„Juden, Christen und Muslime im Zeitalter der Reformation“ / „Jews, Christians, and Muslims in the Reformation Era“

„Juden, Christen und Muslime im Zeitalter der Reformation“ / „Jews, Christians, and Muslims in the Reformation Era“

Veranstalter
Verein für Reformationsgeschichte; Society for Reformation Research
Veranstaltungsort
Ort
Nürnberg
Land
Deutschland
Vom - Bis
19.07.2017 - 21.07.2017
Deadline
15.04.2016
Von
Pohlig, Matthias

Die Reformation, so die communis opinio der Forschung, ging aus einer binnenpluralen mittelalterlichen Kirche hervor und schuf selbst eine neue Pluralität neuzeitlicher Konfessionskirchen in Europa. Für diese Entwicklung sind in der älteren Forschung negative Termini wie "Kirchenspaltung", in der jüngeren auch positive wie "Differenzierung" und "Pluralisierung" angeboten worden. Mit der Reformation änderte sich möglicherweise nicht so sehr das Maß religiöser Pluralität innerhalb des Christentums, aber sicher ihre Form. Doch Pluralität ist und war selbstverständlich nicht nur ein binnenchristliches Thema. Das Christentum stand immer schon in Prozessen des Austausches mit und der Abgrenzung zu anderen Religionen, insbesondere den beiden anderen großen Weltreligionen Judentum und Islam.
Die Ausgangsthese der im Jahr 2017 gemeinsam vom Verein für Reformationsgeschichte und der Society for Reformation Research veranstalteten Tagung ist, dass sich durch die im Zuge der Reformation erfolgte Binnendifferenzierung des Christentums auch die Beziehungen und Bezugnahmen zwischen Christentum, Judentum und Islam veränderten. Gerade zum Reformationsjubiläum scheint es deshalb aus wissenschaftlichen, aber auch gedenkpolitischen Gründen geboten, das Thema "Juden, Christen und Muslime im Zeitalter der Reformation" genauer zu erforschen. Dabei sollen Forscher ganz verschiedener Spezialisierungen miteinander ins Gespräch und verschiedene sachliche Ebenen miteinander in Verbindung gebracht werden. Der chronologische Zuschnitts des "Zeitalters der Reformation" in Europa wird dabei sehr breit gefasst und schließt das gesamte 16. und 17. Jahrhundert ein.

Die beiden Leitfragen der Tagung sind:
1. Wie veränderte sich durch die Reformation das Verhältnis von Christen, Juden und Muslimen?
2. Wie wurde die Reformation durch die religiöse Pluralität, die durch die Existenz von Judentum und Islam gegeben war, sozial wie diskursiv beeinflusst?
Dies soll auf möglichst vielen Ebenen untersucht werden: in den gelehrten Diskursen, in der polemischen Abgrenzung und Propanganda sowie in der sozialen Praxis. Neben die Untersuchung diskursiver Strategien soll die Analyse sozialer Verflechtung und des alltäglichen Zusammenlebens treten. Dabei werden Fragen nach Grenzziehungen und Grenzüberschreitungen, nach Interreligiosität und Interkulturalität, nach Hybridität und Aneignungsprozessen aufgeworfen, die zugleich nach den Möglichkeiten und Grenzen von Toleranz und Religionspluralismus in der Frühen Neuzeit fragen.

Vorschläge für (deutsch- oder englischsprachige) Vorträge sollten einen Titel, eine Zusammenfassung von ca. 200 Wörtern, Ihren Namen, Institution, e-mail-Adresse und einen kurzen Lebenslauf umfassen. Die Länge der Vorträge wird etwa 20 Minuten sein. Bewerbungen bitte an: 2017nuremberg@gmail.com

Bewerbungsschluss: 15. April 2016. Die Entscheidung der Auswahlkommission wird Ihnen bis zum 1. Juni 2016 zugehen.

Für weitere Informationen über die Konferenz besuchen Sie bitte: http://www.nuremberg2017.org.

Programm

http://www.nuremberg2017.org
Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung