Donnerstag 11. Mai 2017
10.00-13.00 Uhr Ausschuss-Sitzung der Historischen Kommission Niedersachsen und Bremen
Mittagspause
14.15 Uhr Begrüßung und Einführung
Begrüßung: Henning Steinführer, Vorsitzender der Historischen Kommission Niedersachsen und Bremen
Grußwort: Petra Averbeck, Bürgermeisterin der Stadt Oldenburg
Einführung: Dagmar Freist, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Sektion I: Reformation, Pluralisierung und Praktiken religiöser Koexistenz
14.45-15.30 Uhr
Regime religiöser Koexistenz am Beispiel Westfalens, David Luebke, Eugene/Oregon, USA
15.30-16.15 Uhr
Praktiken religiöser Koexistenz im Fürstbistum Osnabrück, Dagmar Freist, Universität Oldenburg
16.15-16.45 Uhr Kaffeepause
16.45-17.30 Uhr
Religiöse Koexistenz und politische Kommunikation in der Grafschaft Baden (1531-1712), Daniela Hacke, FU-Berlin
18.30 Öffentliches Podium Erinnerungskultur und Geschichtswissenschaft
2017 steht (beinahe) deutschlandweit im Zeichen des großen „Reformationsjubiläums“. Das Datum, der örtliche Fokus und das Corporate Design der längst begonnenen Feierlichkeiten sowie ein großer Teil der inhaltlichen Gestaltung richten sich dabei an der Persönlichkeit und dem Ereignis aus, die sich in der deutschen Erinnerungskultur stabil als Auslöser und Träger der Reformation halten: Martin Luther und sein vermutlich legendenhafter Thesenanschlag zu Wittenberg im Oktober 1517. Trotz allen Widerspruchs von Repräsentanten nicht-lutherischer protestantischer Religionen, die sich für einen geringeren Schwerpunkt auf Luther und eine sichtbarere Inkludierung anderer, ebenso zentraler Reformationspersönlichkeiten etwa in das Logo oder die Namensgebung der Feierlichkeiten einsetzten, liegt der Fokus der Erinnerung doch weiterhin hauptsächlich auf wirkmächtigen Narrativen, die um die Figur Luther entstanden sind und nach wie vor in Schulbüchern, Denkmälern, Reiseführern etc. perpetuiert werden. Die Beständigkeit dieser Reformationsgeschichte(n) weist deren identitätsstiftendes Potential aus: „Ich stehe hier und kann nicht anders“, Luther als heroischer Einzelkämpfer, der ohne Rücksicht auf persönliche Nachteile für seinen Glauben einsteht – ein kollektives Identifikationsangebot innerhalb einer nationalen Geschichtsschreibung, in der nur noch verhältnismäßig wenige solcher Momente überlebt haben. Das Reformationsjubiläum und die Art, wie es begangen wird, laden ein, erneut das Verhältnis von Erinnerungskultur und Geschichtswissenschaft in Deutschland in den Blick zu nehmen.
In dieser Podiumsdiskussion am ersten Konferenztag setzen sich Prof. Dr. Dr. h.c. Aleida Assmann (Universität Konstanz), Prof. Dr. Lucian Hölscher (Universität Bochum/Universität Münster), Dr. Thies Gundlach (Vizepräsident Kirchenamt der EKD) und Prof. Dr. Dagmar Freist, (Universität Oldenburg, Leitung Freiheitsraum Reformation) mit den gesellschafts- und kirchenpolitischen Herausforderungen des Erinnerns, des Vergessens und der Rolle der Geschichtswissenschaft für die Gestaltung und Kritik von Erinnerungskultur auseinander.
