Zukunftsorientierung und NS-Vergangenheit. Workshop zum Forschungsprojekt „NS-Belastungen im bundesdeutschen Atom- bzw. Forschungsministerium, 1955-1972"

Zukunftsorientierung und NS-Vergangenheit. Workshop zum Forschungsprojekt „NS-Belastungen im bundesdeutschen Atom- bzw. Forschungsministerium, 1955-1972"

Veranstalter
Prof. Dr. Thomas Raithel, Dr. Niels Weise, Institut für Zeitgeschichte München-Berlin (IfZ)
Veranstaltungsort
Institut für Zeitgeschichte München-Berlin, Leonrodstr. 46b, 80636 München
Ort
München
Land
Deutschland
Vom - Bis
10.10.2017 - 11.10.2017
Website
Von
Niels Weise

Gut 70 Jahre nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft erlebt die ministerielle Auftragsforschung zu NS-Belastungen einen bemerkenswerten Boom. Über zwanzig Bundesministerien und nachgeordnete Behörden haben seit dem Jahr 2005 Studien zur NS-Vergangenheit ihrer Häuser, ihres Personals und ihres Umgangs mit diesen Kontinuitätslinien in Auftrag gegeben (vgl. Mentel/Weise, Die zentralen deutschen Behörden).
Innerhalb dieser Konjunktur stellt das am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin angesiedelte Projekt „NS-Belastungen im bundesdeutschen Atom-bzw. Forschungsministerium, 1955-1972“ einen Sonderfall dar. Das Thema „Vergangenheit“ ist für das seit 1955 bestehende Atomministerium, das sich nach und nach zu einem Forschungsministerium entwickelte, auf den ersten Blick weniger relevant als für andere Bundesministerien, denn das Atomministerium wies keinen direkten institutionellen nationalsozialistischen Vorläufer auf. Die Ausrichtung auf die Zukunft hingegen hatte hier von Anfang an einen zentralen Stellenwert.
Ein Workshop im Institut für Zeitgeschichte diskutiert am 10. und 11. Oktober 2017 Fragen von Kontinuität und Diskontinuität im Hinblick auf ministerielles Personal, historisches Selbstverständnis sowie Wissenschaftspolitik und Forschungspraxis. Das Atom- und Forschungsministerium wird dabei in eine vergleichende Perspektive zu anderen bundesdeutschen Ministerien gestellt.

Anmeldung bitte per Mail an: wasmaier@ifz-muenchen.de

Programm

Tagungsprogramm (mit Arbeitstiteln)

Dienstag, 10. Oktober 2017

10.00 Uhr – 10.30 Uhr
Begrüßung
Elke Seefried (München)
Einführung
Thomas Raithel (München)/Niels Weise (München)

10.30 Uhr – 13.00 Uhr
I. Personelle NS-Belastungen in bundesdeutschen Ministerien – eine Zwischenbilanz
Moderation: Maren Richter (München)
- Christian Mentel (Potsdam): Aktuelle Forschungsergebnisse zur NS-Vergangenheit des Personals in Bundesministerien
- Niels Weise (München) Einordnung des Atom- und Forschungsministeriums
- Irina Stange (Berlin): Die Einstellung NS-Belasteter in den bundesdeutschen Ministerialdienst
Gesamtdiskussion zur Sektion

14.00 Uhr – 17.00 Uhr
II. Das historische Selbstverständnis von Ministerien in der frühen Bundesrepublik
Moderation: Johannes Hürter (München)
- Frieder Günther (Berlin): Innenministerium
- Manfred Görtemaker (Potsdam): Justizministerium
Kaffeepause
- Bernhard Löffler (Regensburg): Wirtschaftsministerium
- Thomas Raithel (München): Atom- und Forschungsministerium
Gesamtdiskussion zur Sektion

Mittwoch, 11. Oktober 2017

9.15 Uhr – 12.00 Uhr
III. Forschungsentwicklung und -politik in der frühen Bundesrepublik im Zuständigkeitsbereich des Atom- und Forschungsministeriums
Moderation: Florian Schmaltz (Berlin)
- Stephan Geier (Tübingen): Atompolitik als Machtpolitik?
Kaffeepause
- Helmuth Trischler (München): Luftfahrtforschung
- Alexander von Schwerin (Berlin): Humangenetik und Strahlenschutz
Gesamtdiskussion zur Sektion

12.00 Uhr
Schlusswort
Thomas Raithel (München)/Niels Weise (München)

Kontakt

Niels Weise

Institut für Zeitgeschichte München-Berlin

weise@ifz-muenchen.de


Redaktion
Veröffentlicht am
Autor(en)
Beiträger
Klassifikation
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung