History is unwritten. Linke Geschichtspolitik und kritische Wissenschaft: Gestern, Heute und Morgen

History is unwritten. Linke Geschichtspolitik und kritische Wissenschaft: Gestern, Heute und Morgen

Veranstalter
AutorInnenkollektiv Loukanikos in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung, gefördert durch die HUG, ver.di, die ITH und den AStA der FU Berlin.
Veranstaltungsort
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
06.12.2013 - 08.12.2013
Von
AutorInnenkollektiv Loukanikos

Der Blick der Geschichtswissenschaft ist ihrem Gegenstand gemäß zunächst in die Vergangenheit gerichtet. Kann der Blick zurück aber darüber hinaus eine kritische politische Perspektive auf die Gegenwart ermöglichen? Das Symposium History is unwritten widmet sich den Möglichkeiten und Fallstricken eines Bezugs auf die Vergangenheit, der sich auch einer besseren Gestaltung der gesellschaftlichen Verhältnisse in der Gegenwart verpflichtet sieht.

Programm

Freitag, 06. Dezember: Kulturprogramm

Ort: Laika – Kultur-Kiez-Kneipe
Emser Str. 131
12051 Berlin
S+U Neukölln, Hermannstraße (Ringbahn)
Bus 171, 246, 277, N79
(barrierefreier Zugang)

19.30 – das tippel orchestra
»Das Einfache, das schwer zu machen ist.« Eine Text- und Soundcollage zu Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Scheiterns zum Kommunismus.

Samstag, 07. Dezember: Vorträge, Workshops, Diskussionen
Ort: ver.di Berlin - Bundesverwaltung
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin
S Ostbahnhof / U Heinrich-Heine-Str.
(barrierefreier Zugang)

9.30 – Eröffnung und Begrüßung

Inhaltliche Begrüßungen
AutorInnenkollektiv Loukanikos
Rosa-Luxemburg-Stiftung
Humboldt-Universitäts-Gesellschaft - Grußwort von Maria Conze, Geschäftsführerin
ver.di - Wolfgang Uellenberg: „Gewerkschaften und Geschichtspolitik“

10.15 – Eröffnungsvortrag
David Mayer (Wien): Zur Geschichte der linken Geschichtsschreibung

11.00 – 11.30 Pause

11.30 – Panel 1 Linke Geschichtsschreibung in der 'Postmoderne': Das Ende der großen Erzählungen?
Postmoderne Theoretiker_innen verkünden seit nunmehr Jahrzehnten das 'Ende der großen Erzählungen'. Welchen Einfluss haben diese Proklamationen auf linke Geschichtsschreibung und -politik? Was wird gewonnen, was geht verloren mit der zunehmenden Verabschiedung von Konzepten wie Identität und Tradition? Wie lässt sich unter 'postmodernen' Bedingungen ein Bezug auf historische 'Traditionen' emanzipatorischer Kämpfe formulieren? Und ist das überhaupt wünschenswert?

Cornelia Siebeck (Berlin): Kein ›Ende der großen Erzählungen‹ in Sicht. Nachdenken über Möglichkeiten emanzipatorischer Gedächtnispolitik
Florian Grams (Hannover): Die Geschichte historischer Befreiungsbewegungen – Lehrstoff aber keine Legenden. Ein Beitrag zu einer Geschichtswissenschaft des Gesamtzusammenhangs

13.00 – 14.00 Mittagspause

14.00 – Panel 2 Zwischen Akademie und Bewegung: Kritische Wissenschaft und ihr Verhältnis zu sozialen Kämpfen und Herrschaftsprojekten
Das Verhältnis zwischen Akademie und sozialen Bewegungen lässt sich als ebenso problematisch wie produktiv begreifen – auch auf dem Terrain der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit in politisierten Feldern. Das Panel nähert sich diesem Spannungsverhältnis an: Wie verorten sich Wissenschaftler_innen, die ihre Arbeit innerhalb der akademischen Sphäre mit einem politischen Engagement verbinden? Wie ist das Verhältnis zwischen Geschichtswissenschaft und sozialen Bewegungen zu denken? Welche Probleme, welche Potenziale existieren hier? Welche Möglichkeiten einer produktiven Verbindung lassen sich ausmachen?

Dominik Nagl (Mannheim): E. P. Thompson, die Neue Linke und die Krise im britischen Marxismus der 1970er Jahre
Susanne Götze (Paris/Berlin): Der Metaphilosoph Henri Lefebvre – linke Krise & Erneuerung in den 1960er Jahren
Anton Tantner (Wien): Sollen kritische HistorikerInnen „Europa Bauen“? Luciano Canfora und Josep Fontana als Vorbilder für eine kritische Geschichtswissenschaft?

15.30 – 16.00 Pause

16.00 – Workshop-Phase Linke Geschichtspolitik: Kritische Praxen, Interventionen und Irritationen
In der Workshop-Phase stellen geschichtspolitische Initiativen ihre Projekte, Erfahrungen und inhaltlichen Konzepte vor. Die parallel stattfindenden Workshops sollen einen intensiven Austausch und Diskussionen zu den folgenden Fragen ermöglichen: Welche verschiedenen praktischen Ansätze linker Geschichtspolitik gibt es gegenwärtig? Welche Formen kritischer Interventionen im urbanen Raum, in Museen und Gedenkstätten und hegemonialen Erinnerungsorten existieren? Inwiefern verschränken darin sich 'akademische' und 'praktische' Arbeitsweisen? Betreiben geschichtspolitische Initiativen Kritik an der herrschenden Geschichtsschreibung oder widmen sie sich eher der Bereitstellung widerständiger Traditionen?

Mit: audioscript (Dresden), Berlin postkolonial, Bündnis „Rosa & Karl“ (Berlin), Ehemaliges Polizeigefängnis Klapperfeld (Frankfurt/Main), Mahngang Täterspuren, Michael Willenbücher, Ex-Kanak Attak (Berlin), Katharina Morawek, „Smrt Postnazismus!“ (Wien), TOP B3RLIN/um's Ganze, Uckermark-Initiative (Berlin/Hamburg)

17.30 – 18.00 Pause

18.00 – Abschlussdiskussion Eine andere Gegenerzählung? Konturen einer gemeinsamen kritischen Verortung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
mit Bini Adamczak (Berlin), Renate Hürtgen (Berlin) & Ralf Hoffrogge (Berlin)

Die Abschlussdiskussion wirft die Frage nach möglichen gemeinsamen Fluchtlinien kritischer Geschichtspolitik auf, welche die interne Heterogenität sozialer Bewegungen anerkennt und zugleich eine gemeinsame Orientierung auf die Zukunft denkbar werden lässt. Wie kann ein Bezug auf die Vergangenheit aussehen, der emanzipatorische Zukunftsvisionen befördert, ohne die Vergangenheit für die Gegenwart zu instrumentalisieren?

Sonntag, 08. Dezember: Kritischer Museumsbesuch

Vormittags
Mit der Initiative „Kolonialismus im Kasten?“: „Wo geht's denn hier zur Kolonialgeschichte?“ Auf der Suche im Deutschen Historischen Museum Berlin.
Im Anschluss Diskussion: Museen hacken - Was bringen kritische Interventionen?

Deutsches Historisches Museum
Unter den Linden 2
10117 Berlin
S+U Friedrichstraße
(barrierefreier Zugang)

Kontakt, Programm und aktuelle Informationen: unwrittenhistory(ätt)riseup.net
http://historyisunwritten.wordpress.com/
https://www.facebook.com/events/619890371385735/

Kontakt

Bernd Hüttner

Rosa Luxemburg Stiftung

huettner@rosalux.de

http://historyisunwritten.wordpress.com/