Wer ist Opfer des Nationalsozialismus? Fachkolloquium zu erinnerungskulturellen Problemen und Perspektiven

Wer ist Opfer des Nationalsozialismus? Fachkolloquium zu erinnerungskulturellen Problemen und Perspektiven

Veranstalter
Stadtarchiv München
Veranstaltungsort
Gasteig München, Carl - Amery - Saal der Münchner Stadtbibliothek, Rosenheimer Str. 5, 81667 München
Ort
München
Land
Deutschland
Vom - Bis
19.06.2017 - 19.06.2017
Deadline
12.06.2017
Von
Stadtarchiv München

Der Stadtrat der Landeshauptstadt München hat sich im Juli 2015 dafür ausgesprochen, an die Opfer des Nationalsozialismus in München mit einem zentralen Namensdenkmal und dezentral mit Gedenktafeln an Häusern oder Stelen im öffentlichen Raum zu erinnern. Doch wer ist Opfer des Nationalsozialismus?
Mit der Errichtung eines zentralen Namensdenkmals für alle Opfer des Nationalsozialismus in München rücken auch bisher marginalisierte Opfergruppen in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. Dazu gehören unter anderem ausländische Zwangsarbeiter in der deutschen Kriegswirtschaft und Personen, die als Homosexuelle, „Asoziale“ oder „Gewohnheitsverbrecher“ stigmatisiert, verfolgt und getötet wurden. Sie blieben nach Kriegende weiterhin diskriminiert sowie über Jahrzehnte von Wiedergutmachungsleistungen und öffentlichem Gedenken ausgeschlossen. Ausgehend von einer ersten Definition, der zufolge als Opfer des Nationalsozialismus alle Menschen angesehen werden, die in München während des NS-Regimes verfolgt und getötet wurden, ist es Ziel dieses Kolloquiums, sich einem Opferbegriff anzunähern, der nicht nur wissenschaftlichen Standards entspricht, sondern auch aktuelle Debatten in der Erinnerungskultur berücksichtigt.

Die Veranstaltung wird vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München und von der Münchner Stadtbibliothek gefördert.

Programm

14.00 Uhr Dr. Hans-Georg Küppers, Kulturreferent der Landeshauptstadt München
Grußwort

14.15 Uhr Dr. Michael Stephan, Stadtarchiv München
Das Projekt „Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in München“ im Stadtarchiv München

Vorträge

14.30 Uhr Dr. Dagmar Lieske, Forschungsstipendiatin der Gerda-Henkel-Stiftung
Die nationalsozialistische Verfolgung von "Berufsverbrechern" - Problematiken und Kontinuität einer Stigmatisierung
Diskussion moderiert von Barbara Hutzelmann, Stadtarchiv München

15.30 Uhr Dr. Harald Schmid, Bürgerstiftung Schleswig - Holsteinische Gedenkstätten
„Opfer" im Fokus von Geschichtspolitik und Erinnerungskultur. Konturen und Konjunkturen eines Zentralbegriffs der Rezeptionsgeschichte des Nationalsozialismus
Diskussion moderiert von Maximilian Strnad, Stadtarchiv München

17.15 Uhr Podiumsdiskussion

Erinnern an die Opfer des NS-Regimes in München – Diskurs und Perspektiven

Es diskutieren

Dr. Gabriele Hammermann, KZ-Gedenkstätte Dachau
Dr. Beate Meyer, Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg
Dr. Frank Reuter, Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Heidelberg
Dr. Jürgen Zarusky, Institut für Zeitgeschichte, München

moderiert von Dr. Andreas Heusler, Stadtarchiv München

Das Kolloquium endet gegen 18.30 Uhr.

Kontakt

Barbara Hutzelmann

Landeshauptstadt Muenchen, Direktorium, HA I Stadtarchiv, Winzererstr. 68, D-80797 Muenchen

barbara.hutzelmann@muenchen.de

https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Direktorium/Stadtarchiv.html
Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung