Kommunismus unter Denkmalschutz? – Denkmalpflege als historische Aufklärung

Kommunismus unter Denkmalschutz? – Denkmalpflege als historische Aufklärung

Veranstalter
Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologische Landesmuseum (BLDAM) und das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF), gefördert durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Veranstaltungsort
Stadtgeschichtliches Museum Berlin-Spandau, Am Juliusturm 64, 13599 Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
26.10.2017 - 27.10.2017
Deadline
16.10.2017
Website
Von
Irmgard Zündorf, Zeitgeschichte-online, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Die Denkmäler des Kommunismus wurden nach 1990 zu Streitobjekten. Eine ganze Reihe von ihnen wurde zerstört, viele wurden umgesetzt oder eingelagert. Inzwischen werden sie wieder konserviert, restauriert und historisch-kritisch kontextualisiert. Politisch aufgeladene Bauwerke durchliefen eine ähnliche Entwicklung. 25 Jahre nach den Debatten der 1990er Jahre über den Umgang mit den politischen Denkmälern der DDR und in den anderen Ländern des Staatssozialismus erscheint es erneut an der Zeit, den Blick auf die kommunistischen Denkmäler und ihre Aneignung oder Ablehnung durch die Gesellschaft zu werfen. Aus zeithistorischer als auch aus denkmalpflegerischer Perspektive wird auf der Tagung diskutiert, wie solche Prozesse im Sinne einer historischen Aufklärung aktiv begleitet und moderiert werden können.

Anmeldung bitte bis 16.10.2017 unter zuendorf@zzf-potsdam.de

Organisation: Thomas Drachenberg (BLDAM), Jürgen Danyel und Irmgard Zündorf (ZZF).

Programm

Donnerstag, 26.10.2017

13.00: Führung durch die Ausstellung „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ (Optional)

ab 13.30: Registrierung

14.15: Begrüßung
Ralf F. Hartmann (Kulturamt Spandau)
Reiner Walleser (Abteilungsleiter Kultur im Ministerium für Wissenschaft Forschung und Kultur des Landes Brandenburg)
Gerhard Hanke (Bezirksstadtrat für Wirtschaftsförderung, Soziales, Weiterbildung und Kultur, Bezirksamt Spandau)

14.30-16.00: Denkmäler und Denkmale im In- und Ausland
Moderation: Irmgard Zündorf (Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam)

Thomas Drachenberg (Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, Zossen):
Denkmale aus der DDR auf der brandenburgischen Landesdenkmalliste – haben wir heute ein Realitätsproblem?

Jürgen Danyel ( Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam):
Kommunistische Denkmäler heute

Krzysztof Ruchniewicz (Willy Brandt Zentrum für Deutschland- und Europastudien der Universität Wrocław):
Der polnische Umgang mit den kommunistischen Hinterlassenschaften

Kaffeepause: 16.00-16.30

16.30-18.00: Abgeräumt, vergessen, wiederentdeckt: Politische Denkmäler nach 1990
Moderation: David Johst (Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg)

Leonie Beiersdorf (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg):
Der Umgang mit dem Denkmalserbe der DDR nach 1990

Hubert Staroste (ehem. Landesdenkmalamt Berlin):
Berlin (Ost) – Hauptstadt der DDR, ein schwieriges Erbe?

Dieter Hübener (Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, Zossen):
Einmal Denkmal – immer Denkmal? Politische Denkmale und ihre Neubewertung nach 1990 in Brandenburg

18.30-20.00: Podiumsdiskussion:
Die Denkmäler des Kommunismus als Herausforderung für die Denkmalpflege

Ulrich Mählert (Berlin)
Thomas Drachenberg (Zossen)
Waltraud Kofler-Engl (Bozen)
Andrea Theissen (Berlin)

Moderation: Jürgen Danyel (Potsdam)

Empfang

Freitag, 27.10.2017

9.30-11.00: Konservieren, popularisieren und umbewerten?
Moderation: Thomas Drachenberg

Sabine Ambrosius (Untere Denkmalschutzbehörde der Landeshauptstadt Potsdam):
Konservierung ohne Restaurierung? Zum geisteswissenschaftlichen Diskurs von Denkmalen mit Quellencharakter am Beispiel des Gefängnisses der sowjetischen Spionageabwehr in Potsdam

Leo Schmidt (Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg):
Panzerdenkmale: Narrative und Motivationen

Peter Leonhardt (Amt für Bauordnung und Denkmalpflege Leipzig):
Der sowjetische Pavillon auf der Technischen Messe in Leipzig. Geschichte – Denkmalwert – Perspektive

Kaffeepause: 11.00-11.30

11.30-13.00: Neue Denkmalsetzung als kritische Aufarbeitung
Moderation: Irmgard Zündorf

Elke Kimmel (Berlin): Denkmalschutz für „Volvograd“?:
Der künftige Umgang mit der Waldsiedlung Wandlitz

Ilona Rohowski (Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, Zossen):
Die FDJ-Hochschule am Bogensee und die Pionierrepublik am Werbellinsee: Ehemals zwei Kaderschmieden der SED – heute zwei sinnfällige Lernorte für junge Menschen

Ruth Klawun (Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, Zossen):
Eisenhüttenstadt, eine Planstadt nach den „16 Grundsätzen des Städtebaus“ – Erhaltung und Perspektiven

Mittagspause: 13.00-14.00

14.00-15.30: Schützen, Umsetzen oder Einlagern – Denkmäler als Kunstobjekte
Moderation: Jürgen Danyel

Katja Protte (Militärhistorisches Museum, Dresden):
Mauerspringer. Großplastiken der DDR im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr

Bettina Gnekow (Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, Landesdenkmalpflege, Schwerin):
Provokation - Akzeptanz - Neuinterpretation. Vom schwierigen Umgang mit dem Sowjetischen Ehrenmal vor der Marienkirche Stralsund.

Jörg Kirchner (Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, Landesdenkmalpflege, Schwerin):
Einer steht noch! Der deutsch-estnische Lenin in Schwerin von 1985 als Kunstwerk und Denkmal.

Abschluss: 15.30

Kontakt

Irmgard Zündorf
Zentrum für Zeithistorische Forschung
Am Neuen Markt 1
D-14467 Potsdam

zuendorf@zzf-potsdam.de


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