Arbeit im Lebenslauf – Normalität in historischer Perspektive

Arbeit im Lebenslauf – Normalität in historischer Perspektive

Veranstalter
Institut für Wissenschaft und Kunst Wien; Klara Löffler; Thomas Hübel; Therese Garstenauer
Veranstaltungsort
Ort
Wien
Land
Austria
Vom - Bis
12.05.2011 - 14.05.2011
Deadline
15.02.2011
Von
Therese Garstenauer, Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Universität Wien

Im Mittelpunkt der Tagung steht die Frage nach der Verteilung unterschiedlicher Formen und Phasen von Arbeit und Nicht-Arbeit über den Verlauf eines menschlichen Lebens. Wie wird mit diesen Formen und Phasen auf der mikrostrukturellen Ebene umgegangen, welche Effekte zeitigen sie auf der makrostrukturellen Ebene?

Lebenslauf ist eine soziale Institution, die historischem Wandel unterworfen ist. Je nachdem, für welche gesellschaftlichen Gruppen, für welche räumlichen Kontexte und historischen Epochen, gelten jeweils andere Vorstellungen davon, was richtig oder normal sei. Begriff und Vorstellung von Normalität (erinnert sei hier exemplarisch an die Begriffe „Normalerwerbsbiographie“ und „Normallebenslauf“, gemünzt auf einige europäische Staaten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts) setzen wir damit in Relation zu historischen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Wie wurde und wird in welchen sozialen Konstellationen Normalität als Konzept erzeugt und konturiert, verteidigt und durchgesetzt? Wie kommt es zu Abweichungen, Konkurrenzen, Wandel? Was wird von Gesellschaften als Normalität des Arbeitens vertreten, wie gehen Individuen und Gruppen mit diesen Maßstäben, aber auch mit deren Veränderungen in der gesellschaftlichen und ökonomischen Organisation von Arbeit um? Die Entwertung beruflich erworbener Kompetenzen und Fertigkeiten ist nicht erst im 21. Jahrhundert – begleitet von der Forderung nach lebenslangem Lernen – zu beobachten, sondern schon in Phasen etwa der Protoindustrialisierung. Schließlich kann auch nach – aktuellen und historischen – Zukunftsszenarien der Verteilung und Umverteilung von Arbeit auf die menschliche Lebenszeit gefragt werden.

Wir freuen uns über Resonanz aus den unterschiedlichsten Disziplinen, ob sie sich nun mehr aus der Perspektive der Lebenslauf- oder der Biographieforschung mit Arbeit im Lebenslauf beschäftigen. Beiträge können in Deutsch oder Englisch eingereicht bzw. vorgetragen werden. Interessierte ReferentInnen bitten wir, Abstracts im Umfang von ca. 2-3000 Zeichen (ergänzt um ein kurzes CV) bis zum 15. Februar 2011 an therese.garstenauer@univie.ac.at zu senden. Die Tagung wird von 12. bis 14. Mai 2011 in Wien stattfinden. Für Reisekosten und Unterbringung werden Förderungen beantragt.

Programm

Kontakt

Therese Garstenauer

IWK, Berggasse 17/1, 1090 Wien

therese.garstenauer@univie.ac.at

www.univie.ac.at/iwk/