DGPh-Tagung: Vintage – Ein Begriff macht Photographie-Geschichte
Die Sektion Kunst, Markt und Recht der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) führt am 24. Juni 2017 in der Berlinischen Galerie eine interdisziplinäre Tagung mit dem Titel "Vintage – Ein Begriff macht Photographie-Geschichte" durch. Am Vorabend der Veranstaltung (23. Juni) wird die feierliche Verleihung des Dr.-Erich-Salomon-Preises 2017 der DGPh an den litauischen Photographen Antanas Sutkus am selben Ort stattfinden.
Das Wort Vintage wird im Diskurs über das Medium Photographie sowie im darauf spezialisierten Kunsthandel häufig und wie selbstverständlich verwendet. Es bezeichnet ein photographisches Positiv, das zeitnah zur Entstehung des Negativs sowie möglichst unter Mitwirkung der Bildautor/innen entwickelt wurde und das bereits seit einem längeren Zeitraum existiert. Ursprünglich auf klassische Schwarzweissphotographie beschränkt, wird der Begriff zunehmend auch im Kontext der Farbphotographie verwendet und selbst die Adaption auf digitale Photographie ist erwartbar.
Der Terminus Vintage impliziert Unmittelbarkeit des künstlerischen Ausdrucks, Individualität des Abzugs und Seltenheit auf dem Markt. Durch die Identifizierung als Vintage wird ein photographisches Objekt aufgewertet, dem aufgrund seiner Entstehung durch technische Reproduktion ein Mangel an Aura des Unikats eingeschrieben ist. Die Verwendung dieses Begriffs hat also Folgen für den ästhetischen, historischen und merkantilen Wert einer Photographie. Dabei manifestieren sich unterschiedliche, häufig divergierende Erwartungen von Kunsthandel, Sammlungswesen und Forschung.
Trotz des weit verbreiteten Gebrauchs des Wortes und seiner gravierenden Konsequenzen für das Objekt existiert jedoch keine eindeutige und verbindliche Definition dieses Begriffes. Vielmehr verwenden ihn unterschiedliche Interessensgruppen jeweils mit spezifischer Konnotation und konstruieren so Photographie-Geschichte(n). Die Tagung soll die jeweiligen Nutzer/innen miteinander ins Gespräch bringen und eine Begriffsklärung — auch für die digitale Photographie — anregen.
Als Referent/innen werden Forscher/innen aus Kunst- und Bildwissenschaft, Expert/innen von Museen, Archiven und Privatsammlungen sowie Akteur/innen aus Kunsthandel und Kunstrecht vertreten sein. Statements von zeitgenössischen Künstler/innen, die mit dem Medium Photographie arbeiten, werden Einblicke in die Perspektive der Produzent/innen ermöglichen.
Die Tagung richtet sich an ein vielfältiges Publikum aus Kunstproduktion, Kunsthandel, Photographieforschung und Sammlungswesen. Auch Kunstversicherungen und Anwaltspraxen mit Kunstrechtschwerpunkt gehören zu den Zielgruppen der Veranstaltung.
Inhaltlich schließt sich das Projekt an vorangehende Tagungen der DGPh an, die ausgewählte Aspekte photographischer Reproduktion behandelten, z. B. „Unikat, Index, Quelle. Erkundungen zum Negativ in Photographie und Film (München 2013) und „Reproduktion in der Photokunst – Erhalt des Originals, Neuproduktion oder Interpretation (Frankfurt 2014).
Die Tagungsgebühren betragen für einen Tag 30,- € für Gäste, 20,- € für DGPh-Mitglieder und 10,- € für Studierende, Doktorand/innen, Volontär/innen, Praktikant/innen. Anmeldungen bitte bis Freitag, den 10. Juni 2017 online unter
https://www.dgph.de/sektionen/kunst_markt_recht/vintage-ein-begriff-macht-photographie-geschichte
Weitere Informationen zur Tagung erteilt die Geschäftsstelle der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) unter Telefon +49 (0)221 92 32 069,
Fax +49 (0)221 92 32 070 oder Email dgph@dgph.de.
Eine Kooperation zwischen der Deutschen Gesellschaft für Photographie und der Berlinischen Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur.
Veranstaltungsort:
Berlinische Galerie
Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur
Alte Jakobstraße 124–128
10969 Berlin
Diesen Pressetext und Pressephotos zum Download finden Sie auch im Internet unter http://www.dgph.de/presse_news/, weitere Informationen zur Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) unter www.dgph.de