Call for Papers für Inter Finitimos 12 (2015/2016): "1991–2016: 25 Jahre deutsch-polnischer Nachbarschaftsvertrag. Genese, Kontext, Wirkung"

Call for Papers für Inter Finitimos 12 (2015/2016): "1991–2016: 25 Jahre deutsch-polnischer Nachbarschaftsvertrag. Genese, Kontext, Wirkung"

Veranstalter
Inter Finitimos. Jahrbuch zur deutsch-polnischen Beziehungsgeschichte. Hrsg. v. Deutsch-Polnische Gesellschaft Bundesverband und das Willy Brandt Zentrum für Deutschland- und Europastudien der Universität Wrocław/Breslau
Veranstaltungsort
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.04.2016 -
Deadline
01.04.2016
Von
Deutsch-Polnische Gesellschaft Bundesverband e.V.

Am 17. Juni 2016 jährt sich zum 25. Mal der Abschluss des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrages. Dieses Dokument kennzeichnet einen Epochenwechsel in den deutsch-polnischen Beziehungen, ist aber auch ein wichtiges Element des Vertragswerkes, das die Grundlage für die Deutsche Einheit bildete. Die Wiedervereinigung Deutschlands wurde nicht nur durch den Zwei-plus-Vier-Vertrag der alliierten Großmächte von 1990 möglich. Eine wichtige Bedingung dafür war die grundsätzliche Lösung der offenen Fragen mit Polen, denn der deutsch-sowjetische Angriff auf Polen 1939 führte zur Katastrophe des Zweiten Weltkrieges und zu Verhältnissen in Europa, die die Teilung der deutschen Nation mit sich brachten. Die deutsche Frage war nach 1945 unmittelbar mit der polnischen verknüpft. Der Streit um die Oder-Neiße-Grenze symbolisiert diese Verbindung. Nach der Unterzeichnung des Zwei-plus-Vier-Vertrages folgte im November 1990 die Unterzeichnung des deutsch-polnischen Grenzvertrages. Parallel dazu wurde an einem grundlegenden Vertrag gearbeitet, der die Beziehungen beider Länder nach Jahrzehnten des „Fatalismus der Feindschaft“ auf eine neue Grundlage stellen sollte.

Dieser Vertrag wurde schließlich am 17. Juni 1991 in Bonn unterzeichnet und markiert den Beginn eines neuen Zeitalters sowohl in den deutsch-polnischen Beziehungen als auch in ganz Europa. Denn in diesem Vertrag setzten sich beide Länder das Ziel, eine Partnerschaft von Bündnispartnern aufzubauen. Dies ist dann tatsächlich eingetreten, die Bundesrepublik hat maßgeblich Polens Weg in die NATO und EU unterstützt, wodurch Europa grundlegend verändert wurde. In seiner Bedeutung ist der deutsch-polnische Nachbarschaftsvertrag von 1991 mit dem Elysee-Vertrag von 1963 vergleichbar.

In der neuesten Ausgabe unseres Jahrbuchs möchten wir uns mit der Genese, dem Kontext und der Wirkung des Nachbarschaftsvertrages beschäftigen. Welche Rolle spielten die deutsch-polnischen Beziehungen im Prozess der deutschen Vereinigung 1990, in welchem Verhältnis stehen der Grenzvertrag von 1990 und der Nachbarschaftsvertrag von 1991 zum Zwei-plus-Vier-Vertrag? Welche Bedeutung hatte und hat der Nachbarschaftsvertrag für Europa, Polen und Deutschland sowie für die Entwicklung der deutsch-polnischen Beziehungen? In welchem internationalen Kontext entstand das Vertragswerk? Welche Wirkung übte der Vertrag kurz- und langfristig international, bilateral und national aus? Wie entwickelten sich die deutsch-polnischen Beziehungen in den 1990er Jahren und später? Welchen Beitrag leistete die deutsche Minderheit bzw. die Polen in Deutschland dazu? Welche Auswirkung hatte die deutsch-polnische Dynamik auf Europa? Gibt es noch offene Fragen, die im Vertragswerk nicht angesprochen bzw. ausgelassen wurden und auf die jetzigen guten deutsch-polnischen Beziehungen immer noch einen Schatten werfen (z. B. Eigentumsfragen, Frage der Polen in Deutschland)?

Wir laden Sie ein, uns Beiträge zu diesem Themenschwerpunkt zuzuschicken und an der Diskussion teilzunehmen. Außerdem veröffentlicht „Inter Finitimos – Jahrbuch zur deutsch-polnischen Beziehungsgeschichte“ Originalbeiträge aus dem Bereich der Kulturwissenschaften, in denen eigene Forschungsvorhaben und Projekte (Staatsexamens-, Magisterarbeiten, Dissertationen, Habilprojekte) vorgestellt oder markante Thesen vertreten werden, die zur wissenschaftlichen Diskussion anregen. Der Umfang der Beiträge sollte 15.000 Zeichen (mit Leerzeichen) nicht übersteigen.

Interessenten werden gebeten, ihre Beiträge und Themenvorschläge mit der Redaktion abzusprechen. Hinweise zur Gestaltung des Manuskriptes finden Sie auf der Internetseite: http://www.dpg-bundesverband.de/inter-finitimos.html

Programm

Kontakt

Sabine Stekel

Deutsch-Polnische Gesellschaft Bundesverband e.V.
Schillerstr. 59, 10627 Berlin
(030) 269 31 460

dpgbv@t-online.de / sabine.stekel@t-online.de

http://www.dpg-bundesverband.de/inter-finitimos.html