Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierte Projekt „Willy Gehler (1876–1953) – Spitzenforschung, politische Selbstmobilisierung und historische Rezeption eines bedeutenden Bauingenieurs und Hochschullehrers im ‚Jahrhundert der Extreme‘“ – eine Kooperation des Instituts für Massivbau und des Lehrstuhls für Technik- und Technikwissenschaftsgeschichte der TU Dresden – widmet sich der Erforschung der wissenschaftlichen Verdienste Willy Gehlers um den Stahlbeton sowie seines Lebens in vier politischen Systemen.

Der Ordinarius der TH Dresden Willy Gehler studierte, lehrte und forschte in Dresden und hinterließ mit seinen Bauten auch im Dresdner Stadtgebiet Spuren. Einerseits ist Gehlers Vita von wissenschaftlichem Interesse, da sie eng mit den Pioniertaten des Stahlbetons in Deutschland verbunden ist. Anderseits lässt sich an seinem Beispiel das Wirken von Technikwissenschaftlern in vier unterschiedlichen politischen Systemen untersuchen, da Gehler im Deutschen Kaiserreich, in der Weimarer Republik, in der Zeit des Nationalsozialismus und in der DDR aktiv war. Die Beschäftigung mit ihm ist mithin geeignet, auf Kontinuitäten und Brüche in den Biografien bürgerlicher Eliten zu verweisen, und exemplarische Schneisen in die Bau-, Hochschul-, und Wissenschaftsgeschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu schlagen.

Sehr gerne möchten wir Interessierte zum Workshop „Willy Gehler – Versuch einer Einordnung“ einladen. Die Teilnahme am Workshop ist kostenfrei. Hinsichtlich der begrenzten Raumkapazitäten bitten wir jedoch um vorherige Anmeldung per E-Mail an Oliver Steinbock (oliver_steinbock@tu-dresden.de).

Im Rahmen des Workshops wird außerdem die studentische Ausstellung „Willy Gehler. Karrieren eines deutschen Bauingenieurs“ in der Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden eröffnet.