7. Begegnung zu verknüpften Machtverhältnissen am Centre March Bloch: Feminismus und Psychoanalyse

7. Begegnung zu verknüpften Machtverhältnissen am Centre March Bloch: Feminismus und Psychoanalyse

Veranstalter
Emeline Fourment, Cornelia Möser, Sarah Kiani
Veranstaltungsort
Centre Marc Bloch, Friedrichstraße 191, 10117 Berlin, Salle Germaine Tillon, 7. OG
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
14.12.2016 -
Von
Cornelia Möser

In der Geschichte der feministischen Bewegung gehen Psychoanalyse und Feminismus selten Hand in Hand. Vielmehr stellen die Debatten um ihre Vereinbarkeit ein Spannungsfeld dar: der angeprangerte Androzentrismus der Psychoanalyse und ihres Kanons scheinen ihre Aneignung von Feministinnen unmöglich zu machen.
Trotzdem gab es immer wieder Versuche von Feministinnen, die Psychoanalyse zur Entwicklung eines feministischen Emanzipationsinstruments heranzuziehen. Karen Horney oder Joan Rivière haben schon am Ende des 20. Jahrhunderts Angebote gemacht, um die weibliche Subjektwerdung anders denn bloß als Folge der männlichen Subjektwerdung zu verstehen. In Deutschland hat die Wichtigkeit der Philosophie der Frankfurter Schule in der Student_innenbewegung der 1960er, die sich mit dem Emanzipationspotential der Psychoanalyse viel auseinandergesetzt hat, mehrere Berührungspunkte zwischen Psychoanalyse und feministischer Bewegung ermöglicht. Ein anderes gutes Beispiel für diese Vereinbarung gibt die französische Gruppe Psychoanalyse und Politique und ihre Autorinnen Luce Irrigaray, Hélène Cixous oder Julia Kristeva. Diese Strömung hat aber eine strukturierende Kontroverse mit den materialistischen Feministinnen in der 1970er verursacht, so stark, dass die französische Bewegung sich in zwei Fraktionen getrennt hat. Gleichzeitig wurden aber die Schriften von Psychoanalyse und Politique in Deutschland, zum Beispiel in der Zeitschrift Die Schwarze Botin, übersetzt und rezipiert.
In dieser Sitzung wollen wir mit Katharina Lux und Salima Naït-Ahmed dieses spannungsvolle Verhältnis zwischen Psychoanalyse und Feminismus, sowie die Reisen und Übersetzungen der feministischen psychoanalytischen Schriften zwischen Deutschland und Frankreich diskutieren.
Katharina Lux schreibt ihre Doktorarbeit an der Philipps Universität Marburg über das Kritikprogramm der feministischen Zeitschrift Die Schwarze Botin. Von dort aus wird sie einen Blick auf die Rolle von Psychoanalyse und Feminismus werfen.
Salima Naït-Ahmed promoviert an der Université Jules Verne de Picardie über Feminismus in der ersten Generation der Frankfurter Schule. In ihrem Vortrag wird sie in die feministischen Diskussionen über Androzentrismus in der Psychoanalyse einführen.
Die Veranstaltung findet von 14-17h im Germaine Tillon Saal im Centre Marc Bloch, Friedrichstraße 191 Berlin 10117 statt. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an : Emeline.Fourment@gmail.com, Cornelia.Moser@cnrs.fr, Sarahkianister@gmail.com

Programm

Kontakt

Möser

Centre Marc Bloch, Friedrichstraße 191, 10117 Berlin

Cornelia.Moser@cnrs.fr

https://cmb.hu-berlin.de/kalender/termin/begegnungen-zu-verknuepften-machtverhaeltnissen-klasse-geschlecht-rassialisierung-sexualitae/
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