Lange Nacht der Museen
Die Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Berlin-Lichtenberg war mit rund 50 Gebäuden und Tausenden Büros ein riesiger Komplex, in dem zu DDR-Zeiten bis zu 7.000 Hauptamtliche Mitarbeiter tätig waren. Um die Macht der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) zu sichern, organisierten sie von hier aus den Repressionsapparat zur Überwachung und Unterdrückung der DDR-Bevölkerung sowie ihre Aktivitäten im Ausland.
Während einer Demonstration im Januar 1990 drangen die Protestierenden in das zuvor hermetisch abgeriegelte Gelände ein, um das weitere Wirken der Staatssicherheit zu unterbinden und die Vernichtung der Akten zu stoppen. Heute ist die frühere Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit ein Ort der Aufklärung über Diktatur und Widerstand, ein Campus für Demokratie.
Zur Langen Nacht der Museen 2018 präsentiert sich die Stasi-Zentrale mit drei Ausstellungen zu verschiedenen Schwerpunkten: Das Stasimuseum in "Haus 1" veranschaulicht Struktur, Methoden und Wirkungsweise der DDR-Staatssicherheit. Die Open-Air-Ausstellung im Innenhof dokumentiert die wichtigsten Stationen der Friedlichen Revolution in der DDR 1989/90. In "Haus 7" zeigt die neue Ausstellung des Stasi-Unterlagen-Archivs - "Einblick ins Geheime" - wie und warum die Stasi die Akten anlegte und welche Bedeutung sie in der Gegenwart haben.
Repression
Im "Haus 1", dem Dienstsitz des letzten Ministers für Staatssicherheit, Erich Mielke, zeigt die Dauerausstellung "Staatssicherheit in der SED-Diktatur" die Entstehung, Entwicklung und Tätigkeit der Staatssicherheit als "Schutz- und Sicherheitsorgan". Hunderttausende waren für das MfS aktiv: Sie waren Hauptamtliche oder Inoffizielle Mitarbeiter oder sie unterstützten das MfS als Funktionäre in der Verwaltung. Es werden zahlreiche, oft einmalige Objekte wie Spezialkameras, Wanzen, Einbruchswerkzeuge oder Geräte zum heimlichen Öffnen von Briefen präsentiert, die das Ausmaß der Überwachung durch die Stasi veranschaulichen. Die Diensträume Erich Mielkes sind bis heute im Originalzustand erhalten und können als Teil der Ausstellung besichtigt werden.
Die Sonderausstellung "Am Vorabend des konterrevolutionären Putsches" zum 50. Jahrestag des "Prager Frühlings" zeigt das Vorgehen des MfS gegen Sympathisanten der tschechoslowakischen Reformbestrebungen in der DDR.
Revolution
Die zweisprachige Ausstellung "Revolution und Mauerfall" dokumentiert die wichtigsten Stationen der Friedlichen Revolution in der DDR − von den Anfängen des Protests über den Mauerfall bis zur deutschen Einheit. Im Mittelpunkt der Schau stehen jene mutigen Ostdeutschen, die sich gegen die kommunistische Diktatur zur Wehr setzten und diese schließlich erfolgreich beseitigten. Auf 136 Tafeln stellt die Ausstellung Motive und Ziele der Beteiligten dar und zeigt, wie vielschichtig der Prozess der Selbstbefreiung verlief. Mehr als 450 großformatige Bilder, Originalplakate und historische Dokumente sowie über 50 Filme erinnern an den gesellschaftlichen Umbruch in Ostdeutschland und die bewegenden Momente der geglückten Freiheitsrevolution.
Aufklärung
Ein "Monument der Überwachung", so kann man das Stasi-Unterlagen-Archiv beschreiben. Es umfasst 111 Kilometer Unterlagen, in denen massenhaft persönliche Daten über Menschen gespeichert sind. Mit einer neuen Ausstellung "Einblick ins Geheime" soll dieses Archiv und seine Bedeutung für die Gegenwart besser begreifbar gemacht werden. Warum und auf welche Art und Weise hat die Stasi all die Informationen gesammelt, gespeichert und weiterverarbeitet? Warum existieren die Akten bis heute, was beinhalten sie und was können sie zeigen?
Auf vier Etagen erläutert die Ausstellung die Entstehung der Unterlagen. Anhand von Einzelschicksalen wird deutlich, welche Auswirkungen dies auf die Betroffenen haben konnte.
Telefon: (030) 2324 - 8918
E-Mail: veranstaltungen@bstu.bund.de
Tickets für die Lange Nacht der Museen in Berlin
Erwachsene 18,00 Euro / ermäßigt: 12 Euro
Tickets sind an der Kasse des Stasimuseums erhältlich.
Weitere Informationen auch unter www.lange-nacht-der-museen.de
So erreichen Sie uns
- U5 vom Alexanderplatz bis Bhf. Magdalenenstraße (Fahrzeit ca. 15 Minuten)
- Die Stasi-Zentrale ist an den Shuttle-Service der Langen Nacht - Linie R2 - angeschlossen.