Soziologie als Beruf – wissenschaftliche Praxis in der soziologischen Reflexion

Soziologie als Beruf – wissenschaftliche Praxis in der soziologischen Reflexion

Veranstalter
Ausschuss „Mittelbau in der DGS/Beschäftigungsbedingungen in der Wissenschaft“ der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Veranstaltungsort
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
25.02.2016 - 26.02.2016
Deadline
31.10.2016
Von
Initiative "Für Gute Arbeit in der Wissenschaft"

Die Beschäftigungsbedingungen von Wissenschaftler/innen sind derzeit Gegenstand gesellschaftlicher und politischer Debatten. Kaum ein Tag vergeht, an dem in den Medien nicht über dieses Thema berichtet wird. Gewerkschaften, politische Parteien und zivilgesellschaftliche Akteur/innen laden zu Diskussionsveranstaltungen ein, verschiedene Organisationen und Initiativen haben ihre Positionen durch Petitionen und offene Briefe in die Debatte eingebracht, die Regierungskoalition hat eine Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes noch für dieses Jahr angekündigt und die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka, hat in gleich mehreren programmatischen Interviews und Gastbeiträgen in großen deutschen Tageszeitungen Vorschläge für eine Reform des wissenschaftlichen Berufswegs in Deutschland unterbreitet. Die Soziologie hingegen hat, national wie international, zwar vielfach zu diesen Fragen geforscht, ist aber ist in der politischen Diskussion wenig zu hören.

Auch die Fach-Debatten über die Beschäftigungsbedingungen in der Wissenschaft verlaufen bislang überwiegend im Kontext der Hochschul- und Wissenschaftsforschung, zumeist ohne die Erkenntnisse aus anderen Teilbereichen der Soziologie, beispielsweise der Arbeits- und Industriesoziologie, der Organisations- und Geschlechtersoziologie oder auch der allgemeinen soziologischen Theorie, hinreichend zu reflektieren (umgekehrt verhält es sich analog). Insbesondere der Einfluss der Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse auf die Wissensproduktion kommt dabei bislang zu kurz.

Ziel der Tagung ist es deshalb, zum einen das reichhaltige soziologische Wissen über Beschäftigungs- und Arbeitsverhältnisse auf das Fach selbst anzuwenden und zum anderen den Selbstverständigungsprozess in der Soziologie über die Beschäftigungsbedingungen von Soziologen/Soziologinnen voranzutreiben, um Handlungsspielräume für Veränderungen in der Wissenschaft im Allgemeinen und in der Soziologie im Besonderen auszuloten.

Die Tagung richtet sich explizit an alle Soziologinnen und Soziologen, unabhängig von ihrer fachlichen Spezialisierung. In verschiedenen Panels und Formaten wird über die Bedingungen guter Wissenschaft und guter Arbeit, über die Voraussetzungen von (soziologischer) Wissensproduktion sowie über Strukturen und Rahmenbedingungen und damit im Kern über die Frage, was Soziologie als Beruf und Fach heute ausmacht, diskutiert. Abschließend geht es darum zu klären, ob und wie sich die Soziologie in Gestalt ihrer Fachgesellschaft, der DGS, in die öffentliche Debatte einschalten kann und wie Soziologinnen und Soziologen auf eine Verbesserung der Beschäftigungsbedingungen von Wissenschaftler/innen in ihrer eigenen Disziplin (und darüber hinaus) hinwirken können. Für die Diskussionen wird auf partizipative Methoden (z.B. World Café, Fishbowl) zurückgegriffen.

Als Input wünschen wir uns empirische und theoretische Beiträge, die sich mit den folgenden Fragen auseinandersetzen:

Bedingungen und Voraussetzungen wissenschaftlichen Arbeitens
- Welchen Einfluss haben die Beschäftigungsbedingungen auf die soziologische Wissensproduktion?
- Welche (möglichen) Widersprüche gibt es zwischen
Beschäftigungsbedingungen und den Voraussetzungen zur Wissensproduktion?
- Welche unintendierten Folgen haben die Beschäftigungsverhältnisse für die Wissensproduktion?

Bedingungen und Voraussetzungen guter Arbeit
- Was ist gute Arbeit in der Soziologie bzw. wie sollte gute Arbeit in der Soziologie aussehen?
- Was zeichnet ein gutes Arbeitsverhältnis aus?
- Wie müssen Beschäftigungsverhältnisse ausgestaltet sein, um den besonderen Anforderungen von Wissensarbeit/wissenschaftlicher Arbeit gerecht zu werden?
- In welcher Form kommt prekäre Beschäftigung in der Wissenschaft vor?
- Gibt es „ethische“ und „unethische“ Beschäftigungsverhältnisse?

Strukturen und Organisation guter Arbeit
- Welche Akteur/innen sind an der Ausgestaltung von Beschäftigungsverhältnissen in der Wissenschaft beteiligt?
- Welche Logiken/Rationalitäten verfolgen die verschiedenen Akteure/Akteurinnen? Welche Handlungsspielräume haben sie?
- Welche Möglichkeiten zur Einflussnahme gibt es? Wie kann Interessensorganisation funktionieren?

Wir freuen uns über Beiträge aus allen soziologischen Teilgebieten.

Die Veranstaltung beginnt am Abend des 25.02.2016 mit einer Podiumsdiskussion mit Wissenschaftler/innen und Vertreter/innen von Wissenschaftsorganisationen. Die Vorträge sind für Freitag, den 26.02., geplant und sollten eine Länge von 15 Minuten nicht überschreiten, um genug Raum für Diskussionen zu ermöglichen.

Die Deadline für Abstracts ist der 31. Oktober 2015. Abstracts sollen maximal einseitig bzw. 3.000 Zeichen lang sein.
Bitte senden Sie Ihre Vorschläge an:
abstracts@gutearbeitinderwissenschaft.de

Programm

Die Veranstaltung beginnt am Abend des 25.02.2016 mit einer Podiumsdiskussion mit Wissenschaftler/innen und Vertreter/innen von Wissenschaftsorganisationen. Die Vorträge sind für Freitag, den 26.02. geplant.

Kontakt

Eva-Christina Edinger

Initiative "Für Gute Arbeit in der Wissenschaft"

abstracts@gutearbeitinderwissenschaft.de

https://prekaereswissen.wordpress.com/soziologie-ini-fur-gute-arbeit-in-der-wissenschaft/
Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung