Post-Empire. Habsburg-Zentraleuropa und die Genealogien der Gegenwart

Post-Empire. Habsburg-Zentraleuropa und die Genealogien der Gegenwart

Veranstalter
IKT Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte, Österreichische Akademie der Wissenschaften
Veranstaltungsort
Theatersaal der ÖAW, Sonnenfelsgasse 19, 1010 Wien
Ort
Wien
Land
Austria
Vom - Bis
21.10.2015 - 23.10.2015
Von
Cornelia Hülmbauer

Der imperial turn hat eine Debatte über eine Historiografie jenseits der Nationalgeschichte angestoßen. Die neuen Forschungsperspektiven richten sich auf den Umgang mit Differenz und Vielfalt, auf Herrschafts- und Alltagspraktiken, die durch die Hegemonie nationaler Denk- und Handlungsmuster aus dem Blick geraten sind.
Habsburg-Zentraleuropa bietet dafür ein exemplarisches Untersuchungsfeld. Im plurikulturellen Empire wurde das Spannungsfeld von gesellschaftlicher Vielfalt und den Ideologien und Praktiken nationaler Homogenisierung zum Ausgangspunkt für Konflikte, aber auch für die Suche nach neuen Formen des Umgangs mit Differenz. Für die zunehmend heterogenen Gegenwartsgesellschaften eröffnet Habsburg-Zentraleuropa somit einen historischen Erfahrungsraum, der heute – post Empire – zunehmend an Aktualität gewinnt.
Ziel der Konferenz ist es, anhand von exemplarischen Analysen des Herrschafts-, Erfahrungs- und Handlungsraumes Habsburg-Zentraleuropa das Konzept Empire weiterzudenken und weiterzuentwickeln.

Programm

Mittwoch, 21. Oktober 2015

16:00–16:30 BEGRÜSSUNG
Michael Rössner (Wien / München)
Johannes Feichtinger, Heidemarie Uhl (Wien)

16:30–18:15 PANEL 1: WISSENSPRODUKTION – IDENTITÄT / KONSTRUKTIONEN
Chair: Birgit Wagner (Wien)

Stephan Wendehorst (Gießen / Wien): Der Imperial Turn in der Geschichtswissenschaft
Michael Rössner (Wien / München): Empire- vs. Nation-Building und die Rolle der Translation. Literatur als Konstruktionsort imperialen und nationalen kulturellen Gedächtnisses
Amália Kerekes (Budapest): Kleine ungarische Globalgeschichte. Zur Karriere des Topos „ungarischer Globus“

18:30–19:30 BUCHPRÄSENTATION
Moderation: Christoph Leitgeb (Wien)
Ähnlichkeit: Ein kulturtheoretisches Paradigma, hg. von Anil Bhatti, Dorothee Kimmich, Konstanz University Press 2015 durch die Herausgeber / innen Anil Bhatti (Delhi), Dorothee Kimmich (Tübingen

Donnerstag, 22. Oktober 2015

9:15–10:30 PANEL 2: WISSENSPRODUKTION – KATEGORISIERUNGEN & KLASSIFIKATIONEN
Chair: Peter Becker (Wien)

Wolfgang Göderle (Wien / Erfurt): Imperiales Wissen: Zensus, Karte und Museum. Landesvermessungen im Habsburgerreich und im Senegal in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Vergleich
Alexander Pinwinkler (Salzburg / Wien): „Volksordnung“ gegen die drohende „Entdeutschung“? Historiographische Konstruktionen von „Ordnung“ und „Differenz“ in der Zwischenkriegszeit

11:00–12:15 PANEL 3: KULTURELLE PRAKTIKEN DIESSEITS UND JENSEITS DES NATIONALEN
Chair: Kerstin Jobst (Wien)

Dietlind Hüchtker (Leipzig): Performative Performance. Die Räume des Politischen und die Praktiken der Differenz. Galizien, die Habsburgermonarchie und Europa
Reinhard Johler (Tübingen): „Hibridismus“. Kulturelle „Mischungen“ in der Habsburgermonarchie (und ihre Folgen)

14:15–15:30 PANEL 4: HETEROGENITÄT & HEGEMONIE
Chair: Johannes Feichtinger (Wien)

Franz L. Fillafer (Konstanz): Vom Privatrechtsprimat zur Verfassungsgarantie. Die Hierarchisierung religiöser, ständischer und sprachlich-kultureller Differenzen im Rechtsleben der Habsburgermonarchie (1830–1859)
Börries Kuzmany (Wien): Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben: National-personale Autonomie im Spannungsfeld zwischen nationalen Registern und individuellem Bekenntnis

16:00–17:15 PANEL 5: GEDÄCHTNIS & HYBRIDITÄT
Chair: Heidemarie Uhl (Wien)

Moritz Csáky (Wien): Gedächtnis und Erinnerung in einem hybriden Kommunikationsraum
Andrei Corbea-Hoisie (Jassy) „Deutsch bis auf die Knochen“. Czernowitz als Sinnbild kakanischer Kontinuität in der deutschen Öffentlichkeit der 30er Jahre

18:00–19:30 PODIUMSDISKUSSION: EMPIRE HEUTE
Moderation: Helmut Konrad (Graz)
Ulrike von Hirschhausen (Rostock), Arno Strohmeyer (Salzburg), Philipp Ther (Wien), Stephan Wendehorst (Gießen / Wien)

Freitag, 23. Oktober 2015

9:15–10:30 PANEL 6: GEDÄCHTNISKONKURRENZEN NACH 1918
Chair: Dirk Rupnow (Innsbruck)

Adam Kozuchowski (Warszawa): The Discreet Charm of Decadence: Remarks on the post 1918 Evolution of the Image of Austria-Hungary
Werner Suppanz (Graz) „Zum Glücke seiner Völker zerstört“. Der Kampf um die Deutungsmacht über die habsburgische Vergangenheit in der österreichischen Zwischenkriegszeit

11:00–12:45 PANEL 7: DE / LEGITIMIERUNGEN
Chair: Werner Suppanz (Graz)

Jan Randák (Praha): Geschichtspolitik und Nation-Building. Die Gründung und Legitimierung der Tschechoslowakischen Republik
Gregor Feindt (Mainz) Wozu dient „Mitteleuropa“? Intellektuelle Grenzen und Grenzüberschreitungen im zentraleuropäischen Samizdat
Heidemarie Uhl (Wien) „1918“ als ambivalenter Gedächtnisort in der Zweiten Republik

12:45–13:15 CONCLUSIO & ABSCHLUSSDISKUSSION
Johannes Feichtinger, Heidemarie Uhl (Wien)

Kontakt

Cornelia Hülmbauer

IKT ÖAW, Postgasse 7/4/3, 1010 Wien

cornelia.huelmbauer@oeaw.ac.at

http://www.oeaw.ac.at/ikt/jahreskonferenz/
Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung