Farben der Technik - Technik der Farben / Colors in Technology – Technology of Colors

Farben der Technik - Technik der Farben / Colors in Technology – Technology of Colors

Veranstalter
Eisenbibliothek, Stiftung der Georg Fischer AG
Veranstaltungsort
Klostergut Paradies, Schlatt b. Schaffhausen, Schweiz
Ort
Schlatt
Land
Switzerland
Vom - Bis
17.11.2017 - 18.11.2017
Deadline
30.04.2017
Von
Eisenbibliothek, Stiftung der Georg Fischer AG

Call for Papers
40. Technikgeschichtliche Tagung der Eisenbibliothek

english version see below

Am 17. und 18. November 2017 findet im Klostergut Paradies in Schlatt bei Schaffhausen (Schweiz) die 40. Technikgeschichtliche Tagung der Eisenbibliothek (TGT) statt. Sie bietet seit 1978 jährlich eine ausgezeichnete Plattform des Austauschs zwischen Forschung, Lehre und Industrie. Die Refe-rentinnen und Referenten sowie die geladenen Gäste kommen aus Universitäten, Bibliotheken, Sammlungen und Museen oder bringen ihre wirtschaftliche und industrielle Praxis ein. Die Bandbreite der Referate und ihr Aktualitätsbezug zeichnen diese internationale und interdisziplinäre Veran-staltung besonders aus. Informationen zu früheren Tagungen finden Sie auf: www.eisenbibliothek.ch.

Die Veranstaltung wird von der Eisenbibliothek, Stiftung der Georg Fischer AG, organisiert. Für die inhaltliche Gestaltung der Tagung verantwortlich ist der wissenschaftlicher Beirat, dem Dr. Gisela Hürlimann (ETH Zürich), Prof. Dr. Reinhold Reith (Universität Salzburg) und Prof. Dr. Friedrich Steinle (TU Berlin) angehören. Sie entscheiden über die Aufnahme der Referentinnen und Referenten.

Wir laden Interessierte aus Forschung, Vermittlung und Lehre ein, sich als Referentinnen und Refe-renten zu bewerben.

TAGUNGSTHEMA 2017: Farben der Technik – Technik der Farben

Ob Amphoren, Fahrzeuge, Textilien oder Smartphones: Zu allen Zeiten und in allen Kulturen haben Menschen den von ihnen hergestellten Gegenständen Farben gegeben, und diese Farben wurden und werden ihrerseits durch technische Prozesse gewonnen und verarbeitet. Die Farben der Technik und die Technik(en) der Farbe stehen im Zentrum der Technikgeschichtlichen Tagung 2017, in euro-päischer und globalhistorischer Perspektive gleichermassen.
Eine Fülle unterschiedlicher Fragen und Aspekte tut sich hier auf: Wie wurden Farben hergestellt, von wem und für wen, wie wurden sie vertrieben und gehandelt? Welcher gesellschaftliche Status, welche geschlechtsspezifischen Rollen verbanden sich mit spezifischen Farben, mit Färberei, dem Malerhandwerk und anderen Farbhandwerken? Schon immer kam dem Färben von Textilien und Leder eine wichtige Rolle in der Gesellschaft zu. Indigo oder Krapprot etwa hatten in unterschiedli-chen Konstellationen von Anforderungen, Ressourcen, Verfahren und Märkten ihre gesellschaftlichen und ökonomischen Hoch- und Tiefpunkte. So etwa brachten in der Frühen Neuzeit die Indigo-produktion in Indien und das zugehörige Handelsnetzwerk den florierenden Waidanbau in Europa zum Erliegen, wurden aber im späten 19. Jahrhundert ihrerseits durch die chemische Indigosynthese weitestgehend verdrängt. Wie sieht das in anderen Fällen aus? Wie und wann wurden gesundheitliche und ökologische Gefährdungen erkannt, welche Auswirkungen hatte das auf Herstellung und Verwendung der Farbstoffe? Seit der Frühen Neuzeit wurde die Standardisierung von Farben betrie-ben, von den Farbtafelwerken des 17. und 18. Jahrhunderts bis zu verbindlichen Normen wie etwa der RAL-Farbentabelle - was waren die Hintergründe in Naturgeschichte, Handel und Mode, wie wurden angesichts der schwierigen Quantifizierbarkeit von Farbe Standards entworfen, wie realisiert und gesellschaftlich etabliert?
Wie kam die Farbgebung technischer Artefakte zu Stande, wer hat – wenn überhaupt – darüber ent-schieden? Welche Gesichtspunkte waren hier wichtig, von gesellschaftlicher Situierung und kultureller Emblematik bis zu technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten oder wissenschaftlichen Er-gebnissen? Wo und wie wurde hierzu Expertenwissen entwickelt? Solche Fragen betreffen die Far-ben der Architektur ebenso wie die von Fahrzeugen, jene von Signalen ebenso wie die von Kleidung und Uniform, von Maschinen oder von Gebrauchsgegenständen. In welcher wirtschaftlichen, gesell-schaftlichen und wissenschaftlichen Dynamik hat sich die heute allgegenwärtige Verwendung von Farben in der Auszeichnung von Waren und Marken mit ihrer ausgeprägten geschlechtsspezifischen Komponente entwickelt? Wie wurden und werden schliesslich Farben in der Malerei, in anderen dar-stellenden Künsten und in den Medien verwendet, vom mittelalterlichen Handschriftenwesen über Farbdruck, Fotografie und Film bis zu heutigen Bildschirmtechniken?
Zudem wird die Rekonstruktion und Restaurierung historischer Farben zunehmend wichtig, ob an Kunstwerken, in der Architektur oder an technischen Gegenständen. In welchen Konstellationen werden solche Fragen interessant, welche Praktiken und Techniken, welche geschichts- und natur-wissenschaftlichen Forschungsergebnisse gehen hier ein, und wie wirken die Resultate ihrerseits auf die Wissenschaften und die Gesellschaft?
Vorschläge zu Referaten zu diesen und weiteren farbenbezogenen Themen sind willkommen.

FORMAT
Die Vorträge können auf Englisch oder Deutsch gehalten werden. Deutschsprachige Referate wer-den an der Tagung simultan ins Englische übersetzt. Die Vorträge sollten 20 Minuten nicht über-schreiten. Es besteht die Möglichkeit, die Beiträge, die nach wissenschaftlichen Standards aufberei-tet sind, in der von der Eisenbibliothek herausgegebenen Fachzeitschrift Ferrum zu publizieren.

EXPOSÉS
Interessierte Bewerberinnen und Bewerber sind herzlich eingeladen, ihr Exposé im Umfang von
max. zwei A4-Seiten (bzw. 4‘000 Zeichen) in Englisch oder Deutsch und einen aktuellen Lebenslauf bis zum 30. April 2017 in elektronischer Form an die Leiterin der Eisenbibliothek, lic. phil. Franziska Eggimann (franziska.eggimann@georgfischer.com), einzureichen.

ORGANISATORISCHES
Die Reisespesen der Referentinnen und Referenten sowie die Kosten für Unterkunft und Verpflegung während der Tagung werden von der Eisenbibliothek übernommen. Wir erwarten, dass die eingeladenen Referentinnen und Referenten an der gesamten Tagung teilnehmen.

TERMINE
Wir bitten Sie, Ihr Exposé bis zum 30. April 2017 einzureichen.
Die Auswahl der Referentinnen und Referenten erfolgt bis Ende Mai 2017.

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Call for Papers
40th History of Technology Conference

The 40th History of Technology Conference will be held at the Klostergut Paradies in Schlatt near Schaffhausen, Switzerland on 17 and 18 November 2017. The Conference has served as an out-standing platform for the exchange of ideas between research, teaching and industry since 1978. The speakers and the invited guests come from universities, libraries, collections and museums or contribute their business and industrial experience. The conferences are renowned for the breadth and topicality of the papers presented. You can find information on previous conferences at: www.eisenbibliothek.ch.

This international and interdisciplinary event is organized by the Iron Library (Eisenbibliothek), Foun-dation of Georg Fischer Ltd. Responsibility for the content of the conference is in the hands of a scientific advisory board consisting of Dr. Gisela Hürlimann (ETH Zurich), Prof. Reinhold Reith (University of Salzburg) and Prof. Friedrich Steinle (TU Berlin), and it is they who decide on the selection of the speakers.

We kindly invite interested persons involved in research, teaching and practice to apply to present a paper.

CONFERENCE TOPIC 2017: Colors in Technology – Technology of Colors
Throughout history, human cultures have used color to decorate their artifacts – amphorae and motor cars, textiles and smartphones – and technological processes have always been involved in obtaining and producing these colors, whether they are dyestuffs, pigments or paints. The 2017 Conference on the History of Technology will focus on Colors in Technology and Technology (or Technologies) of Colors, both in a European perspective and from a global-historical viewpoint.
The subject raises a host of different questions and aspects. How were such 'colors' manufactured? By whom and for whom? And how was trade organized? What is the social status associated with specific colors (dyes, pigments, and paints), with the painter's or dyer's trade and with other related trades? What are the gender-specific roles? Dyeing textiles and leather has long played an important role in society. Indigo and madder, to take but one example, have undergone societal and economic ups and downs depending on the particular constellation of requirements, resources, processes and markets. In early modern times, for instance, indigo production in India, along with the commercial network that grew up around it, spelt the end for the flourishing woad trade in Europe, but in turn it largely collapsed under the onslaught of the chemical synthesis of indigo in the 19th century. Is this pattern repeated elsewhere? How and when were hazards to health and the environment detected, and what was the impact on the manufacture and use of dyestuffs? The early modern age began to standardize colors, starting with 17th and 18th century color charts to the binding norms, say, of the RAL color chart – what was the background to this standardization in terms of natural history, trade and fashion? How were color standards designed and developed and how did they gain acceptance given the well-known difficulties of quantifying color?
When did people start coloring – painting and dyeing – technical artifacts? Which individuals – if any – were involved in the decision to do so? What viewpoints are important here, in terms of the societal situation and cultural emblems on the one hand and technical or economic possibilities and scientific results on the other? Where and how was color expertise developed? These and similar questions apply to colors used in architecture and on vehicles, colors used in signaling and on uniforms and clothing, and colors applied to machinery and objects of everyday use. How did the economic, social, and scientific dynamics develop that underlie the now ubiquitous use of colors to distinguish goods and trademarks with their distinctively gender-specific component? Lastly, how have colors been used – and how are they used today – in painting, in other figurative arts, and in the media, starting with medieval manuscript production to color printing, photography and film right up to modern-day display technologies?
The reconstruction and restoration of historical coloring is becoming increasingly important, be it in works of art, in architecture or on technical objects. In what circumstances are such issues of interest? What practices and techniques, what historiographical and natural science research findings are in-volved, and how do the results affect science and society in turn?
Proposals for papers on these and other color-related subjects are welcome.

FORMAT
The papers may be read in English or in German. Papers in German will be translated simultaneously into English at the Conference. The papers should not be more than 20 minutes in length. Papers that have been prepared to scientific standards may be selected for publication in the specialized journal Ferrum, which is published annually by the Iron Library.

SYNOPSIS
Interested applicants are kindly invited to submit a synopsis of their paper – no longer than two A4 pages (4'000 characters) – in English or German, along with an up-to-date resume, by 30 April 2017 to the Head of the Iron Library, lic. phil. Franziska Eggimann (franziska.eggimann@georgfischer.com).

ORGANIZATIONAL MATTERS
The Iron Library, Foundation of Georg Fischer Ltd, will assume speakers' travel expenses and the cost of room and board during the Conference. We expect that speakers will attend the entire Conference.

TIMELINES
We request you to submit your synopsis by 30 April 2017.
The selection of the speakers will be completed by the end of May 2017.

Programm

Kontakt

http://www.eisenbibliothek.ch/content/gf/ironlibrary/de/events/tgt/tgt-2017.html