mittagspause

14.00
Sebastian Pößniker (Regensburg)
Niedergang oder Resilienz? Ein Werkstattbericht von Rechnungsbüchern der Fürsorgeeinrichtungen der Reichsstadt Regensburg hin zum Lebensstandard kleiner Leute

14.45
Jörg Oberste (Regensburg)
Ästhetische Erfahrung und Vergangenheitsdeutung – Herrschereinzüge im spätmittelalterlichen Paris als resilientes Ereignis

15.30
Kaffeepause

16.00
Mechthild Isenmann (Leipzig)
Informationspolitik als Instrument des frühen resiliencing oberdeutscher Unternehmen während der Handelssperren (1412-1433) in der Zeit Kaiser Sigismunds

16.45
Claudia Jäger (Leipzig)
Rechnungsbücher des 15./16. Jahrhunderts als Instrument des Resilienz-Managements

19.30
Abendessen

Mittwoch, 3. April

Ort: Deutsches Studienzentrum in Venedig

09.00
Markus A. Denzel (Leipzig)
Informationsmanagement und Medien des resiliencing in italienischen und oberdeutschen Unternehmen des 14. bis 16. Jahrhunderts

09.45
Stefan Lehm (Leipzig)
Die Augsburger Paumgartner: eine resiliente Unternehmensdynastie des ‚langen‘ 16. Jahrhunderts? Eine Analyse ihres Umgangs mit Informationen im transgenerationalen Vergleich

10.30
Kaffeepause

11.00
Autorengespräch
Gerhard Fouquet (Kiel)

11.45
Maria Lux (Trier)
Resilienz trotz Informationsmangel? – Gutachterliche Entscheidungsfindung bei ungesicherter Faktenlage

12.30
Mittagspause

14.30
Thomas Rüfner (Trier)
Resilient durch Repertorien? Zu Organisation und Erschließung von Rechtsinformationen in der Vormoderne

Kontakt

Petra Schulte
Universität Trier, FB III
54286 Trier

schultep@uni-trier.de