Militär und Geschichtspolitik

Militär und Geschichtspolitik

Veranstalter
Arbeitskreis "Politik und Geschichte" in der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW); in Kooperation mit der Führungsakademie der Bundeswehr, Hamburg
Veranstaltungsort
Führungsakademie der Bundeswehr, Clausewitz Kaserne, Manteuffelstr. 20, 22587 Hamburg
Ort
Hamburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
31.05.2012 - 01.06.2012
Deadline
30.05.2012
Von
Nina Leonhard

Die diesjährige Jahrestagung des Arbeitskreises "Politik und Geschichte" findet in Kooperation mit dem Fachbereich Human- und Sozialwissenschaften an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg statt. Sie ist den Formen und Funktionen von Geschichtspolitik in Bezug auf das Militär gewidmet.

Dem Miltär wird gemeinhin eine große Affinität zur Geschichte nachgesagt. Die Auseinandersetzung mit Krisen, Konflikten und Kriegen der Vergangenheit hat beispielsweise im Rahmen der Ausbildung von Soldaten in den meisten Streitkräften einen festen Platz. Geschichtliche Bezüge sind für die Streitkräfte darüber hinaus und vor allem als Mittel der Legitimation und Identitätsstiftung von Bedeutung - sowohl nach innen, gegenüber den Mitgliedern der Militärorganisation, als auch nach außen, gegenüber der politischen Öffentlichkeit. Die Art und Weise, wie im Militär von Geschichte Gebrauch gemacht wird, ist dabei nicht unabhängig von allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklungen zu betrachten, unterliegt aber auch eigenen, organisationsspezifischen Gesetzlichkeiten. Dies wirft die Frage nach den daraus resultierenden Spannungsfeldern ebenso wie nach den zu beobachtenden Wechselwirkungen auf. Ziel der Tagung ist es folglich, Merkmale, Bedingungen und spezifische Herausforderungen der Inanspruchnahme von Geschichte durch das Militär zu diskutieren. Neben der Analyse von geschichtspolitisch relevanten Vorgängen innerhalb der Militärorganisation geht es dabei auch darum, die Streitkräfte als eigenständigen geschichtspolitischen Akteur innerhalb gesellschaftspolitischer Debatten in den Blick zu nehmen - was umgekehrt zur Frage nach den Konjunkturen der öffentlichen Aufmerksamkeit für das Militär sowohl als Träger des staatlichen Gewaltmonopols als auch als gesellschaftliche Institution führt.

Programm

Donnerstag, 31. Mai 2012

13.00-13.30 Uhr Begrüßung
Generalmajor Achim Lidsba, Führungsakademie der Bundeswehr, Hamburg (angefragt)
Prof. Dr. Horst-Alfred Heinrich, Arbeitskreis "Politik und Geschichte"

13.30-14.30 Uhr
Diskurshoheit über die Bundeswehr
Prof. Dr. Angelika Dörfler-Dierken, Sozialwissenschaftliches Institut der Bundeswehr, Strausberg

14.30-15.00 Uhr Kaffeepause

15.00-16.00 Uhr
"Helden der Lüfte". Die Konstruktion von Erinnerungsorten in der Aufbau- und Konsolidierungsphase der bundesrepublikanischen Luftwaffe
Hauptmann Ines Schöbel, M.A., Militärgeschichtliches Forschungsamt der Bundeswehr, Potsdam

16.00-17.00 Uhr
Eine "Kurzgefasste Geschichte der Bundeswehr", so "spannend wie ein Krimi geschrieben". Die politische Führung der Bundeswehr und ihre Vorstellungen von historischer Ressortforschung - ein Beispiel aus den 1970er Jahren
Oberstleutnant Dr. John Zimmermann, Militärgeschichtliches Forschungsamt der Bundeswehr, Potsdam

17.00-18.30 Uhr
Traditionspflege in der Clauswitz-Kaserne (Führung)
Oberst Dr. Wolfgang Schmidt, Führungsakademie der Bundeswehr, Hamburg

18.30-20.00 Uhr Abendessen

20.00-21.30 Abendvortrag
Militärgeschichte auf die Spitze getrieben. Das Militärhistorische Museum der Bundeswehr im geschichtspolitischen Diskurs
Oberst PD Dr. Matthias Rogg, Militärhistorisches Museum der Bundeswehr, Dresden

Freitag, 1. Juni 2012

08.30-09.30 Uhr
Das US-Militär und der Good War: History in the Best Interest of National Defense
Sebastian Haak, MA, Max-Weber-Kolleg, Universität Erfurt

09.30-10.30 Uhr
Selbstverteidigungsstreitkräfte und Geschichtspolitik. Deutungen des Asiatisch-Pazifischen Krieges im gegenwärtigen japanischen Militär
André Hertrich, M.A./MA, Internationales Graduiertenkolleg "Formwandel der Bürgergesellschaft in Japan und Deutschland" der Universitäten Halle-Wittenberg und Tokio

10.30-11.00 Uhr Kaffeepause

11.00-12.00 Uhr
Das türkische Militär in der Geschichtspolitik
Ayhan Bilgin, M.A., Universität Hannover

12.00-13.00 Uhr
Militär und Geschichtspolitik in der Türkei: Die "Militärnation" und museale Präsentationen kriegerischer Gründungsmythen nach 2011
Patricia Kern, Mmag. phil., Universität Heidelberg, DFG-Cluster "Asien und Europa im globalen Kontext"

13.00-13.15 Uhr
Tagungsresümee
Dr. Nina Leonhard, Führungsakademie der Bundeswehr, Hamburg

Ende der Tagung gegen 13.15 Uhr

Im Anschluss an die Tagung findet eine Sitzung des Arbeitskreises "Politik und Geschichte" statt, zu der die Mitglieder des Arbeitskreises und Gäste herzlich eingeladen sind.

Aufgrund der besonderen Zugangsbedingungen zur Clausewitz-Kaserne wird bei Interesse an einer Teilnahme an der Tagung um eine kurze formlose Anmeldung per Mail an NinaLeonhard@bundeswehr.org bis spätestens 30. Mai 2012 gebeten.

Tagungsteilnehmer/innen, die in der Führungsakademie übernachten wollen, müssten sich bis spätestens 16. April 2012 bei NinaLeonhard@bundeswehr.org melden.

Kontakt

Nina Leonhard

Führungsakademie der Bundeswehr
Fachbereich Human- und Sozialwissenschaften

NinaLeonhard@bundeswehr.org

https://www.dvpw.de/gliederung/ak/ak-politik-und-geschichte.html
Redaktion
Veröffentlicht am
Beiträger
Klassifikation
Epoche(n)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung