Ars critica numaria. Joseph Eckhel and the development of numismatic method

Ars critica numaria. Joseph Eckhel and the development of numismatic method

Veranstalter
Bernhard Woytek und Daniela Williams, Institut für Kulturgeschichte der Antike, Österreichische Akademie der Wissenschaften Wien
Veranstaltungsort
Österreichische Akademie der Wissenschaften / Kunsthistorisches Museum
Ort
Wien
Land
Austria
Vom - Bis
27.05.2015 - 30.05.2015
Von
Woytek, Bernhard

Ars critica numaria. Joseph Eckhel (1737‒1798) and the development of numismatic method

Der österreichische Altertumsforscher Joseph Eckhel gilt als Begründer der Numismatik als kritische Wissenschaft. Sein achtbändiges Grundlagenwerk zur antiken Münzprägung, die Doctrina numorum veterum (Wien 1792‒1798), ist ein internationaler Meilenstein nicht nur der numismatischen, sondern der altertumswissenschaftlichen Forschung des Zeitalters der Aufklärung ganz allgemein. In diesem Werk gab Eckhel einen systematischen Überblick über griechische und römische Münzen und faßte die gesamte numismatische Forschung, die bis in seine Tage geleistet worden war, kritisch zusammen. Schon knapp nach seinem Tod wurde er aufgrund seiner bahnbrechenden Forschungen mit dem berühmten schwedischen Naturwissenschaftler Carl von Linné (1707‒1778) verglichen, der die Grundlagen der biologischen Taxonomie geschaffen hatte: Eckhel galt forthin als der „Linné der Numismatik“.

Trotz der Bedeutung Eckhels wurde sein Leben und Wirken bis heute nur unzureichend erforscht. In einem vom österreichischen Wissenschaftsfonds FWF geförderten, dreijährigen Forschungsprojekt (Projektleitung: Bernhard Woytek) wird nun eine zentrale Quelle für Eckhel, seine wissenschaftliche Korrespondenz, ediert und kommentiert. Insgesamt sind derzeit 251 Briefe an und von Eckhel bekannt, die er mit 45 Briefpartnern tauschte. Unter ihnen befinden sich Persönlichkeiten wie Johann Gottfried Herder (1744‒1803), der Philologe Christian Gottlob Heyne (1729‒1812), der dänische Archäologe Georg Zoega (1755‒1809) oder der Altertumskundler Gaetano Marini (1742‒1815).

Von 27. bis 30. Mai 2015 findet in Wien im Rahmen des Projektes ein internationaler Kongress statt, bei dem 20 Vertreter unterschiedlicher Forschungsfelder aus den USA und Europa die Arbeit Eckhels im Kontext der (Geistes-)Geschichte seiner Periode einer Neuanalyse unterziehen: neben Numismatikern referieren auch Spezialisten für Ideengeschichte, Alte und Neuere Geschichte sowie Archäologie. Ziel der interdisziplinären Veranstaltung ist es, durch kritische Reflexion der Entwicklung der Methoden einer Wissenschaft Inspiration für neue Forschungsansätze zu gewinnen.

Die Veranstaltung wird gefördert durch das FWF Projekt Nr. P25282: Joseph Eckhel (1737‒1798) and his Numismatic Network.

Der Besuch der Veranstaltung ist kostenlos, aber eine namentliche Anmeldung ist erforderlich. Nähere Informationen sowie online-Anmeldung unter <www.oeaw.ac.at/eckhel2015>.

Programm

Mittwoch, 27. Mai 2015
ÖAW, Theatersaal

18:00 Uhr, Eröffnung, Andreas Pülz / Bernhard Woytek (Wien)

François de Callataÿ (Brüssel): Fontes Inediti Numismaticae Antiquae (FINA)

Bernhard Woytek (Wien): Joseph Eckhel’s correspondence: a research project at the Austrian Academy

18:30 Uhr, Keynote:
Hans Erich Bödeker (Göttingen): Zwischen Gelehrsamkeit und Forschung. Umprägungen aufklärerischer Wissenschaftlichkeit

Donnerstag, 28. Mai 2015
ÖAW, Clubraum
Chair: Bernhard Woytek (Wien)

9:30–10:15 Uhr, Karl Vocelka (Wien): Sammeln und Forschen im Geiste der Aufklärung. Wien in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts

10:15–11:00 Uhr, Jean Guillemain (Paris): Eckhel et la tradition jésuite

11:30–12:15 Uhr, Volker Heenes (Berlin): Eckhels Systematik im Kontext zeitgenössischer Forschungen zur Kunst der Antike (Montfaucon, Caylus, Winckelmann)

12:15–13:00 Uhr, François de Callataÿ (Brüssel): “The father of the father”: the decisive role of Erasmus Frölich (1700‒1758) for Viennese numismatics and beyond

Kunsthistorisches Museum, Vortragsraum
Chair: Fritz Mitthof (Wien)

15:30–16:15 Uhr, Martin Mulsow (Erfurt ‒ Gotha): Wie ordnet man die Antike? Das Programm einer Gesamtverzeichnung antiker Münzen von Lazius bis Eckhel

16:15–17:00 Uhr, Daniela Haarmann (Wien): Eckhel and his colleagues in the Imperial Coin Cabinet

17:30–18:15 Uhr, Klaus Vondrovec (Wien): Eckhel as a curator. The holdings of the Vienna Coin Cabinet in the later 18th century

Freitag, 29. Mai 2015
ÖAW, Theatersaal
Chair: Reinhard Wolters (Wien)

9:30–10:15 Uhr, Daniela Williams (Wien): From collection to system: Eckhel in Italy and the “Numi veteres anecdoti”

10:15–11:00 Uhr, Peter Franz Mittag (Köln): Eckhels numismatisches Lehrbuch. Die “Kurzgefaßten Anfangsgründe” und ihre Übersetzungen

11:30–12:15 Uhr, Bernhard Woytek (Wien): Georg Zoëga’s numismatic papers and the genesis of Eckhel’s “Doctrina”

12:15–13:00 Uhr, Andrew Burnett (London): “Scientia rei numariae” ‒ “Ars critica numaria” ‒ “Doctrina numorum veterum”: What are the models?

Chair: Michael Alram (Wien)

14:30–15:15 Uhr, John Cunnally (Ames, IA): “Eckhel vs. Goltzius”: the reception of Renaissance numismatics in the “Doctrina”

15:15–16:00 Uhr, Federica Missere Fontana (Modena): Viaggiatori instancabili. Domenico Sestini critico di Eckhel

16:30–17:15 Uhr, Christian E. Dekesel / Yvette M. M. Dekesel-De Ruyck (Gent): Joseph Hilarius Eckhel and Petrus Bernhardus Van Damme: the unholy relationship between a numismatic scholar and a wheeler-dealer

17:15–18:00 Uhr, Gabriella Tassinari (Mailand): Eckhel e le gemme, antiche e “moderne”

Samstag, 30. Mai 2015
ÖAW, Theatersaal
Chair: Martin Mulsow (Erfurt ‒ Gotha)

9:30–10:15 Uhr, Jonathan Kagan (New York): Eckhel and Britain: a slow courtship

10:15–11:00 Uhr, Maria Cristina Molinari (Rom): De numis urbium Italicarum ex aere gravi: the contribution of J. Eckhel against the background of the studies of G. B. Passeri, Cardinal de Zelada and Cardinal Borgia

11:30–12:15 Uhr, Daniel Schopper (Wien): Towards a web of scholarly communication: Joseph Eckhel’s correspondence as a digital edition

12:15–13:00 Uhr, Schlußdiskussion, Bernhard Woytek (Wien) / François de Callataÿ (Brüssel), The future of FINA

Kontakt

PD Dr. Bernhard Woytek
Leiter der Abteilung Documenta Antiqua
Institut für Kulturgeschichte der Antike
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Postgasse 7/1/1
A-1010 Wien
E-mail: <bernhard.woytek@oeaw.ac.at>

Dr. Daniela Williams
Abteilung Documenta Antiqua
Institut für Kulturgeschichte der Antike
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Postgasse 7/1/1
A-1010 Wien
E-mail: <daniela.williams@oeaw.ac.at>

http://www.oeaw.ac.at/eckhel2015
Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch, Italienisch
Sprache der Ankündigung