Im Gespräch mit: Prof. Dr. Achatz von Müller, Universität Lüneburg / Universität Basel
Anschließender Empfang durch den Oberbürgermeister der Stadt Oldenburg Jürgen Krogmann
Freitag, den 12. Mai 2017
Sektion II: Migration und Religiöse Pluralisierung
9.30-10.15 Uhr
Geistliche als Migranten in Norddeutschland, Arnd Reitemeier, Universität Göttingen
10.15-11.00 Uhr
Orgeln und Konfessionen: Impulse des 17. Jahrhunderts aus der Weser-Ems-Region, Konrad Küster, Universität Freiburg
11.00-11.30 Uhr Kaffeepause
11.30-12.15 Uhr
Crossing borders: the migration of sacred music in northern Europe, 1580-1720, Stephen Rose, London
Mittagspause 12.30-13.30 Uhr
13.30-14.15 Uhr
War, Migration and the Politics of Religious Pluralism, Wayne te Brake, New York
14.15-15.00 Uhr
Exulantenstädte als Inbegriff der Toleranz? Religiöse Koexistenz und Konflikt in Glückstadt und Friedrichstadt, Justus Nipperdey, Universität des Saarlandes
15.00-15.30 Uhr Kaffeepause
15.30-16.15 Uhr
Migration und Praktiken religiöser Koexistenz in der Herrlichkeit Gödens und der Herrschaft Jever, Antje Sander, Schlossmuseum Jever
16.15-17.00 Uhr
(K)ein sicherer Hafen? - Migrantinnen in Emden, Raingard Esser, Universität Groningen
17.30-18.30 Uhr Begleitprogramm. Wir bitten um Anmeldung!
1. Stadtführung, Dr. Jörgen Welp, Oldenburgische Landschaft
2. Führung durch das Stadtmuseum - historische Villa
3. Führung durch das Stadtmuseum – Sonderausstellung „Höchste Eisenbahn“
Abendprogramm 19.30 Uhr, Lamberti-Kirche Oldenburg
„Der Disput oder Wie die Reformation nach Oldenburg kam“
Theaterstück der Kulturetage Oldenburg, gefördert von der Oldenburgischen Landschaft, in Kooperation mit der St. Lamberti Kirche und der Universität Oldenburg
Samstag 13. Mai 2017
9.00-10.45 Uhr Mitgliederversammlung der Historischen Kommission Niedersachsen und Bremen
10.45-11.15 Uhr Imbiss und Kaffee / Getränke
Sektion III: Migration, Mission und Globale Verflechtungen
11.15-12.00 Uhr
Protestantische Begegnungen: Lutherische Pastoren und religiöser Pluralismus in der atlantischen Welt des 18. Jahrhunderts, Mark Häberlein, Universität Bamberg
12.00-12.45 Uhr
Surinam-Zeist-Herrnhut-Pennsylvania: Zum Wechselspiel lokaler Praktiken und globaler Missionspolitik am Beispiel der Herrnhuter Surinammission im 18. Jahrhundert, Jessica Cronshagen, Universität Oldenburg
12.45-13.30 Uhr
Translating Christianity? Jesuiten in der Welt und die Pluralisierung des tridentinischen Katholizismus, Antje Flüchter, Universität Bielefeld
(Ende 13.45 Uhr)
Die Anmeldung wird bis zum 21. April an die Geschäftsstelle (Am Archiv 1, 30169 Hannover) oder per E-Mail (hist.komm@nla.niedersachsen.de) erbeten.
Es wird ein Tagungsbeitrag von 15 € (ermäßigt für Schüler und Studenten 8 €) erhoben.
Wir bitten Sie, den Betrag bis zum 21. April auf das Konto der Historischen Kommission bei der Nord/LB Hannover IBAN: DE50 2505 0000 0101 0295 44 unter Angabe des Verwendungszwecks „Jahrestagung 2017“ zu überweisen.
Bitte verwenden Sie die Anmeldekarte mit weiteren Informationen zum Begleitprogramm, die Sie unter http://www.historische-kommission.niedersachsen.de/startseite/aktuelles_veranstaltungen/jahrestagung_mitgliederversammlung/jahrestagung-und-mitgliederversammlung-113688.html finden. Unter diesem Link erreichen Sie auch das Buchungsformular, mit dem Sie Ihr Hotel in Oldenburg reservieren können.